Angst zählt zu unseren elementarsten Gefühlen. Sie ist unverzichtbar – etwa wenn es gilt, Gefahrensituationen zu meiden oder letzte Reserven zu mobilisieren. Doch viele Menschen haben Angst, ohne dass es einen nachvollziehbaren Grund dafür gibt. Manchmal werden sie wie aus heiterem Himmel von Panikattacken überfallen. Doch was tun, wenn der Körper unkontrolliert auf Alarm schaltet?
Wenn Menschen Angst haben, bringt das zahlreiche physiologische Reaktionen mit sich. Die Atmung wird flacher und beschleunigt sich. Die Pupillen sind geweitet, die Seh- und Hörnerven werden empfindlicher. Die Aufmerksamkeit ist gesteigert. Herzfrequenz, Blutdruck und Muskelanspannung erhöhen sich. Man beginnt zu zittern, zu schwitzen, einigen wird schwindelig und übel. Neben der körperlichen Vorbereitung auf Kampf oder Flucht haben diese Anzeichen auch einen sozialen Sinn. Nehmen andere Menschen diese Merkmale wahr, können sie dem Betroffenen Schutz und Hilfe bieten oder sich, je nach Situation, selbst in Sicherheit bringen.
Kehrseite der Evolution: Wenn Angst krank macht
Der Angst ins Auge sehen
Hat sich eine Angststörung erst einmal verfestigt, ist eine Behandlung unabdingbar. Erweist sich das Krankheitsbild als schwerwiegend, sollte unbedingt ein Arzt zu Rate gezogen werden. Dieser kann individuelle Behandlungsmethoden empfehlen. Durch Medikamente können die Symptome schnell gelindert werden. Unterstützend dazu wird oft eine Psychotherapie empfohlen. Denn sehr oft ist krankhafte Angst durch psychische Probleme bedingt.
Mithilfe einer Verhaltenstherapie etwa kann ein Ausbruch aus dem festgefahrenen Angstkreislauf erzielt werden. Bezieht sich die Angst wiederum auf ein definierbares Objekt oder eine bestimmte Situation, erweist sich für manche eine Konfrontationstherapie als wirksam. Eine Spinne auf die Hand nehmen, mit Haien tauchen, eine Rede halten – danach fühlen sich die Angstpatienten sicherer, weil sie die gefürchtete Situation gemeistert haben.