Musik hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Klang- und Musiktherapie nutzen die Verbindung zwischen Musik und menschlicher Psyche und können positive Auswirkungen auf körperlicher und psychischer Ebene erzielen. So funktioniert Musiktherapie:
Wohl jeder hat schon mal erlebt, wie sehr der richtige (oder eben falsche) Song seine Stimmung zum Positiven oder Negativen beeinflussen kann – oftmals sogar dann, wenn die Laune noch Minuten zuvor das exakte Gegenteil war. Dahinter steckt eine zutiefst in der menschlichen Psyche verankerte Verbindung zu Musik als eine Abfolge von unterschiedlich frequenten Stimmungen.
Klang- und Musiktherapie machen sich diese Verbindung zunutze und können damit sowohl auf psychischer als auch physischer Ebene beträchtliche Erfolge feiern. Ein Blick auf die Frage, was hinter diesen Therapieformen steckt und welche Effekte sie im Körper hervorrufen können, ist daher durchaus interessant.
Klänge und ihre Wirkung
Musik ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Denn sobald die Menschen in der Lage waren zu sprechen, begannen sie vermutlich auch mit dem Singen. Die Stimme war somit das erste Instrument, doch schnell kamen weitere hinzu. Die ältesten Musikinstrumente sind schätzungsweise 40.000 Jahre alt. Heutzutage wäre eine Welt ohne Musik undenkbar. Sie begleitet uns tagtäglich, sei es schon morgens aus dem Radio, auf dem Weg zur Arbeit oder beim Workout am Abend. Viele Menschen musizieren auch selbst oder sie bewegen sich gerne zur Musik und können dabei optimal entspannen.
Musizieren, singen, tanzen oder einfach zuhören – es gibt also vielfältige Möglichkeiten, um Musik zu konsumieren und zu genießen. Es müssen zudem nicht immer Melodien sein, sondern schon einzelne Klänge können ausreichen, um eine psychische oder physische Veränderung hervorzurufen. Was hat es damit auf sich?
Schallwellen werden nicht nur akustisch wahrgenommen, sondern sie sind auch körperlich spürbar. Jeder, der schon einmal einen vibrierenden Bass gespürt hat, weiß das. Das erklärt, weshalb Musik und Klänge nicht nur auf einer psychischen, sondern auch auf einer physischen Ebene wirken. Sie können beispielsweise Vibrationen auslösen, die als entspannend wahrgenommen werden, oder die Zellfunktionen beeinflussen.
Das beginnt nicht erst nach der Geburt, sondern schon im Mutterleib wird Musik gehört sowie gespürt – und schon dort kann sie positive Reaktionen auslösen. Interessant zu wissen ist zudem, dass das Gehör der letzte Sinn ist, der im Sterbeprozess erlischt. Er begleitet uns also sprichwörtlich das ganze Leben und damit auch die Klänge sowie die Musik. Weitere Reaktionen auf einer körperlichen Ebene, die sie hervorrufen können, sind zum Beispiel:
- Abbau von Stress
- An- oder Entspannung von Muskeln
- Anregung der Körperzellen
- Förderung des Gedächtnisses
- Förderung des Muskelaufbaus
- Regulation des Hormonhaushalts
- Stabilisierung des Blutdrucks
- Stärkung der Nerven
- Stärkung des Immunsystems
- Veränderung der Atemfrequenz
- Veränderung des Herzschlags
- Verbesserung der Schlafqualität
- Wirkung auf das limbische System
Letzteres führt dazu, dass im Gehirn verschiedene Hormone ausgeschüttet werden, die wiederum unterschiedliche Emotionen hervorrufen. Je nach Musik kann dadurch ein entspannender Effekt entstehen. Ebenso können Glückshormone ausgeschüttet werden, die beispielsweise Schmerzen lindern.
Einige Menschen erleben sogar ein „Gänsehautgefühl“ beim Hören bestimmter Musik oder Klänge. Dann wirken diese direkt im Belohnungssystem des Gehirns und überfluten den Körper regelrecht mit Glückshormonen. Manchmal wird Musik deshalb auch als Droge bezeichnet, denn ihre Wirkung ist in einigen Fällen tatsächlich vergleichbar.
Ob der eigene Körper entsprechend reagiert oder nicht, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche sind also empfänglicher für Musik und somit auch für entsprechende Therapieformen – bei anderen Personen zeigen diese eine geringere Wirkung. Wirkungslos sind sie aber in den wenigsten Fällen, was sogar bei einem eingeschränkten Hörvermögen gilt.
