Gedrückt, geküsst, gestupst: Internationaler Tag der Freundschaft
Am 30. Juli erinnert der Tag der Freundschaft weltweit an die Bedeutung der Beziehung zwischen Personen, Ländern und Kulturen. Doch wie sehen – in Zeiten von Facebook und Co. – soziale Bindungen heute aus?
Am 30. Juli erinnert der Tag der Freundschaft weltweit an die Bedeutung der Beziehung zwischen Personen, Ländern und Kulturen. Doch wie sehen – in Zeiten von Facebook und Co. – soziale Bindungen heute aus?
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Auch zwischen Staaten gibt es enge Beziehungen. Eine davon ist die deutsch-französische Freundschaft, der sogar seit 2003 ein jährlicher Gedenktag gewidmet wird. Er erinnert vor allem an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vom 22. Januar 1963.
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Wenn sie nicht irgendwie auch elf Freunde gewesen wären, hätten sich die Spieler der deutschen Nationalmannschaft nicht zum vierten Weltmeistertitel gekickt.
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Weltmeister und Libero Franz Beckenbauer vom FC Bayern München wird am 16.10.1966 in München zum deutschen Fußballer des Jahres geehrt. Im selben Jahr versuchte er sich auch als Sänger und nahm eine Schallplatte mit dem Titel „Gute Freunde kann niemand trennen“ auf.
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„Wie geht es dir?“ Die Zeiten des Briefeschreibens sind eigentlich vorbei. Aber trotz sozialer Netzwerke und E-Mails gibt es immer noch Organisationen, wie etwa das Goethe-Institut, die Brieffreundschaften mit Menschen in aller Welt vermitteln – auch über das Internet.
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Schon die Kleinsten reagieren auf andere Kinder. Echte Freundschaften schließen sie Experten zufolge aber erst ab dem dritten Lebensjahr. In diesem Alter sind sie meistens im Kindergarten.
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Über die Freundschaft von Deutschlands berühmtesten Klassikern Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Friedrich Schiller (1759-1805) hat zum Beispiel der deutsche Schriftsteller Rüdiger Safranski geschrieben.
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Ziemlich beste Freunde: Ein gelähmter reicher Mann und sein neuer, frisch aus dem Gefängnis entlassener Pfleger werden gute Freunde. Den auf einer wahren Begebenheit beruhenden französischen Kinofilm von Olivier Nakache und Eric Toledano haben Millionen Menschen gesehen.
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Friends ist eine US-amerikanische Sitcom, die auch hierzulande von Erfolg gekrönt war. In zehn Staffeln, die von 1994 bis 2004 produziert wurde, geht es „um Freundschaft, denn wenn du jung und allein in der Stadt bist, dann sind deine Freunde deine Familie“, so der Produzent David Crane.
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Der Gruß „Freundschaft!“ war in der DDR der Gruß der Organisation Freie Deutsche Jugend (FDJ).
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Dackel, Schäferhund und Co. sind bekanntlich die besten Freunde des Menschen. Rund 6,9 Millionen Hunde lebten dem Industrieverband Heimtierbedarf zufolge im Jahr 2013 in 14 Prozent der Haushalte.
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„Lebe glücklich, lebe froh, wie der Mops im Haferstroh“ – Das dürften sich schon viele Freunde ins Poesiealbum geschrieben haben. Die beliebten Freundschaftsbücher gibt es bereits seit 1950.
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Die durch mehrere Staaten im Osten verlaufende Erdölpipeline „Druschba“ (russisch: „Freundschaft“) gibt es seit den 1960er Jahren.
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Das Königreich Tonga im Südpazifik umfasst die rund 170 Tonga-Inseln, die auch Freundschaftsinseln genannt werden.
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“Gute Freunde kann niemand trennen – gute Freunde sind nie allein, weil sie eines im Leben können: füreinander da zu sein…”. Was Franz Beckenbauer im Jahr 1966 mit seiner ersten Schallplatten-Single zum Besten gab, wird seit 2011 erstmals mit einen Ehrentag gefeiert: die Freundschaft.
Wie sozial ist social?
