Vergießen Hunde beim Kontakt mit ihren Welpen Freudentränen?
Der veterinärmedizinische Forscher Takefumi Kikusui und seine Kollegen wurden zu ihrer Studie inspiriert, als Kikusuis Pudeldame Welpen bekam. Beim Säugen der Kleinen sah es regelrecht so aus, als stünden Kiksuis Hündin vor Freude Tränen in den Augen. Das inspirierte die Forscher zu der Annahme, dass Hunde wie Menschen Freudentränen kennen und machten sich daran, diese These zu belegen.
Kikusui und seine Kollegen maßen in einer Versuchsreihe die Tränenproduktion von Hunden in verschiedenen Situationen. Nachdem die Besitzer und ihre Vierbeiner mindestens fünf Stunden getrennt waren, erwies sich die Tränenproduktion als deutlich höher. Trafen die Hunde auf jemanden, den sie nicht kannten, blieb die gemessene Tränenmenge gleich.
Das Glückshormon Oxytocin ist auch für Freudentränen bei Hunden verantwortlich
Diese Auswertung motivierte die Wissenschaftler zu der Annahme, dass Hunde aus derselben biologischen Ursache Freudentränen vergießen wie Menschen. Das Hormon Oxytocin wird generell das Glücks- oder Kuschelhormon genannt. Es wird unter anderem ausgeschüttet, wenn wir uns wohlfühlen und glücklich sind – und somit auch bei Freudentränen.
Oxytocin gilt zudem als Beziehungs- und Bindungshormon, das soziale Verbindungen festigt. Oxytocin wird im Zwischenhirn gebildet und von der Hirnanhangsdrüse an der Unterseite des Gehirns ausgeschüttet. Es gilt inzwischen auch als erwiesen, dass Hunde bei der Interaktion mit ihren Frauchen und Herrchen Oxytocin ausschütten.
Freudentränen bei Hunden als neue wissenschaftliche Erkenntnis
Die Wissenschaftler benetzten schließlich die Augen der Hunde mit einer Lösung, die Oxytocin enthielt. Auch hier produzierten die Hunde mehr Tränenflüssigkeit. Die Wirkung des „Kuschelhormons“ auf das Gefühlsleben von Hunden war somit belegt.
Abschließend bleibt nur dir Frage offen, ob Hunde auch vor Trauer oder Wut weinen können. Kikusuis Studie gilt gemeinhin al erste Studie der Welt, die Tieren Freudentränen nachweisen konnte.