Zu viele Fette
Wer seine Ernährung hauptsächlich auf stark fetthaltigen Lebensmitteln (wie Butter, Sahne, Vollfett-Käse, Chips) aufbaut, ist tagsüber sehr schläfrig, haben Forscher des Penn State College of Medicine in Pennsylvania herausgefunden. Eine höhere Fettverbrennung lässt die Aufmerksamkeit demnach sinken. Tipp: Für mindestens drei Tage nur Lebensmittel mit weniger als 10 Gramm Fett pro 100 Gramm (siehe Inhaltsstoffe) essen.
Flüssigkeitsmangel
Der Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Das Körperwasser befindet sich inner- und außerhalb der Zellen und im Blutkreislauf. Scheidet der Körper mehr Flüssigkeit aus, als er aufnimmt, können die Körperzellen viele Funktionen nicht mehr erfüllen. Das Blut wird dicker, die Durchblutung schlechter, der Blutdruck sinkt – das Gehirn erhält zu wenig Sauerstoff. Müdigkeit ist die häufigste Folge. Tipp: Überprüfen Sie möglichst genau Ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme. Liegt diese bei unter zwei Litern, verdoppeln Sie die Zufuhr für eine Woche – allerdings über den ganzen Tag verteilt – und schauen Sie dann, ob Sie sich wacher fühlen.
Unordnung
Noch nie war der Mensch so vielen Reizen ausgesetzt wie heute. Um in der Informationsflut nicht unterzugehen, muss das Gehirn entscheiden, welche Eindrücke wichtig sind und welche ignoriert werden dürfen. Je mehr Reize zu verarbeiten sind, desto angestrengter ist das Gehirn. Eine Studie konnte nun zeigen, dass Ordnung wach hält und schon ein unordentlicher Schreibtisch zu Müdigkeit führt. Tipp: Räumen Sie alle Orte auf, an denen Sie sich täglich mehrere Stunden aufhalten und arbeiten (Schreibtisch, Küchenarbeitsplatte).
Zu viel Kaffee
Kaffee gilt als Muntermacher. Doch wenn man starken Bohnenkaffee trinkt und dazu nichts isst, wird man nach kurzer Zeit wieder müde. Grund: Nach etwa 30 Minuten ziehen sich die Blutgefäße im Kopf durch das Koffein zusammen, die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn wird gebremst – wir werden müde. Tipp: Verzichten Sie eine Weile ganz auf den morgendlichen Kaffee. Geht es Ihnen dann besser, haben Sie den Müdemacher gefunden.
Verbrauchte Luft
Kohlendioxid, das wir als Endprodukt des Sauerstoffaustauschs wieder ausatmen, reichert sich in ungelüfteten, geschlossenen Räumen vermehrt an. Atmen wir zu viel davon ein, werden wir müde. Tipp: Schon fünf Minuten stoßlüften – also alle Fenster einmal ganz öffnen – reicht aus, um die Kohlendioxid-Konzentration zu senken.
Keine Pausen
Das Essen wird hastig vertilgt, abends klingelt das Telefon, das Wochenende ist komplett verplant – kurz, Sie haben keine Pausen mehr. Dabei ist bewiesen, dass das Gehirn Pausen braucht – Langeweile sich sogar positiv auswirkt. Tipp: Nehmen Sie sich täglich 10 Minuten Zeit, in denen Sie nichts tun. Lassen Sie die Gedanken treiben. Das baut Erschöpfung ab.
Psychischer Stress
Die Zentren im Gehirn, in denen Gefühle verarbeitet werden, sind eng mit anderen Gehirnarealen vernetzt. Ein seelisches Tief verändert bestimmte Nervenimpulse im Gehirn und beeinflusst die Hormonausschüttung, was uns u. a. müde werden lässt. Tipp: Tun Sie bewusst das, was Sie glücklich macht. Das ist bei jedem Menschen etwas ganz Individuelles – aber es setzt bei allen wohltuende Glückshormone frei.
Croissant am Morgen
Lebensmittel aus weißem Mehl wie Nudeln, Brötchen oder Weißbrot machen müde. Essen wir sie, schüttet die Bauchspeicheldrüse große Mengen Insulin aus – wir werden schlapp und müde. Drei Croissants wirken wie eine hochdosierte Schlaftablette. Tipp: Vollkorn-Produkte halten nicht nur fit und wach, sondern auch länger satt.
Kuchen & Co.
Torten, Kuchen, Zuckerlimo – süße Verführungen machen müde. Die Erklärung: Sie fressen in unserem Organismus die wertvollen B-Vitamine, die für unsere Vitalität zuständig sind: B1, B3, B6 und Folsäure. Sobald wir einen Mangel an diesen Vitaminen haben, sinkt unsere Leistungskraft. Tipp: B-Vitamine sind vor allem in Fisch, Tierleber, Brokkoli, Spinat, Grünkohl oder Milchprodukten enthalten. Der Hausarzt kann nach der Mangel-Diagnose auch einen B-Vitamin-Komplex in Tablettenform verschreiben.
Zu viel Zucker
Eine Studie der Akademie der Schlafmediziner in den USA fand heraus: Je zuckerreicher wir uns am Tag ernähren, desto größer sind die Probleme beim Einschlafen und desto unruhiger ist der Schlaf. Im Schnitt brauchten die Probanden, die am Tag viel Süßes gegessen hatten, zwölf Minuten länger zum Einschlafen. Tipp: Unser Gehirn braucht Zucker als Energie-Kraftstoff. Versuchen Sie jedoch am Abend auf Snacks und Süßigkeiten weitestgehend zu verzichten.
