Eine Insel für Ebola-Viren?
2013 wurde ein neues Superlabor eröffnet – mit der höchsten Sicherheitsstufe: Schutzstufe 4. Bis Ende 2016 wird es langsam „hochgefahren“ und widmet sich dann der Erforschung von Erregern, die in Großtieren wie Rindern vorkommen.
Es ist damit eines von nur drei Laboren weltweit mit dieser Ausstattung. Hinter Panzerglas und Stahltüren lagern hier beispielsweise SARS- und Ebola-Viren, die binnen weniger Wochen die ganze Menschheit infizieren könnten. Doch ohne Genehmigung kommt man in die Labore erst gar nicht hinein. Und in das Bio-Schutzlabor 4 dürfen ohnehin nur geschulte Mitarbeiter. Die passieren mehrere Sicherheitsschleusen, werden desinfiziert und müssen in einen Spezialanzug schlüpfen.
Betreten verboten!
Für Unbefugte ist die Insel verboten – nur wenige Mitarbeiter leben dort.
Einmalig in Europa
Auf dem Gelände gibt es 163 Ställe – zur Erforschung von Großtierkrankheiten.
Isoliert
Die Anlage wurde auf der Insel Riems errichtet, um die Verbreitung von Erregern bei einem Unfall garantiert eindämmen zu können.
Die erste ihrer Art
1910 wurde die Forschungsstätte erbaut. Sie war die erste weltweit.
Schutzstufe 4
Labore mit der Schutzstufe 4 arbeiten mit den gefährlichsten Erregern der Welt
Gefährlich, aber notwendig
Noch aufwendiger ist der Rückweg: Duschen, einseifen, duschen – jeder Schritt wird akribisch durchgeführt und überwacht. Das Abwasser wird in sogenannten Kill-Tanks so lange erhitzt, bis alle potenziellen Erreger tot sind. Dort unten, im abgeschotteten Kellergeschoss, stehen auch große Metallkessel, in denen Tierkadaver mit Kaliumhydroxid aufgelöst werden.
Wenn das Hochsicherheitslabor mit Schutzstufe 4 erst voll in Betrieb ist, könnten dort sogar noch gefährlichere Erreger untersucht oder gar künstlich erschaffen werden. Der Hintergrund: Wenn sich eine Tierseuche auf den Menschen überträgt und eine Pandemie auslöst, können nur Forscher aus solchen Laboren den Erreger entschlüsseln, um ein Gegenmittel herzustellen. So könnte die gefährlichste Insel Deutschlands zugleich auch die letzte Hoffnung der Menschheit sein.