In der Praxis bedeutet das, dass Klänge unsere Stimmung sowie unser Wohlbefinden direkt und sekundenschnell beeinflussen können. Musik wirkt sofort im Gehirn sowie auf einer körperlichen Ebene. Das ist unabhängig davon, ob wir selbst musizieren oder der Musik nur lauschen. So ist mittlerweile zum Beispiel bekannt, dass das Singen unter der Dusche das Selbstbewusstsein steigern und dass das Musikhören beim Sport die Motivation sowie Leistungsfähigkeit erhöhen kann.
Das Singen bringt den zusätzlichen Effekt mit sich, dass es die Atmung reguliert und die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessert. Ein Instrument zu spielen, wirkt sich hingegen positiv auf gewisse Gehirnareale aus, wo neue Synapsen gebildet werden. Und das Tanzen verbessert die Koordination sowie die Kondition. Egal, wie wir Musik hören oder machen, bringt sie also stets einen gesundheitlichen Nutzen mit sich.
Deshalb werden Klänge sowie Musik heutzutage nicht mehr nur in der Freizeit, sondern auch pädagogisch und therapeutisch eingesetzt. Der medizinische Anwendungsbereich umfasst beispielsweise die Schmerztherapie, die Rehabilitation, die Psychosomatik oder die Psychiatrie.
Musiktherapie, Klangtherapie: Was ist was?
Akustische Signale können also auf vielfältige Weise positiv im Körper wirken; aber auch negativ. Es gibt Klänge, die unmittelbar negative Emotionen wie Angst oder Trauer hervorrufen. Dies kann durch die Klänge selbst entstehen oder durch Erinnerungen, mit denen sie verknüpft sind.
Es ist deshalb wichtig, Musik nicht gedankenlos zu konsumieren, sondern diese bewusst so einzusetzen, dass sie eine Wohltat für Körper sowie Geist ist und die Gesundheit fördert. Genau dieses Ziel haben die Musiktherapie und die Klangtherapie. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Synonyme, sondern es gibt wichtige Unterschiede:
- Die Musiktherapie ist eine anerkannte Behandlungsmethode, die in der Medizin sowie Psychotherapie eingesetzt wird.
- Die Klangtherapie findet hingegen in der Alternativmedizin, der Esoterik sowie der Wellness ihre Anwendung.
Die grundlegenden Ziele sowie Methoden der beiden Therapieformen sind dennoch vergleichbar. Ziel ist stets, das körperliche sowie seelische Wohlbefinden durch den Einsatz von Klängen zu verbessern. Hierbei kann die Musik gehört, gespürt oder selbst kreiert werden. Rund um den therapeutischen Einsatz von Musik gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an Studien.
Demnach kann Musiktherapie beispielsweise bei der Verarbeitung von Traumata, Behandlung von Autismus, Begleitung einer Krebstherapie, Behandlung von Schizophrenie, Linderung von Depressionen und Angststörungen sowie Behandlung von Demenzerkrankungen durchschlagende Erfolge erzielen.
Ähnliche Erfolge ließen sich bei der Klangtherapie feststellen. Sie kann zum Beispiel Tinnitus lindern, um nur einen von vielen Einsatzzwecken zu nennen. Es lohnt sich also, sich einmal intensiver mit der Musik- sowie Klangtherapie auseinanderzusetzen – mit ihren Potenzialen, Anwendungsbereichen und Besonderheiten.
Musiktherapie: Gesundheit über die Ohren
Bei der Musiktherapie steht der medizinische Einsatz im Vordergrund, sprich sie wird begleitend zur Behandlung von akuten psychischen oder physischen Erkrankungen eingesetzt. Typische Anwendungsbereiche sind Depressionen, Autismus oder Alzheimer. Sowohl ambulant als auch stationär kann die Musiktherapie mittlerweile erfolgreich eingesetzt werden, um eine Linderung von Beschwerden zu erreichen und die Therapieerfolge zu vergrößern.
Definiert wird die Musiktherapie als eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die verschiedene Wissenschaftsbereiche umfasst. Sie wiederum stehen untereinander in Wechselbeziehungen. Diese betreffen vor allem die Medizin, Psychologie, Pädagogik, Musikwissenschaft sowie die Geisteswissenschaften. In der Musiktherapie kommt sowohl die Rezeption als auch die Produktion und Reproduktion von Musik zum Einsatz. Es wird also nicht nur Musik gehört, sondern selbst musiziert. Dabei wird auch die Kreativität angeregt.
