Süß, sauer, salzig, bitter und umami sind die fünf Geschmacksrichtungen, die wir Menschen bereits ab dem vierten Lebensmonat unterscheiden können. Das ist wichtig, denn schmeckt etwas ungewohnt bitter oder sauer, könnte dies ein Anzeichen für ein giftiges Lebensmittel sein – früher wie heute ist unser Geschmackssinn also überlebenswichtig.
Dabei spielt auch der Geruchssinn eine entscheidende Rolle, denn durch das Einspeicheln, Kauen und Schlucken werden Aromamoleküle aus der Nahrung freigesetzt und gelangen in die Nase. Spätestens bei einer Erkältung fehlt diese Information und uns schmeckt das Essen nicht mehr wie zuvor.
Möhren hui: Ein Forscherteam der Durham University in England hat erstmals die direkte Reaktion von Föten auf das Essen der Mutter nachgewiesen. Schluckt eine Schwangere Kapseln mit Möhrenpulver, nimmt der Fötus die Aromen über Einatmen und Schlucken des Fruchtwassers wahr – und reagiert mit einem Lächeln.
Geschmack entwickelt sich schon im Mutterleib
Doch die Prägung unseres Geschmacks beginnt noch viel früher. Bereits Föten nehmen über das Einatmen und Schlucken des Fruchtwassers Aromen und Gerüche wahr. Wie die Ungeborenen darauf reagieren, hat nun erstmals ein Forscherteam der Durham University in England festgehalten. Auf den 4D-Ultraschall-Aufnahmen ist deutlich zu erkennen, wie die Föten das Gesicht verziehen oder lächeln, je nachdem, was die Mutter gegessen hat.
Grünkohl pfui: Ein Forscherteam der Durham University in England hat erstmals die direkte Reaktion von Föten auf das Essen der Mutter nachgewiesen. Schluckt eine Schwangere Kapseln mit Grünkohlpulver, nimmt der Fötus die Aromen über Einatmen und Schlucken des Fruchtwassers wahr – und reagiert mit einem weinerlichen Gesicht.
In der wissenschaftlichen Studie mit 97 Frauen in der 32. Schwangerschaftswoche haben diese Kapseln mit 400 mg Karotten- beziehungsweise 400 mg Grünkohlpulver geschluckt. Nach 20 Minuten konnten die Forscher mit dem 4D-Ultraschall die Reaktionen der Föten beobachten. Jene, die dem Karottengeschmack ausgesetzt waren, zeigten ein Lächeln. Die Babys, die dem Grünkohlgeschmack ausgesetzt waren, reagierten häufiger mit einem weinerlichen Gesicht.
Wie entwickelt sich der Geschmackssinn weiter?
In einer Folgestudie wollen die Forscher jetzt herausfinden, ob die Aromen, denen die Babys im Mutterleib ausgesetzt waren, auch Einfluss auf ihre späteren Essgewohnheiten haben.