Die Welt der Kryptowährungen ist geprägt von einem ständigen Wettlauf um Effizienz, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit. Die Vorteile und Eigenschaften bestimmter Coins scheinen im ersten Moment nur für Trader interessant zu sein, doch auch für den einfachen Verbraucher könnte sich durch den innovativen Ansatz einiges ändern.
Man stelle sich vor, Kryptowährungen ließen sich so einfach und schnell verwenden wie Bargeld oder die Girokarte. Genau das versprechen Altcoins wie Solana, Ethereum oder Ripple. Ein bedeutender Vorteil wäre der unmittelbare Zugang zu den verschiedensten Finanzdienstleistungen und auch darüber hinaus würden viele Verbraucher von einer „Finanzwelt im High-Speed-Modus“ profitieren. Langfristig könnten solche Projekte eine Brücke zwischen Krypto-Assets und unserem Alltag schlagen.
Blockchain im Turbo-Modus
Befürworter von Kryptowährungen führen häufig die schnelle und unkomplizierte Abwicklung bei der Zahlung mit der digitalen Währung an, doch in der praktischen Umsetzung können technische Limitierungen schnell für Verzögerungen bei der Transaktion sorgen. Langsame Transaktionsbestätigungen sorgen nicht nur für Frust beim Nutzer, sondern schränken auch den Anwendungsbereich von Blockchain-Technologie ein.
High-Performance-Blockchains begegnen den bekannten Skalierbarkeits- und Geschwindigkeitsproblemen herkömmlicher Blockchains mit einem neuen Ansatz. Solana wurde von Anatoly Yakovenko, einem ehemaligen Ingenieur bei Qualcomm, entwickelt. Das Netzwerk ist seit 2020 online und der entsprechende Token wird meistens als SOL bezeichnet.
Das Rückgrat des Konzepts von Solana und vergleichbaren Währungen ist das Proof-of-History-Verfahren (PoH). Der „Proof of History“ ersetzt gängige Konsensverfahren wie den „Proof of Work“ (PoW) oder den „Proof of Stake“ (PoS) und funktioniert, indem er die Abfolge von Ereignissen in der Blockchain aneinanderreiht und so die Chronologie der Transaktionen festlegt.
Das Ergebnis ist eine Art Zeitstempel, der Transaktionen so schnell wie nie zuvor macht. Zu vergleichen ist dieser Vorgang mit der Aufreihung von Perlen an einer Schnur. Jede Perle ist dabei durch eine eindeutige mathematische Berechnung mit der vorherigen Perle verbunden, was ihre Identifikation und Zuordnung ermöglicht. Diese Vorgehensweise ermöglicht es dem Netzwerk, Transaktionen fast augenblicklich zu bestätigen. Wird ein gewisser Betrag von einem Nutzer an einen anderen versendet, ist die Buchung daher sofort sichtbar. Die Besonderheit liegt jedoch nicht nur in der hohen Geschwindigkeit, sondern auch in der neuen Perspektive für die Kryptowelt. Einen Überblick über die Solana-Preisentwicklung und weitere Informationen gibt es auf Bitavo.com.
Das Problem der Skalierbarkeit
Bisher galt die Skalierbarkeit als Achillesferse vieler Blockchain-Plattformen. Je mehr Benutzer und Transaktionen hinzukommen, desto langsamer werden die Netzwerke. Doch neuere Währungen wie Solana oder Avalanche brechen die bisherigen technischen Grenzen auf und zeigen, dass die Herausforderungen bei der Skalierbarkeit ein überwindbares Hindernis sind.
Ausgangspunkt ist eine spezielle Architektur, die gleich mehrere Ebenen und Protokolle in die Blockchain integriert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Tower-BFT-Architektur, die eine schnelle und effiziente Bestätigung von Transaktionen ermöglicht. Sie funktioniert wie ein Autobahnnetz, auf dem Fahrzeuge mit ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren können. Möglich machen dies einzelne Sidechains, die parallel und unabhängig voneinander arbeiten, aber zugleich in die Mainchain eingebettet sind.
So wird das eigentliche Netzwerk stark entlastet. Im Zusammenspiel mit dem PoH-Verfahren kann Solana eine enorme Anzahl von Transaktionen gleichzeitig verarbeiten, ohne dass dadurch die Geschwindigkeit oder die Netzwerkleistung beeinträchtigt wird. Bei einer direkten Gegenüberstellung der Architektur unterschiedlicher Kryptocoins zeigen sich trotzdem Stärken und Schwächen, die oft im Detail liegen.
Während Solana die Transaktionsgebühren aufgrund der hohen Kapazität niedrig halten kann, ermöglicht Avalanche seinen Nutzern das Anpassen der Konsensregeln in den Subnetzwerken. Gleichzeitig lassen sich Informationen über die gesamte Multichain-Architektur hinweg austauschen. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass Solana im Vergleich zu anderen Blockchains eine deutlich geringere Anzahl von Validatoren hat, wodurch diese zu viel Einfluss innerhalb des Netzwerks bekommen würden. Die Plattform arbeitet derzeit jedoch daran, die Anzahl zu erhöhen.
