Die Welt zu Gast im Wohnzimmer
Die schönsten Orte der Erde sind nun für jeden zugänglich. Acht Fotografen des Projektes AirPano haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt aus der Vogelperspektive festzuhalten. Und das ist ihnen gelungen: Von den atemberaubenden Iguazú-Wasserfällen am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay bis zur mächtigen Retortenstadt Dubai entstanden überwältigende Ausblicke von oben – zum Teil mit Hilfe von ferngesteuerten Flugmodellen. Das Ergebnis können Fernweh-Leidende in dem Buch "Weltbilder" oder auf der Webseite airpano.com bestaunen. Welt der Wunder gibt einen kleinen Vorgeschmack. Klicken Sie sich einfach durch die Bildstrecke.
Fliegende Fotografen
„AirPano“ – das sind acht russische Fotografen, darunter Naturwissenschaftler und IT-Spezialisten, die ihre größten Leidenschaften miteinander verbunden haben: Fliegen und Fotografieren. Die atemberaubenden Bilder entstehen mit Hilfe von Helikoptern, Ultraleichtflugzeugen, Heißluftballons und immer häufiger auch mit Drohnen. Oleg Gaponyuk und Andrey Zubetz gründeten das Non-Profit-Projekt im Jahre 2006 und entwickelten eine spezielle Aufnahmetechnologie für Kugelpanoramen aus der Luft.
Stórasúla, Island
Die Landschaft rund um den Berg Stórasúla ist typisch für Island: Von Bäumen keine Spur. Gerade mal ein Prozent des ganzen Landes ist bewaldet. Die Landschaft befindet sich in der Region Rangárvallasýsla im Süden von Island und ist geprägt durch Vulkanismus und Wasserreichtum. „Die weißen Nächte hatten schon begonnen – zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang lagen nur noch 3,5 Stunden“, berichten die Fotografen über ihre Reise zum eisigen Inselstaat.
Bryce-Canyon-Nationalpark, USA
Der Bryce-Canyon-Nationalpark liegt im Südwesten Utahs in den USA. Auf 145 Quadratkilometer erstrecken sich gigantische natürliche Amphitheater entlang der östlichen Abbruchkante des Paunsaugunt-Plateaus. Die Grundlage für die Sandsteinsäulen bildet Sedimentkalkstein, der durch Ablagerungen aus Flüssen und Seen entsteht und durch Wind, Wasser und Eis erodiert wird. Rot-, orange- und weißfarbige Felsen stellen einen atemberaubenden Anblick dar – besonders wenn die Sonne auf- oder untergeht.
Baikalsee, Russland
Der tiefste Süßwassersee der Erde gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Russlands. Im Jahr 1996 erklärte die UNESCO den Baikalsee zum Weltnaturerbe. Der Stausee wird aufgrund seiner Größe häufig auch als Meer bezeichnet: Er kommt auf 31.722 Quadratkilometer Fläche, die Uferlinie ist 2.000 Kilometer lang und die maximale Tiefe beträgt 1.642 Meter.
Iguazú-Wasserfälle, Brasilien / Argentinien
Die kaskadenförmigen Wasserfälle befinden sich an der brasilianisch-argentinischen Grenze. Auf 2,7 Kilometer erstrecken sich 275 einzelne Wasserfälle, die in eine u-förmige Schlucht aus massivem Basaltgestein stürzen. In der Regenzeit prescht das Wasser mit lautem Getöse in einem mächtigen Strom von den Klippen herab. In den trockenen Jahreszeiten hingegen verwandelt sich der stürmische Iguazú in ein Netz aus kleinen Bächen.
Churún-Merú, Venezuela
Einen einzigartigen Anblick bietet auch der Strahl des Salto Ángel. Der mit 1.000 Metern weltweit höchste freifallende Wasserfall befindet sich im venezolanischen Regenwald, am Oberlauf des Río Churún im Hochland von Guyana (Plateau des Auyan-Tepui).
Kurilensee, Russland
Inmitten von Lachsen sitzt dieser Braunpetz im seichten Wasser des Kurilensees und genießt die paradiesischen Verhältnisse. Der Kurilensee ist ein Calderasee – also ein Kratersee – und entstand vor rund 7.600 Jahren bei einem gewaltigen Vulkanausbruch. Mit einer maximalen Tiefe von 316 Metern ist er der zweittiefste See Russlands und liegt in 104 Metern Höhe. Das Naturschutzgebiet beheimatet etwa 1.000 Braunbären, die sich mittlerweile an die vielen Besucher gewöhnt haben - wohl auch an seltene Flugobjekte.