Diäten
Menschen, die zu wenig essen, verlieren körperliche und geistige Energie. Müdigkeit, gepaart mit Reizbarkeit und Konzentrationsschwäche, ist eine ungewollte Nebenwirkung vor allem von allzu radikalen Schlankheitsdiäten. Tipp: Gesundes Abnehmen hat nichts mit Hungern zu tun. Eine Ernährungsumstellung mit Vollkornprodukten, viel Gemüse und Obst und ausreichend Flüssigkeit bringt den nachhaltigeren Erfolg – und macht nicht müde.
Zu wenig Licht
Wenn wir morgens in der Dunkelheit zur Arbeit und abends in der Dunkelheit zurückfahren und den ganzen Tag bei Neonlicht arbeiten, geraten die körpereigenen Botenstoffe aus dem Gleichgewicht. Tipp: Mindestens 30 Minuten pro Tag bei Tageslicht im Freien verbringen, auch wenn der Himmel grau ist. So wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin gesenkt.
Ausschlafen
Wer keine regelmäßigen Schlafenszeiten hat, stresst seinen Körper permanent. Wer einen Schlafrhythmus einhält, ist deshalb tendenziell seltener müde. Tipp: Auch am Wochenende nicht wesentlich länger schlafen als an den anderen Tagen.
LED-Strahlung
Studien zeigen, dass das LED-Licht von Handys, Computern und Fernsehern den Schlafrhythmus durcheinanderbringen und beim Einschlafen stören kann. Tipp: Schalten Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen alle Geräte mit LED-Licht aus bzw. halten Sie sie aus Ihrem Schlafzimmer fern.
Mehr Eiweiß
Dieses Protein ist der Schlüssel zu einem schlagkräftigen Immunsystem. Sind die Eiweißspeicher leer, zapft die Abwehr die Muskeln an. Und das führt zu ständiger Müdigkeit. Tipp: Gute Eiweißquellen sind Nüsse, Fleisch, Quark und Milch.
Das falsche Maß im Job
Stress und Überarbeitung, aber auch Unterforderung, machen auf Dauer müde. Um über den Tag fit zu bleiben, braucht unser Gehirn das richtige Verhältnis von Anspannung und Entspannung. Tipp: Forscher fanden heraus, dass ein zehn bis 15 Minuten dauerndes Schläfchen zwischen 13 und 15 Uhr die geistigen Fähigkeiten deutlich steigert und wieder munter macht.
Schnarchen
Bei vielen Schnarchern kommt es nachts zu sekundenlangen Atemstillständen. Ärzte sprechen dann von Schlafapnoe. Ursache ist eine Verengung der Atemwege durch erschlafftes Gewebe. Dadurch mangelt es dem Körper an Sauerstoff. Die Folge ist Müdigkeit am Tag. Tipp: In den meisten Fällen hilft eine Gewichtsabnahme oder ein Alkoholverzicht am Abend. Sollte das nicht helfen, bringt eine Untersuchung vom Schlafmediziner Klarheit.
Vitaminmangel
Wer nicht nur müde, sondern auch gereizt ist, leidet möglicherweise an einem Vitaminmangel durch einseitige Ernährung. Vor allem wenn Vitamin B1 und B2 und C fehlen, fühlt man sich antriebslos. Tipp: Jeden Tag ein Glas frisch gepressten Orangensaft oder Sanddornsaft trinken (Vitamin C) und ein Haferflockenmüsli mit Nüssen oder Mandeln essen (Vitamin B1 und B2).
Bewegungsmangel
Wer sich zu wenig bewegt, fühlt sich eher müde als jemand, der regelmäßig Sport treibt. Tipp: Die Weltgesundheitsorganisation rät zu ca. 30 Minuten Bewegung fünfmal pro Woche, es reicht zum Beispiel Spazierengehen. Bewegung ist wichtig für Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel.
Rührei am Morgen
Eine Untersuchung ergab: Wenn Kinder morgens Rührei essen, werden sie müde. Der Müdigkeitseffekt beim Rührei kommt von dem erhitzten Fett, mit dem das Ei zubereitet wird – die Verdauung benötigt viel Energie, um das Fett zu verarbeiten. Tipp: Geben Sie statt Fett zwei Esslöffel Mineralwasser in die Pfanne und warten Sie, bis es kocht. Dann wie gewohnt das Rührei zubereiten.
Hülsenfrüchte
Die zahlreichen Ballaststoffe in Linsen, Erbsen und Bohnen bremsen den Verdauungsprozess. Sie gelangen unverdaut bis in den Dickdarm und aktivieren dort Bakterien, die sich an die Ballaststoffe heranmachen. In der Folge kommt es zu Völlegefühl und Müdigkeit. Tipp: Nicht alle Hülsenfrüchte machen müde. Die Sojabohne enthält als einzige Lecithin, das zu Acetylcholin umgewandelt wird und uns wach hält.
Energieräuber kennenlernen
Ein Besuch beim Arzt liegt nahe. Doch hier gibt es ein Problem: Routinemäßig zu diagnostizieren sind in der Regel nur Erkrankungen, bei denen starke Müdigkeit eine Nebenwirkung darstellt – Erkrankungen wie z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder Eisenmangel. Doch das trifft nicht einmal bei der Hälfte aller Müdigkeitspatienten zu.