Ein Vergleich zwischen drei Altcoins
Ethereum
Zweck: Dezentrale Plattform für Smart digitale Verträge und Apps
Konsensmechanismus: Wechsel zu einem sparsameren, „grüneren“ System (PoW zu PoS)
Skalierbarkeit: Updates auf Ethereum 2.0 sollen Effizienz und Geschwindigkeit erhöhen
Solana
Zweck: Schnelle Hochleistungs-Blockchain für schnelle und skalierbare Apps
Konsensmechanismus: Einzigartig schnelles System: Proof-of-History (PoH) mit PoS
Skalierbarkeit: Hoher Durchsatz mit Tausenden von Transaktionen pro Sekunde
Polygon
Zweck: Multi-Chain-Skalierungslösung für Ethereum, beschleunigt Ethereum
Konsensmechanismus: Modifizierter Mechanismus auf Basis von Ethereum
Skalierbarkeit: Entlastet Ethereum-Hauptnetzwerk für hohen Durchsatz
Unmittelbarer Zugang zu Finanzdienstleistungen
Wachsende „Dezentrale Finanzmärkte“ (DeFi) sind nicht zuletzt ein Resultat des Erfolgs von bekannten Kryptowährungen wie dem Bitcoin oder Ethereum. Auf ihnen werden Finanzdienstleistungen wie die Beanspruchung von Krediten, das Trading oder der Geldverleih auf Grundlage einer dezentralen Organisationsform angeboten. Hierbei entfällt die Notwendigkeit herkömmlicher vermittelnder Instanzen.
Die alternativen Modelle innovativer Altcoins könnten das DeFi-Wachstum rasant beschleunigen, da digitale Zahlungsmittel dadurch deutlich alltagstauglicher werden. Wenn Verbraucher in Zukunft Kredite aufnehmen oder Vermögenswerte beleihen möchten, bräuchten sie nicht mit den üblicherweise sehr zeitraubenden Genehmigungsprozessen gewöhnlicher Banken auseinanderzusetzen. Die Abwicklungsgeschwindigkeit übertrifft nicht nur die der etablierten Kryptocoins, sondern hebt auch die Möglichkeiten von Finanzdienstleistungen auf ein völlig neues Niveau. Durch die verzögerungsfreie Abwicklung von Finanztransaktionen wäre es beispielsweise auch möglich, Renditen in viel kürzeren Abständen und in Echtzeit gutzuschreiben.
Kryptocoins statt In-Game-Währungen
Einen Ausblick auf den praktischen Nutzen der Blockchain-Technologie gibt die Spieleindustrie. Schon heute nutzen einige Indie-Entwickler Krypto-Fundings, um Projekte zu finanzieren oder Einnahmen über kostenlose Basisspiele zu generieren. Mit einem ordentlichen Geschwindigkeits-Boost könnten die virtuellen Zahlungsmittel für die Branche noch deutlich interessanter werden. Derzeit verdient die Spielebranche am meisten mit In-App-Käufen, die über Mikrotransaktionen abgewickelt werden.
Fast die gesamten Rekordumsätze entfallen dabei auf Smartphone-Games. Für gewöhnlich nutzen Entwickler hierfür eine In-Game-Währung, die mit Echtgeld erworben und anschließend zum Kauf von Items, Charaktermodellen oder anderen Inhalten genutzt werden kann. Dank Tower-BFT und dem PoH-Verfahren könnten anstelle von virtuellen Goldmünzen oder Kristallen bald schon Kryptotoken Verwendung finden.
Der entscheidende Vorteil wäre, dass sich sowohl Anbieter als auch Spieler den Umweg über die Fantasiewährung sparen könnten und der Token auch für Käufe außerhalb des Spiels nützlich wäre. Durch die geringeren Transaktionskosten dürften sich Entwickler zudem in vielen Fällen über mehr Gewinn vom Umsatz freuen.
Alltagstaugliche Kryptoanwendungen
Die alltägliche Interaktion mit Kryptowährungen war bis vor einiger Zeit nur technikaffinen Tradern vorbehalten. Da mittlerweile jedoch auch viele überaus nutzerfreundliche Handelsplattformen den Kauf von vielen virtuellen Zahlungsmitteln erlauben, verwenden immer mehr Verbraucher die Coins wie ursprünglich angedacht als Zahlungsmittel.
Ein weiterer Aspekt sind die teils starken Kursschwankungen, durch die sich die Preise für Produkte und Dienstleistungen oft minütlich ändern, wenn mit Kryptogeld gezahlt wird. Hier haben Stablecoins bereits Abhilfe geschafft. Diese Kryptowährungen sind an stabile Vermögenswerte oder Fiat-Währungen wie den US-Dollar gebunden und dadurch deutlich berechenbarer.
Da Altcoins wie Solana zusätzlich den Aspekt der massiv gesteigerten Transaktionsgeschwindigkeit einbringen, dürften alternative Zahlungsmittel in den kommenden Jahren noch attraktiver werden, sodass sie immer öfter als Ersatz für die Giro- oder Kreditkarte zum Einsatz kommen könnten.