Eiffelturm, Frankreich
Die „eiserne Dame“ ist der Besucher-Magnet für Paris-Touristen. Was viele nicht wissen: Der 300 Meter hohe Eiffelturm sollte eigentlich nur für kurze Zeit stehen bleiben. Er wurde im Jahr 1889 anlässlich des hundertsten Jahrestags der Französischen Revolution für eine Weltausstellung erbaut und sollte ursprünglich nach 20 Jahren wieder abgebaut werden. Aufgrund seiner sehr schnell erlangten Popularität ließ man ihn stehen.
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate
Ein orientalisches Märchen, das mithilfe modernster Technik geschaffen wurde. Alles in der Metropole ist gigantisch – Mäßigung und Bescheidenheit beim Konsum sind nur schwer vorstellbar. Noch in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in Dubai keine Telefonverbindung und die erste Autobahn wurde erst 1963 gebaut. Im Jahr 1979 dagegen wurde das 39-stöckige und 149 Meter hohe World Trade Centre eingeweiht – damals das höchste Gebäude im Nahen Osten.
Hongkong, China
Alle Gebäude in Hongkong werden nach dem Feng-Shui-Prinzip errichtet. So sind etwa Häuserfassaden verspiegelt, um böse Geister abzuwehren. Gebäudeecken sind entweder abgeschrägt oder abgerundet: Dies ist zum einen ein Symbol der Freundschaft, und zum anderen soll es vor negativen Einflüssen schützen. Die chinesische Metropole überrascht mit ihrem öffentlichen Verkehrsnetz: Es ist so gut ausgebaut, dass sich fast keine Staus bilden. Während immer noch schmale Doppeldecker-Straßenbahnen aus den 1950er-Jahren durch die Stadt fahren, gibt es moderne Fußgängerbrücken, Rolltreppen unter freiem Himmel und ganze Treppensysteme.
Kuala Lumpur, Malaysia
Mit einer Höhe von 452 Metern erheben sich die Petronas Towers über die Hauptstadt Malaysias. Bis zum Jahr 2004 galten sie als das höchste Gebäude der Welt – mittlerweile sind sie das achthöchste (Stand: 2014). Jedoch wird oft kritisiert, dass die Turmspitzen des malaysischen Riesen fester Baubestand sind, während die Masten der amerikanischen Wolkenkratzer nicht zum Teil des Gebäudes gezählt werden. Zum Vergleich: Das höchste nutzbare Stockwerk des alten World Trade Centers in New York lag bei einer Höhe von 413 Metern – die Petronas-Türme lediglich bei 375 Metern.
Victoriafälle, Sambia / Simbabwe
Die Victoriafälle ergeben einen breiten Wasserfall in dem Grenzgebiet von Simbabwe und Sambia – seit 1989 gehören sie zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der Sambesi stürzt sich aus einer Höhe von 120 Metern in einem mächtigen Strom in die scheinbar bodenlose Schlucht inmitten des endlosen Basalt-Plateaus. Von der bogenförmigen und 250 Meter langen Eisenbahnbrücke aus eröffnet sich den Besuchern ein malerischer Anblick: Rund um die Victoriafälle steigen riesige Säulen aus Sprühnebel auf, die man noch aus 50 Kilometer Entfernung erkennen kann.
Machu Picchu, Peru
Der Überlieferung nach wurde die Hauptstadt der Inka in den Regierungsjahren von Pachacùtec gegründet, der von 1438 bis 1471 Herrscher der Inka war. Eine bauliche Meisterleistung: Nicht nur, dass die Stadt in 2.360 Metern Höhe erbaut wurde – die Steine sind so geschichtet, dass sie durch ihr eigenes Gewicht gehalten werden; Mörtel wurde nicht verwendet. Als die Spanier die neue Welt erreichten, brach das alte Inka-Reich zusammen. Heute ist der Ruinenkomplex Machu Picchu („Alter Gipfel“) die wichtigste Touristenattraktion in Peru.
Der Bildband
Seit 2006 lassen sich auf der Website airpano.com interaktive 360-Grad-Panorama Bilder aus der Vogelperspektive begutachten. Jetzt haben die Macher den Bildband "Weltbilder" mit ihren schönsten Aufnahmen veröffentlicht. Der Preis beträgt 39,99 Euro. ISBN: 978-3-95416-178-2