Gähnen ist ansteckend – nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Hunden. Das berichteten portugiesische Forscher im Fachblatt „Animal Cognition“.
Wenn das Herrchen gähnt, gähnt der Hund mit. Dabei lassen Hunde sich schon zum Mitgähnen animieren, wenn sie ihr Herrchen nur hören. Auf das Gähnen eines fremden Menschen reagieren die Tiere dagegen viel seltener. Das lässt die Forscher vermuten, dass Einfühlungsvermögen der Grund für das Mitgähnen ist. Wenn wir eine gute Beziehung zu unserem Hund haben, versetzt dieser sich also in uns hinein – und gähnt mit.
Wann Hunde mit uns mitgähnen
Ein Beweis hierfür ist ein Experiment mit 29 Hunden. Die Hunde beobachteten sowohl ihre Besitzer als auch fremde Personen beim Gähnen. Auffällig war, dass die Hunde beim Anblick ihres Besitzers deutlich häufiger gähnten als beim Anblick der fremden Person. Sie gähnten auch, wenn sie ihren Besitzer nur gähnen hörten. Die Forscher führen dies unter anderem auf die emotionale Nähe und Empathie zu ihrem Besitzer zurück.
Hunde gähnen auch bei Stress
Neben Empathie gibt es noch andere Situationen, in denen Hunde gähnen. Zum einen gähnen Hunde aus Stress. In gefährlichen oder unangenehmen Situationen dient Gähnen ihnen zum Stressabbau. Bei positivem Stress ist Gähnen ein Ausdruck von Freude.
Außerdem gähnen viele Hunde, um Konflikte mit anderen Hunden zu vermeiden. Gähnen dient dabei dazu, um andere Hunde zu beruhigen. Manche Hunde gähnen auch, um Zeit zu gewinnen. Zum Beispiel, wenn sie sich überfordert fühlen, ein Kommando ausführen müssen oder Zeit brauchen, um eine kritische Situation einzuschätzen.