Was der Kaiser damals zur Freundschaft trällerte, hat jedoch heute mit der Realität wenig zu tun. Längst zählt man zu seinen guten Freunden diejenigen Facebook-User, die die eigenen Posts mit “Likes” bestätigen oder einem hin und wieder mal einen “Anstupser” schicken. Längst kann man heute seine Freunde nicht mehr an zwei Händen abzählen – es sei denn, man denkt sich einfach zwei Nullen dazu. Geht es um soziale Beziehungen im Social Web, spricht man von einer Welt, in der das Lesen von Statusnachrichten der digitalen Freunde gegen Einsamkeit hilft und in der man sich seinen Kummer von der Seele posten kann. Eine Welt, die alles andere als sozial ist?
Wir vereinsamen nicht im sozialen Netz! Das fanden Wissenschaftler immer wieder übereinstimmend heraus: Je mehr Menschen sich digital miteinander austauschen, desto stärker sind sie auch im realen Leben miteinander in Kontakt. Es gebe sogar einen statistischen Zusammenhang zwischen Anzahl der Online-Freunde und der realen Freunde. Sind Menschen also online gesellig, sind sie es auch in der Wirklichkeit.
Die Zahl der Freunde ist begrenzt
Gut – es mag stimmen, dass es heutzutage leichter geworden ist, über das soziale Web beispielsweise den Kontakt zu alten Schulkollegen zu halten, die in Zeiten des Briefeschreibens (noch schneller) in Vergessenheit geraten wären. Aber darüber hinaus gibt es auch einige Facebook-Nutzer, die mit 600 Freunden glänzen. Dies scheint dann wenig glaubwürdig. Zu Recht, denn: Ein Mensch kann maximal 150 “echte” Freunde haben – dann ist Schluss! Mit echten Freunden seien hier Vertraute gemeint. Also Menschen, mit denen man mehr austauscht als hier und da einen “Anstupser” per Klick.
Zurückzuführen ist diese Erkenntnis auf den Evolutions-Anthropologen Robin Dunbar. Der Wissenschaftler der Universität Oxford beobachtete vor etwa 20 Jahren Menschenaffen und fand heraus, dass die Größe von sozialen Gruppen proportional zum Neokortex wächst, also der Hirnregion, die soziale Situationen bewertet. Übertragen auf die Gehirngröße des Menschen, kam er somit auf die magische Zahl 150 – auch Dunbars Nummer genannt. “Hinter der Dunbar-Zahl verbergen sich eigentlich eine ganze Reihe von Zahlen, die quasi verschiedene Schichten bilden”, erklärt der Psychologe Felix Reed-Tsochas von der Universität Oxford. So hätten Menschen im Schnitt fünf sehr intime Freunde, dazu kämen etwa 15 enge und 50 gute Freunde.
Aus den Augen aus dem Sinn?
Und was macht nun eine echte Freundschaft aus? Bereits in der Antike verfasste Platon und sein Schüler Aristoteles Schriften zum Thema Freundschaft. So schrieb Aristoteles, dass die Ähnlichkeit zweier Menschen wichtig für die Freundschaft sei. Da sich diese Ähnlichkeit nur schwer finden ließe, so folgerte er, könnten wir auch nur wenige gute Freunde haben und bräuchten Zeit, diese zu finden. Laut einer Umfrage des Allensbacher-Instituts gehören für 87 Prozent der Deutschen Loyalität, Vertrauen und Offenheit zu den wichtigsten Kriterien einer Freundschaft.
Oftmals zeigt sich erst in der Ferne der Wert der Freundschaft. Denn viele “freiwillige” Bindungen gehen auseinander, wenn man sich nicht mehr regelmäßig sieht. Gute Freundschaften festigen sich durch Distanz, andere Freundschaften gehen zu Bruch und werden durch neue ersetzt. So gesehen hilft Facebook und weitere sozialen Plattformen dabei, dass das Band der Freundschaft trotz räumlicher Trennung nicht gleich zerreißt. Dennoch: “Ich muss Freunde gelegentlich auch persönlich sehen. Das heißt, ich muss sie riechen können”, ist auch der Berliner Freundschaftsforscher Wolfgang Krüger überzeugt. Denn das größte Problem, das wir im Leben haben, sei die Einsamkeit. “Wer gute Freunde hat, lebt etwa 20 Jahre länger”, so Krüger.