Schließlich findet dieser Vollmond am erdnächsten Punkt (Perigäum) seiner Umlaufbahn um die Erde statt. Dabei nähert er sich uns auf rund 357.000 Kilometer. Gemeinsam mit dem Astrophysiker Prof. Thomas W. Kraupe vom Planetarium Hamburg geht Welt der Wunder dem Phänomen auf die Spur.
„Super-Blumenmond“ erstrahlt in voller Pracht
„Nur neun Stunden, nachdem er unserem Planeten am nächsten war, erreicht der Mond seine Vollmondstellung“, sagt Prof. Kraupe. „Damit erleben wir sogar den größten Vollmond des Jahres, der uns rund sieben Prozent größer und rund 14 Prozent heller als ein durchschnittlicher Vollmond erscheint.“ Neben dem im Mai gelten auch die Vollmonde im April und Juni 2021 als „Supermonde“, aber keiner von ihnen kam oder kommt uns so nah wie der „Blumenmond“, wie der Vollmond im Wonnemonat Mai auch genannt wird. Allerdings macht der Unterschied zum sogenannten „Pinkmoon“ im April weniger als 200 Kilometer aus. Auch hier bot sich uns ein großartiger Anblick.
In Pazifiknähe begeistert der „Super-Blumen-Blutmond“
Viele Menschen werden den kommenden „Supermond“ sicherlich als das großartigste Himmelsereignis des Jahres 2021 empfinden. Denn gleichzeitig kommt es zu einer totalen Mondfinsternis, sodass im amerikanischen Sprachraum bereits von einem „Superflower-Bloodmoon“, „Super-Blumen-Blutmond“, gesprochen wird. Bei diesem „kosmischen Schauspiel“ steht der Mond blutrot gefärbt am Himmel. Leider kommen ausschließlich Menschen rund um den Pazifik in den Genuss.
„Supermond“ im Erdschatten
Wie kommt es zu einem solchen Phänomen? Bei einer Mondfinsternis schiebt sich die Erde zwischen Sonne und Mond, wodurch sich letzterer im Schatten unseres Planeten befindet. Je nach Grad der Verdeckung wird dabei zwischen einer totalen und einer partiellen Mondfinsternis unterschieden. Da langwelliges rotes Licht durch die Erdatmosphäre zum Mond gelangt, während der blaue Anteil des Lichts gebrochen und gestreut wurde, erscheint er blutrot an unserem Himmel.
Normalerweise lässt sich das Ereignis über mehrere Stunden beobachten, doch in diesem Mai nur für etwa 14 Minuten. Denn unser Trabant durchquert den Kernschatten der Erde nicht zentral, sondern nah des nördlichen Randes. So kann auch nur eingeschränkt von einem echten „Blutmond“ gesprochen werden. Im Vergleich zur stärker verdunkelten, blutroten südlichen Mondhälfte leuchtet der nördliche Teil des „Supermondes“ in einem helleren Orange.
„Der ‚Super-Blumen-Vollmond’ bietet allen Beobachtern rund um den Pazifik ein spektakuläres Farbenspiel“, sagt Prof. Kraupe. „Er strahlt im Sternbild Skorpion atemberaubend schön und sogar die umgebene Milchstraße zeigt sich dann trotz Vollmond für wenige Minuten.“
Wenn der Mond am Abend des 26. Mai bei uns am Südosthorizont erstrahlt, ist dieses wunderschöne Schauspiel längst vorbei. „Aber wir können dann immerhin noch die ganze Nacht den hellen ‚Super-Blumenmond‘ genießen“, schließt Prof. Kraupe. „Gerade auch durch seine niedrige Stellung erscheint uns dieser Vollmond zusätzlich größer als sonst, da unser Auge den Trabanten mit Objekten am Horizont vergleichen kann.“