Jedes geparkte Auto kann die Umgebungstemperatur bis um 1,6 Grad ansteigen lassen
Die mexikanischen Forscher und Forscherinnen – unter anderem von der Universidad de Colima – führten aufwendige Messungen durch, wie sich die Temperatur in Häuserschluchten verändert, wenn dort Autos parken.
Das Ergebnis: Bereits zehn parkende Pkw produzieren in einer Stadtstraße mit Ost-West-Ausrichtung so viel Hitze, dass die Tagestemperatur um 0,5 Grad Celsius steigt. In einer Straße mit Nord-Süd Ausrichtung steigt die Temperatur sogar um 1,6 Grad Celsius pro zehn parkende Autos.
Autos am Straßenrand als ungewollte Wärmespeicher
Der Grund dafür ist, dass Sonneneinstrahlung nicht nur die Temperatur im Inneren der Autos auf Werte von über 60 Grad steigen lassen kann.
Die geparkten Autos wirken zusätzlich wie Wärmespeicher, die Hitze aufnehmen und in die Umwelt abstrahlen. Kann die Luft in der Umgebung schlecht zirkulieren, bleibt die Hitze lange Zeit, wo sie ist. Das sorgt dafür, dass die Temperaturen auch nachts nur bedingt absinken können. Das geschieht nicht nur, weil sich die Karosserien stark aufheizen. Zudem bilden sich unter den Fahrzeugen Wärmepolster, weil der bereits erhitzte Untergrund seine Wärme nur schwer abgeben kann, wenn ein Pkw darauf parkt.
Die Verteilung der Wärme hängt auch von der Bebauung ab
Die Forscher fanden unter anderem heraus, dass sich die Wärme in engen Straßenschluchten besonders schlecht verflüchtigen kann. Allerdings ist die Interaktion zwischen Bebauung, Luftzirkulation, dem Stand der Sonne und dem Einfluss von Wind hochkomplex. Die Fachleute haben daher vor, weitere Studien durchzuführen, um ihre Forschungen zu vertiefen.
In Zukunft könnten die Ergebnisse der mexikanischen Forscher Städteplanern als wichtige Unterstützung dienen. In der Stadt der Zukunft könnten etwa Pkw-Parkplätze nur dort errichtet werden, wo sich die Hitze nicht stauen kann.