Das Goldene Löwenäffchen
Bankraub, Goldraub, Kunstraub, kennt man alles. Aber wer weiß schon, dass es auch Zoo-Räuber gibt?
Zoo-Räuber sind ganz besonders niederträchtige Subjekte, denn sie rauben zum Beispiel Goldene Löwenäffchen. Diese sind zwar nicht aus Gold, sondern verdanken ihren Namen der charakteristischen Frisur, die sie mit den berühmten männlichen Großkatzen teilen, einer goldenen Mähne also, aber auf dem Schwarzmarkt für exotische Tiere sind sie offenbar Gold wert.
Immer wieder wurden Goldene Löwenäffchen aus Zoos gestohlen, vor fünf Jahren auch aus dem Zoo Krefeld, wo eine ganze Löwenäffchen-Kleinfamilie verschleppt wurde und danach nie wieder aufgetaucht ist. Das ist nicht nur traurig für den Zoo und die gestohlenen Tiere, sondern auch ein Desaster für den Artenschutz.
Löwenäffchen sind selten und vom Aussterben bedroht, und bei einer bedrohten Tierart wird durch jedes einzelne fehlende Individuum die genetische Vielfalt der Population reduziert, welche für den Arterhalt so bedeutend ist.
Für die kleinen Löwenäffchen gilt dieses Problem ganz besonders, sogar in freier Wildbahn: Goldene Löwenäffchen wohnen ausschließlich in tropischen Regenwäldern im südöstlichen Brasilien, vor allem im Bundesstaat Rio de Janeiro. Ein kleiner Lebensraum, und dann noch einer, der auch von Menschen besiedelt wird – das ist immer eine ungünstige Kombination: Es bedeutet nämlich nicht nur, dass viel Platz verloren geht, sondern vor allem auch, dass der Raum, der den Tieren dann noch bleibt, durch Straßen, Siedlungen und Landwirtschaft in kleine Fetzen auseinandergerissen ist.
Fragmentierung nennt man das. Und in diesen verkleinerten, fragmentierten Gebieten kommt es dann eben schnell zu Inzucht, die sich auf die Gesundheit der Tiere auswirkt. Und zwar nicht positiv. Mehr dazu im Podcast.