Haustiere zu halten erfreut sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit. Doch auch wenn sich die meisten Herrchen hingebungsvoll um ihre Vierbeiner kümmern, achten nur die wenigsten darauf, was sie ihnen zu essen geben. Was bedeutet „bewusste“ Ernährung bei Tieren und wie wichtig ist das Thema?
Was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt, wenn es um Tiernahrung geht? Einerseits sollte das Futter natürlich gesundheitlich und geschmacklich gut sein – andererseits sollte die Herstellung und Verpackung die Umwelt möglichst wenig schädigen. Zudem sollten die dabei entstehenden Lebensmittel von einer möglichst hohen Qualität sein.
Lebensmittelqualität
Bedeutet das, dass die Qualität der Katzen- und Hundenahrung ähnlich gut sein soll wie beim Menschen? Nicht ganz, denn das Futtermittel- und Lebensmittelrecht erlaubt schon gar nicht den Verzehr von Tierfutter durch den Menschen. Dies heißt aber nicht zwangsweise, dass das verwendete Fleisch, dass in den Produktionsstätten landet, schlecht sei. Stattdessen ist es sogar so, dass oft zur Herstellung von Tiernahrung ganz einfach Innereien von Tieren zur Verwendung kommen. Diese wurden früher auch oft von Menschen verzehrt, mittlerweile jedoch immer seltener.
Der Vorteil: Durch die Verwendung der Innereien kann sogar Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden und die die zusätzliche Schlachtung von Nutztieren wird so überflüssig. Insofern ist der häufige Vorwurf, mit dem Kauf von Tiernahrung unterstütze man die Massentierhaltung, nicht richtig.
Vorsicht mit rohem Fleisch
Wer der Meinung ist, dass möglichst unverarbeitetes Fleisch das Beste für den Hund sei, da er ja ohnehin von Wölfen abstamme, macht einen gewaltigen Fehler. Für Katzen gilt übrigens das Gleiche: Essen die Tiere rohes Fleisch, können sie im schlimmsten Fall schwer erkranken. Denn bis auf Tartar würden auch die meisten Menschen Fleisch nicht roh essen. Dasselbe gilt auch für das Haustier: Also am besten nur gut gegartes Essen verabreichen! Übrigens sollten Herrchen ihren Tieren nicht unbedingt Essen vom Grill überlassen. Denn es hat einen guten Grund, warum Tiernahrung-Hersteller das Fleisch verarbeiten und meistens noch gesunde Kohlenhydrate und Fette beimischen.
Herstellungsverfahren von Tiernahrung
In der Herrstellung von Trockenfutter gibt es zwei wesentliche Methoden: die sogenannte Extrusion und das Backen. Bei der Extrusion wird eine Masse aus Stärke (bestehend aus Mais, Weizen, Kartoffeln oder ähnlichen Nahrungsmitteln) vorwiegend mit Fasern der Zuckerrübe vermengt und erhitzt. Beim Druck durch eine Düse haben die Zutaten dann schon etwa eine Temperatur von 120 Grad Celsius, die die verschiedenen Zutaten recht schnell erreichen – nicht gerade eine schonende Herstellungsart. Zwar entfernt diese Methode durch die hohe Hitze auch Keime, jedoch werden Vitamine gleichfalls entfernt, die dann später künstlich zugesetzt werden müssen. Nach dem Austritt aus der Düse werden auf die Masse weitere Bestandteile wie etwa das Fleisch mit Hilfe von Fett aufgetragen und festgeklebt.
Das Backen hingegen gehört zu den traditionellsten Verfahren, die manche Hersteller bis heute anwenden. Dabei wird die Tiernahrung vor dem Backprozess in einen Teig integriert und dann tatsächlich gebacken. Der Teig entsteht, indem die Zutaten vorab fein gemahlen, zusammen gegeben, gemischt und dann mit Wasser versetzt werden. Durch den Backvorgang werden die Nährstoffe schonender erhitzt als bei der Extrusion. Ein weiterer Vorteil ist, dass die entstehende Nahrung fest ist und bei Hunden dazu dienen kann, die Zähne zu reinigen und die Kaumuskulatur zu stärken.
Welche Zutaten sind wichtig für das Tier?
Um die Gesundheit des Tieres langfristig zu erhalten, sollten Haustierbesitzer auf einige Besonderheiten achten. So sollten möglichst wenig Zucker oder Süßstoffe enthalten sein. Ansonsten gilt, ähnlich wie für Menschen: Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und künstliche Farbstoffe sowie enzymatische Veränderungen von Rohstoffen (also praktisch künstliche Veränderungen) sollten gemieden werden. Übrigens ist wichtig, den Verzicht auf genmanipulierte Rohstoffe vor dem Kauf auf der Packung zu überprüfen. Insgesamt sollten möglichst wenige Zusatzstoffe im Futter stecken. Denn nicht nur Menschen wünschen sich eine möglichst naturbelassene Nahrung.
Umwelt und Verpackung
Mittlerweile verzichten viele Menschen darauf, Aluminiumfolie zu verwenden. Dies ist leider bei Tiernahrung oft noch nicht der Fall, die es meist in Dosen zu kaufen gibt. Deshalb empfiehlt es sich, nach Herstellern zu suchen, die alternative Verpackungen verwenden. Denn Aluminium kann nicht nur giftig wirken, sondern ist auch ein Metall, in der Herstellung ressourcenintensiv ist und kaum biologisch abzubauen ist.
Fazit
Eine nachhaltige Ernährung für Haustiere beinhaltet eine gesunde Mischung der Nährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette. Diese sollten in einem vernünftigen Maß zueinander enthalten sein – eine reine Fütterung mit Fleisch, das bekanntlich vor allem aus Eiweiß besteht, empfiehlt sich nicht. Weiterhin sollten Haustierhalter auf möglichst regionalen Anbau achten. Wie bei unserer Nahrung gilt: Wenn man weiß, wo das Fleisch herkommt, kann man ruhigen Gewissens schlemmen – oder eben schlemmen lassen.