Ziel der Musiktherapie ist, dass die Teilnehmer eine bessere Erlebnis-, Wahrnehmungs-, Beziehungs- und Symbolisierungsfähigkeit entwickeln. Das funktioniert durch das Zusammenspiel aus psychischen, physischen und personellen Reaktionen, die durch die Musik hervorgerufen werden. Allerdings reicht das alleine in den meisten Fällen noch nicht für eine ganzheitliche Behandlung aus, sprich die Musiktherapie findet stets in Kombination mit weiteren Therapieformen statt.
Dabei kann es sich um eine medikamentöse, eine Psycho-, eine Physio- oder andere Therapieform handeln. Neben der Wiederherstellung der physischen und psychischen Gesundheit bei akuten Problemen kann die Musiktherapie außerdem ihrer Erhaltung und Förderung dienen. Auch ein präventiver Einsatz ist dementsprechend möglich.
Vorsicht: Die Berufsbezeichnung „Musiktherapeut“ ist nicht staatlich anerkannt oder gesetzlich geschützt. Somit kann theoretisch jeder eine Musiktherapie anbieten. Deshalb ist es wichtig, dass diese durch Spezialisten durchgeführt wird, die über die notwendige Ausbildung sowie das medizinische Wissen verfügen. Am besten ist die direkte Kombination mit einer ganzheitlichen Behandlung, beispielsweise im Rahmen eines Aufenthalts in einer Klinik.
So oder so gilt es, bei der Auswahl des Therapeuten auf dessen Ausbildung sowie Erfahrung zu achten. Zudem müssen seine Schwerpunkte zum eigenen Krankheitsbild beziehungsweise zu den eigenen Zielen wie der Prävention oder einem Stressabbau passen. Angeboten wird eine qualifizierte Musiktherapie dementsprechend meistens durch Mediziner, Neurologen oder Psychotherapeuten mit unterschiedlicher Ausrichtung. Unterschieden wird außerdem zwischen drei verschiedenen Arten der Musiktherapie, sodass auch diesbezüglich darauf geachtet werden muss, dass die Therapieform zur jeweiligen Person passt:
1. Rezeptive Musiktherapie
Bei der rezeptiven Musiktherapie wird die Musik sozusagen passiv konsumiert. Sie besteht vor allem aus dem Hören von Tonträgern oder von Livemusik. Es ist somit keine Seltenheit, dass der Musiktherapeut selbst singt oder Instrumente spielt. Typische Einsatzbereiche der rezeptiven Musiktherapie sind die Geriatrie, die Psychosomatik und Psychiatrie, die Sonderpädagogik, die Palliation, die somatische Medizin sowie die Selbsterfahrung.
Ziel der rezeptiven Musiktherapie ist stets, dass die differenzierte Wahrnehmung von Gefühlen, Gedanken oder Körperempfindungen gefördert und anschließend reflektiert wird. Zudem kann jeder Sitzung ein spezifisches Ziel zugesprochen werden, wie die Schmerzreduktion, die Entspannung, die Wahrnehmungserweiterung, die Anregung von positiven Emotionen, die emotionale Stabilisierung oder eine Stärkung des Identitätsgefühls – um nur einige von vielen Möglichkeiten zu nennen.
Die rezeptive Musiktherapie gilt als älteste musikalische Therapieform und gehört seit den 1970ern fest zum Repertoire der medizinischen Behandlungsmethoden. Sie wurde im Laufe der Jahre zwar durch die weiteren Formen der Musiktherapie ergänzt, hat jedoch aufgrund ihrer großen Erfolge niemals an Bedeutung verloren. Vor allem in den vergangenen Jahren erlebt sie wieder einen regelrechten Aufschwung, sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppentherapie. Zusammenfassend ist die rezeptive Musiktherapie vor allem persönlichkeitszentriert, analytisch und symptomzentriert.
2. Aktive Musiktherapie
Bei der aktiven Musiktherapie wird die Musik nicht nur gehört, sondern selbst produziert. Dies kann durch Improvisation mit der Stimme oder mit einem Instrument entstehen. Auch hierbei ist wichtig, dass das Erleben anschließen reflektiert wird, sprich es findet eine Verbalisierung statt, um therapeutische Erfolge zu erzielen. Die Einsatzbereiche gleichen jenen der rezeptiven Musiktherapie, jedoch ist sie eher funktional, supportiv und kommunikationsfördernd ausgerichtet. In der aktiven Musiktherapie haben die Teilnehmer eine große Auswahl an Instrumenten, die einfach zu spielen sind und mit denen auch ohne Vorwissen eine Improvisation möglich ist.
