06:15 Uhr: Irgendwo in Los Angeles klingelt der Wecker. Nach einer Runde Yoga knurrt der Magen, doch an Frühstück ist noch lange nicht zu denken. So muss es wohl bei Stars wie Sängerin Jennifer Lopez und Schauspielerin Reese Witherspoon morgens zugehen, denn die prominenten Damen verdanken ihre sensationelle Figur angeblich dem Intervallfasten.
So funktioniert die Diät der Stars
Einen niedrigen Blutdruck und ein längeres Leben verspricht das intermittierende Fasten. Im Alltag bedeutet das aber vor allem hungern. In der gängigen 16:8 Variante kann man acht Stunden lang alles essen. In dem darauf folgenden Zeitfenster von 16 Stunden darf hingegen keine feste Nahrung zu sich genommen werden. So soll sich die Kalorienzufuhr reduzieren und der Körper auf seine Fettspeicher zurückgreifen. Währenddessen sind Wasser, ungesüßter Tee und schwarzer Kaffee erlaubt.
Verzicht auf das Frühstück
Bedeutet das nun, dass Intervallfastende immer auf das Frühstück verzichten müssen? Nein, denn das Zeitfenster der acht Stunden für die Nahrungsaufnahme kann sich jeder flexibel aussuchen und an seinen Alltag anpassen. Während die einen lieber nüchtern in den Tag starten, kämpfen sich andere hingegen hungernd durch die Abendstunden.
Angeblich waren es die Ägypter, denen wir die Tradition des Essens kurz nach dem Sonnenaufgang verdanken. Bereits 2500 vor Chr. wurden Gebäck, Obst und Mandeln aufgetischt und dazu Bier und Wein gereicht.
Ob das Frühstück nun die wichtigste Mahlzeit des Tages oder nur eine unnötige Kalorienaufnahme ist, darüber sind sich die Forschenden nicht einig. Einig ist man sich aber was Kinder und Jugendliche betrifft, die oft dazu neigen Frühstücksmuffel zu sein; hier wird ganz klar ein Frühstück empfohlen, damit die Heranwachsenden die Energiespeicher des Körpers auffüllen können.
Intervallfasten bringt nichts – jetzt auch wissenschaftlich erwiesen
Was viele Studien bereits vermuten ließen, haben Forschende der University of California in San Francisco nun bewiesen. Sie konnten nachweisen, dass fettleibige Menschen durch Intervallfasten nicht mehr Gewicht verlieren als eine normal essende Vergleichsgruppe.
An der Studie nahmen 116 Probanden teil, die drei Monate lang entweder nach dem 16:8-Schema oder normal frühstückten, mittags und abends aßen. Nach den 12 Wochen hatten die Intervallfaster durchschnittlich 1,17 Prozent an Gewicht verloren, die Normalesser 0,75 Prozent. Der Unterschied war nicht signifikant.
Die Wissenschaftler konnten auch beobachten, dass das Intervallfasten keinen positiven Einfluss auf Blutfette, Blutzucker oder Stoffwechselparameter hatte. Mit Besorgnis stellten sie jedoch fest, dass bei zwei Dritteln der Intervallfastenden der Gewichtsverlust auf die Abnahme der fettfreien Masse zurückzuführen war. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da dies zu Muskelschwund führen kann.