Bram Stoker, der Autor von „Dracula“, erschuf die wohl bekannteste Vampirfigur aller Zeiten, die Vorbild für unzählige Bücher und Filme wurde.
Vlad III. Tepes war das historische Vorbild für Graf Dracula. Lange feierten die Bewohner Rumäniens das historische Vorbild für Bram Strokers 1897 erschienenen Roman als Nationalhelden. Bis ein Historiker-Streit über die Herkunft des Fürsten entbrannte.
Wenn es nach dem Balkanexperten Dr. Peter Mario Kreuter ginge, ist diese Theorie reine Fiktion: „Dieses Bild des Untoten, der einen Menschen beißt und dessen Blut saugt, entstand erst durch Kinofilme. Im jahrhundertealten Volksglauben kommt das nicht vor“, gibt der Experte in einem Interview mit dem Focus zu verstehen.
Früher war die Rollenverteilung klar: Männlicher Vampir, weibliches Opfer ...
... aber in heutigen Filmen und Serien spielen weibliche Vampire eine mindestens genau so eine große Rolle.
Vorsicht Vamp – Erotik in modernen Vamirgeschichten ist keine Seltenheit.
Die Liebe zu einem Vampir kann gefährlich werden – meint zumindest die moderne Popkultur zu wissen.
Mythos 1: Vampire trinken Blut. Der rote Saft soll ihnen neue Lebensenergie geben.
Mythos 2: Vampire leben in Särgen, um sich den Toten nah zu finden.
Mythos 3: Bei Vollmond sind Vampire unberechenbar
Mythos 4: Vampire vertragen kein Licht
Mythos 5: Vampire sind leichenblass
Mythos 6: Vampire lassen sich durch Knoblauch abwehren
Nachts steigen sie in Särge, um sich den Toten nah zu fühlen. Mit ihren spitzen Eckzähnen saugen sie das Blut aus den Hälsen unschuldiger Menschen, zumeist schöner Frauen. Der rote Saft gibt ihnen neue Lebensenergie, denn Blut macht sie unsterblich. Knoblauch und Sonnenlicht hingegen verabscheuen sie.
Das Einzige, was sie wirklich töten kann: ein Pfahl, mitten durchs Herz gerammt. Sie haben es vermutlich schon bemerkt: Es geht um Vampire. Doch was hat es mit den leichenblassen Kreaturen aus der Unterwelt auf sich? Wo findet man ihren Ursprung?
Dracula – die wohl bekannteste Vampirfigur aller Zeiten
Bram Stoker, der Autor von „Dracula“, erschuf die wohl bekannteste Vampirfigur aller Zeiten, die Vorbild für unzählige Bücher und Filme wurde. Die Inspirationsquelle: Vlad III. Tepes. Lange feierten die Bewohner Rumäniens das historische Vorbild für Bram Strokers 1897 erschienenen Roman als Nationalhelden. Vor einiger Zeit ist deshalb ein Historiker-Streit über die Herkunft des Fürsten entbrannt.
Der Belgrader Historiker Jovan Deretic will den Rumänen Graf Dracula streitig machen. Seine Behauptung ist mutig: Dracula soll Serbe gewesen sein. Viele Belege für seine These kann der Geschichtswissenschaftler nicht vorweisen: Nur eine Inschrift auf einem Grab, das zu Vlad III. Tepes gehören soll, dient ihm als Beleg. Bewiesen ist diese Behauptung aber nicht. Schließlich soll das Grab leer gewesen sein. Doch so schnell geben die Rumänen nicht auf, denn was wäre die Region Transsilvanien, deren Name so viel wie „jenseits des Waldes” bedeutet, ohne den Mythos von Graf Dracula?
Eine Erfindung der Filmindustrie?
Dabei hat Vlad III. Tepes, das angebliche Vorbild für die fiktive Figur Graf Dracula, mutmaßlich rein gar nichts mit einem Vampir zu tun. Der Fürst war vor allem unter dem Namen Vlad Draculea bekannt, was übersetzt so viel heißt wie „der kleine Drache”, weil er ein ganz besonders grausamer tyrannischer Herrscher gewesen sein soll. Angeblich ließ er seine osmanischen Gegner zu Tausenden auf Pfähle aufspießen. Basiert der Mythos vom blutsaugenden Vampir also nur auf einer Erfindung der Filmindustrie?
Wenn es nach dem Balkanexperten Dr. Peter Mario Kreuter ginge, könnte an dieser Theorie etwas dran sein. „Dieses Bild des Untoten, der einen Menschen beißt und dessen Blut saugt, entstand erst durch Kinofilme. Im jahrhundertealten Volksglauben kommt das nicht vor”, gibt der Experte in einem Interview mit dem Focus zu verstehen. Auch das Problem mit dem Tageslicht soll eine Erfindung sein, heißt es.
Es gibt historische Vorbilder
Warum kamen die Menschen überhaupt auf die Idee, dass es Vampire gibt? Oder basiert der Mythos lediglich auf Fiktion? Möglicherweise könnte ein Dokument des österreichischen Beamten Kameralprovisor Frombald aus dem Jahre 1725 Antwort geben: Daraus geht hervor, dass ein Vampir in dem serbischen Dorf Kisolova neun Menschen getötet haben soll. Verdächtigt wurde ein Dorfbewohner namens Peter Plogojowitz. Das Besondere an ihm: Der Mann soll schon lange vor der Tat gestorben sein.
Handelte es sich bei Plogojowitz wirklich um einen Vampir, wie zumindest die Bevölkerung glaubte? Nach dem Öffnen des Grabes jedenfalls stellte sich heraus, dass der Leichnam keinerlei Verwesungsspuren aufwies. An seinen Lippen habe man verdächtiges frisches Blut entdeckt. Um Aufruhr und unnötige Angst unter den Dorfbewohnern zu vermeiden, genehmigte der österreichische Beamte, dem toten Plogojowitz einen Pfahl durch das Herz zu stoßen und den Leichnam anschließend zu verbrennen.
Ist dies auch der Grund, warum man in dem vermeintlichen Grab des gefürchteten Vlad Draculea keinen Leichnam fand? Historiker sind sich sicher, dass dies einen anderen Grund haben muss. Beispielsweise war es im Mittelalter üblich, Scheingräber zu errichten, um das Grab vor Schändung zu schützen.
Der Balkanexperte Kreuter ist sich jedoch sicher, dass das Herrscherhaus Basarab auf keinen Fall slawisch gewesen sein kann. Zur Verteidigung gegen die These des Belgrader Historikers hatte bereits ein Mitglied der rumänischen Akademie der Wissenschaften angemerkt: „Vlad Tepes und sein Vater waren direkte Nachfahren des Herrscherhauses Basarab, und die ersten Basarab waren unwiderlegbar Rumänen“.