Das Handpan ist dafür ein typisches Beispiel. Es handelt sich um eine vergleichsweise neue Erfindung, die sich auch ohne musikalische Vorbildung oder Notenkenntnisse spielen lässt und zum Experimentieren einlädt. Zudem lässt sich das Handpan hervorragend in der Gruppe oder in Kombination mit anderen Instrumenten spielen. Der meditative Klang macht es neben der aktiven Musiktherapie auch zu einer beliebten Wahl in der Klangtherapie – aber dazu später mehr.
Unabhängig vom Instrument liegt das Ziel der aktiven Musiktherapie nicht darin, dieses zu erlernen, sondern den eigenen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Somit hat sie einen reinigenden Effekt, welcher der emotionalen Stabilisierung dient. Weitere Ziele können sein: Förderung der sozialen Kompetenzen und emotionalen Ausdrucksqualtäten, Wahrnehmungserweiterung, Stärkung des Identitätsgefühls sowie Anregung der Lebensfreude.
3. Animative Musiktherapie
Die dritte, aber am wenigsten bekannte Form der Musiktherapie ist die animative Musiktherapie. Sie ist vor allem funktional sowie kommunikationsfördernd ausgerichtet. Daher kommt sie in der Geriatrie sowie in der Heil- und Sonderpädagogik zum Einsatz. Bei der animativen Musiktherapie werden Lieder nach Vorgabe gesungen oder auf Instrumenten gespielt.
Eine Reflektion im Sinne einer Verbalisierung findet nicht statt. Neben der animativen Musiktherapie haben sich mittlerweile noch weitere Sonderformen entwickelt, wie die integrative oder die interdisziplinäre Musiktherapie. Sie kommen jedoch nur in Einzelfällen zum Einsatz und gehören nicht zu den klassischen Ansätzen der medizinischen Nutzung von Musik.
Klangtherapie: Wellness über die Ohren
Auch die Klangtherapie ist medizinisch bislang nicht anerkannt, spielt in der alternativen Medizin aber bereits eine wichtige Rolle – Tendenz steigend. Sie macht sich ebenfalls die Effekte von Klängen auf den Körper sowie den Geist zunutze. Ziel ist in erster Linie, das Wasser im Körper in Schwingungen zu versetzen. Schließlich besteht der Körper zu rund 60 Prozent aus Wasser; in einigen Organen sowie dem Gehirn sind es sogar 73 Prozent. Das Wasser reagiert also auf die Schallwellen, sprich diese wirken energetisch auf den Körper.
Diese Schwingungen werden nicht durch klassische Instrumente erzeugt, sprich es geht nicht um Harmonien oder Melodien. Stattdessen werden Glockenspiele, Gongs oder Klangschalen genutzt, die starke Schwingungen sowie Echos produzieren. Sie sollen die körpereigenen Heilkräfte anregen. Das soll sogar bei Personen mit eingeschränktem Hörvermögen funktionieren, weil die Schallwellen direkt auf den Körper sowie das Gehirn wirken.
Da die Klangtherapie eng mit der Esoterik sowie Spiritualität verknüpft ist, ist sie nicht unumstritten. Doch die Tradition gibt ihr recht, denn bereits seit tausenden von Jahren werden Klänge als Heilmittel eingesetzt – bei verschiedensten Erkrankungen sowie in zahlreichen unterschiedlichen Kulturen. Das antike Griechenland oder die amerikanischen Ureinwohner sind dafür nur zwei von vielen Beispielen. Auch das australische Didgeridoo ist ein hervorragendes Beispiel. Wer den Klang kennt, der weiß nämlich, dass sein dumpfes Brummen tief im Körper spürbar ist und eine wohltuende Vibration auslöst, die für ein Gefühl der Entspannung sorgt. Selbst, wer nicht an die Heilkraft der Klangtherapie glaubt, kann also solche physikalischen Effekte nicht abstreiten.
Es müssen aber keine Instrumente zum Einsatz kommen, um Vibrationen zu erzeugen. Auch die Stimme ist ein wichtiges Hilfsmittel in der Klangtherapie. Denn wer lernt, seine eigene Stimme richtig einzusetzen, kann dadurch zum Beispiel die Atmung verbessern, Stress abbauen oder das eigene Bewusstsein steuern.
