Mammuts waren die wahren Giganten der Eiszeit. Ihre Verwandtschaft zu Elefanten ist nicht zu übersehen – wenn sie auch mit einer Schulterhöhe von bis zu 4,3 Metern und einem Gewicht von über zehn Tonnen deutlich größer wurden als heute lebende Elefanten. Während die Mammuts aber ausstarben, gibt es Elefanten bis heute. Wie konnte es dazu kommen?
Wie Mammuts entstanden
Die Dinosaurier waren bereits ausgestorben, da entwickelte sich – vor ungefähr sechzig Millionen Jahren in Afrika – eine Gruppe von Säugern, die unter dem Namen Rüsseltiere zusammengefasst werden. Sie hatten hervorstehende Stoßzähne und eine verlängerte Nase, den namensgebenden Rüssel. Innerhalb dieser Ordnung entstanden mit der Zeit verschiedene Artenfamilien, darunter die Elefanten. Ihnen rechnet man die Mammuts zu, aber auch die drei heute noch lebenden Elefantenarten, den Afrikanischen und den Asiatischen Elefanten sowie den Waldelefanten.
Die Urmammuts ähnelten noch unseren heutigen Elefanten, hatten gleichzeitig aber schon die typischen Mammut-Merkmale: spiralig-geschwungene Stoßzähne und einen hochgewölbten Kopf. Ein zotteliges Haarkleid brauchten sie nicht, da zu ihrer Zeit noch warme Temperaturen herrschten. Dann aber, vor rund zwei Millionen Jahren, kühlte sich das Klima der Erde ab – das Eiszeitalter begann.
Die Wälder wichen einer Steppenlandschaft, und das blätterfressende Urmammut fand zu wenig Nahrung und starb aus. In seine Fußstapfen trat das sich von Gras ernährende Steppenmammut. Mit einer Schulterhöhe von 4,3 Metern und einem Gewicht von zehn Tonnen war es das größte Mammut, das je gelebt hat.
Mit dem Fortschreiten der Eiszeit passten sich die Mammuts immer besser der Kälte an. Sie bildeten einen dichten Pelz und eine dicke Fettschicht. Ihre Ohren wurden kleiner, der Schwanz kürzer. Auf ihren Zähnen bildeten sich Rillen aus Zahnschmelz, mit denen sie die harten Gräser besser zermahlen konnten. Schließlich, rund 750.000 Jahre später, stand am Ende dieses Entwicklungsprozesses die wohl bekannteste Art: das wollhaarige Mammut – heute das Symbol der Eiszeit. Noch vor 25.000 Jahren waren Tiere über die Steppen der gesamten nördlichen Halbkugel verbreitet.
Warum starben sie aus?
Heute geht man davon aus, dass zwei wesentliche Gründe für die Ausrottung der Mammuts verantwortlich waren. Zum einen jagte der Mensch Mammuts, wie man durch Funde von Speerspitzen zwischen Mammutknochen weiß. Die riesigen Knochen der Mammuts dienten als Baumaterial für Hütten. Zum anderen machten Klimaveränderungen den Tieren zu schaffen. Nach dem Ende der Eiszeit vor rund 13.000 Jahren kam es zu einem weltweiten Temperaturanstieg.
Das Eis zog sich zurück, Wälder dehnten sich aus und verdrängten die Steppe. Den auf Gras spezialisierten Mammuts wurde so die Nahrungsgrundlage entzogen. Nur in den kälteren nördlichen Breiten Sibiriens fanden sie noch passende Nahrung. Hier starben die letzten Mammuts erst vor etwa viertausend Jahren aus, wie Knochenfunde beweisen.
Der Waldelefant, der Afrikanische und der Asiatische Elefant dagegen sind bis heute besser an ein warmes Klima angepasst. Das hat ihren Arten vermutlich das Leben gerettet. Allerdings stellt der Mensch bis heute eine Gefahr für sie dar, denn noch immer wird Jagd auf ihre Stoßzähne und das wertvolle Elfenbein gemacht. Und: Die zunehmende Besiedelung zerstört nach und nach den Lebensraum der Tiere. In vielen Gegenden sind ihre Bestände deshalb stark dezimiert – und es bleibt zu hoffen, dass ihnen nicht eines Tages dasselbe Schicksal droht wie den Mammuts.