Bei guten Bedingungen zeigen sich die kosmischen Leuchtspuren Anfang August alle paar Minuten am Nachthimmel. Die besten Chancen auf das Sichten des Meteorschauers haben Interessierte in den frühen Morgenstunden und wahrscheinlich auch spätabends:
„Sternenfreunde sollten sich einen dunklen Standort ohne störende irdische Lichter suchen und etwas Geduld mitbringen. Denn Sternschnuppen kommen in Schüben, dazwischen gibt es oft Flauten. Außerdem brauchen unsere Augen etwa 20 Minuten, um sich an die Lichtverhältnisse der Nacht anzupassen“, rät Prof. Thomas W. Kraupe.
Staubpartikel aus dem All verglühen in der Atmosphäre
In den Stunden nach Mitternacht ist unser Blick zum Himmel zunehmend in die Flugrichtung unserer Erde um die Sonne gerichtet. Wir nehmen sozusagen die Frontsitze ein und beobachten kosmische Staubpartikel dabei, wie sie auf die Erdatmosphäre prallen – ganz wie Regentropfen auf die Frontscheibe eines Autos. Dabei verglühen sie und werden für uns als Leuchtspuren, die wir Sternschnuppen nennen, sichtbar.
„Sie stammen vom Kometen Swift-Tuttle, dessen Bahn unsere Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne jedes Jahr im August kreuzt. Dabei pflügt sie durch die von ihm zurückgelassene ‚Querstraße aus Staubteilchen‘. Die Brösel verglühen in 100 bis 80 Kilometern Höhe über dem Erdboden“, erklärt Prof. Kraupe. „Einige von ihnen werden hell genug, um selbst über der Großstadt sichtbar zu werden – und leuchten manchmal auch längere Zeit nach.“
Um die Perseiden am besten zu sehen, blickt man am besten in Richtung Osten – dort steht ist das Sternbild Perseus zu sehen, nach dem die Perseiden benannt wurden.
Warum August-Sternschnuppen Perseiden heißen
Die glühenden Leuchtspuren scheinen alle von einem Punkt im Nordosten auszustrahlen, dem „Radianten“ im Sternbild Perseus an der Grenze zum „Himmels-W“. So ist der alljährliche Meteorschauer auch unter dem Namen Perseiden bekannt. Je weiter entfernt vom Radianten die Meteore auftauchen, umso länger sind ihre Leuchtspuren. Wer mehr über den Hintergrund des Perseus in der griechischen Mythologie erfahren möchte, wird in eine wahre Heldengeschichte eintauchen.
Hier stellt sich der tapfere Perseus einem gefährlichen Meeresungeheuer, um die Tochter der eitlen Kassiopeia zu retten. Und wer sich auskennt, versteht zugleich den Zusammenhang zum Nachthimmel, denn das bereits erwähnte „Himmels-W“ besteht aus den fünf Hauptsternen des Sternbildes der Kassiopeia.
„Das alljährliche Sternschnuppenfeuerwerk der Perseiden wird schon seit mindestens zweitausend Jahren beobachtet. Katholiken sahen in ihm einen Zusammenhang mit dem heiligen Laurentius, der am 10. August des Jahres 258 als Märtyrer in Rom hingerichtet wurde“, sagt Prof. Kraupe. „Der Sage nach sollen seine ‚Tränen aus Feuer‘ seither jedes Jahr um diese Zeit vom Himmel fallen – die ‚Laurentius-Tränen‘.“