Nicht ohne Grund haben auch bestimmte Lieder, Mantras oder Wehklagen in vielen Ländern eine jahrtausendealte Tradition. In der Klangtherapie lernen die Teilnehmer daher zum Beispiel, wie sie ihr Wohlbefinden durch die eigene Stimme wie durch ein Summen verbessern können. Auch die Klangtherapie umfasst somit verschiedene Bereiche und Methoden, sprich jeder sollte ein Angebot auswählen, das zu den eigenen Beschwerden sowie Zielen passt. Beliebte Therapieformen mit Klängen sind zum Beispiel:
- Vibroakustik-Therapie, die vor allem für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen gedacht ist. Hierbei werden tiefe Töne eingesetzt, um den Körper zu entspannen, um Schmerzen zu lindern oder Ängste abzubauen. Auch bei neurologischen Erkrankungen wird häufig von positiven Effekten berichtet.
- Klangmassagen, die gerne im Wellness-Bereich eingesetzt und häufig auch als Klangschalentherapie bezeichnet werden. Hierbei werden Klangschalen in einer festgelegten Reihenfolge direkt auf dem bekleideten Körper in Schwingung versetzt. Typische Einsatzbereiche sind Tinnitus, Verspannungen, Stress, Reizüberlastungen, Demenz, Konzentrationsschwierigkeiten, Schmerzzustände oder Ängste.
- Klangbäder, wobei sich die Klangschalen nicht am Körper befinden. Sie sind stattdessen im Raum verteilt und können somit auch als Gruppentherapie genutzt werden. Ihr Einsatzzweck sind vor allem Stress und seine gesundheitlichen Folgen, sprich Klangbäder dienen in erster Linie der Tiefenentspannung.
Damit ist die Liste noch nicht zu Ende, dann die Klangtherapie kann in vielfältigen Formen sowie in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Neben der alternativen Medizin ist das beispielsweise in der Wellness- und Kosmetik-Branche der Fall.
Fazit: Musiktherapie ist ein integraler Bestandteil der Psychotherapie und der Behandlung von Krankheiten.
Klänge sind weit mehr als ein Geräusch, das über die Ohren wahrgenommen wird. Sie haben eine tiefgehende Wirkung auf den Körper und können dort sowohl positive als auch negative Effekte hervorrufen. Das wussten die Menschen bereits vor tausenden von Jahren, weshalb die Klangtherapie eine lange Tradition hat und heutzutage viele verschiedene Formen annimmt.
Somit findet jeder eine Wahl, die zum eigenen Wohlbefinden sowie den gesundheitlichen Zielen passt. Sei es zur Entspannung, zur Behandlung von Depressionen oder für viele weitere Einsatzzwecke: Die moderne Klang- und Musiktherapie bietet unzählige Optionen, um die eigene Gesundheit sowie das Wohlbefinden zu verbessern. Deshalb gehört die Musiktherapie heutzutage auch beinahe untrennbar zu jeder Psychotherapie sowie zur Therapie von vielen verschiedenen Krankheiten, wie Demenz oder Krebs.
Egal, ob es also nur darum geht, sich unter dem Sound von Klangschalen den Alltagsstress von der Seele streicheln zu lassen oder darum, mit verschiedenen Instrumenten echte medizinische Erfolge zu erzielen: Klänge und Musik sind auf verschiedene Weise in der Lage, unseren Körper zu beeinflussen – ebenso wie die Psyche.
Das ist längst keine Esoterik mit zweifelhafter Wirkung mehr, sondern durch Forschung belegte und praktisch angewandte Wissenschaft. Dabei kommt es weniger auf die Frage an, ob die Musik gut klingt, sondern vielmehr darauf, welche Gefühle sie in einem auslöst oder wie die Klänge mit der eigenen Stimme beziehungsweise mit Instrumenten improvisiert und interpretiert wird.
Wer außerdem zu jenen Menschen gehört, bei denen Musik häufig Gänsehaut auslöst, der reagiert darauf besonders stark und sollte sich diesen Effekt zunutze machen. Denn die richtige Musik kann dann stimmungsaufhellend wirken und die Motivation sowie Leistungsfähigkeit steigern. Es könnte also tatsächlich behauptet werden, dass Musik eine Art Droge ist; eine legale und gesunde Droge, die sich hervorragend für den alltäglichen sowie den therapeutischen Einsatz eignet.