Eine Frucht macht Karriere
Den Ursprung der Bananenpflanze vermutet man in Südostasien. Heute liegen alle Anbaugebiete auf dem sogenannten Bananengürtel. Dazu zählen neben Südostasien auch das tropische Afrika und Amerika. Doch für den Export der exotischen Frucht bis nach Europa bedurfte es erst zweier Erfindungen: Der Dampfmotor musste für einen schnellen und ein entsprechendes Kühlsystem für einen kühlen Transport sorgen.
So kam Europa erst seit 1890 in den Genuss der exotischen Frucht. Es waren die berühmten Bananendampfer, die die Banane bei möglichst konstanten 13 Grad über die Weltmeere schifften und auch am Hamburger Hafen anlegten.
Ab den zwanziger Jahren begann für die Banane eine Karriere beim Film. Regisseure nutzten das Ausrutschen auf ihrer Schale für Slapstick. Danach wiederum wandelte die Banane ihr Image und wurde zum Inbegriff sinnlicher Wonnen.
Der freizügige Tanz im Bananenrock von Josephine Baker ist bis heute ein Symbol für die wilden Zwanziger geblieben. In den sechziger Jahren druckte Andy Warhol das Abbild der Frucht auf das Plattencover der Gruppe Velvet Underground und erhob sie damit zur Popart-Ikone. Und das Jahr 1989 verwandelte Bananen schließlich sogar in ein Symbol für die Freiheit: Denn das erste, was sich viele DDR Bürger nach dem Mauerfall kauften, waren Bananen. Als „Vereinigungsfrucht“ ging sie in die Geschichte ein.
Lange Reise
Die meisten Bananen werden heute in Indien und in China angebaut. Die Bananen in unseren Supermärkten stammen aber meist aus Mittelamerika – Hauptexportländer sind Ecuador, Costa Rica und Kolumbien. Nur makellose Bananen schaffen es durch die Qualitätskontrolle und anschließend als noch grüne Früchte in die Kartons und schließlich aufs Schiff.
Bananen sind vielen anderen exotischen Früchten in diesem Punkt überlegen: Sie können grün geerntet werden, da sie nachträglich weiterreifen. Der Vorteil: Der Transport kann bis zu zwei Wochen dauern, ohne dass die Bananen verderben. Damit sie für den Verkauf reif genug sind, kommen sie direkt vom Hafen in eine Reiferei. Per Knopfdruck fließt dort warme Luft und das Reifegas Ethylen in den Raum. In verschiedenen Kammern herrschen unterschiedliche Temperaturen – je nachdem, wie schnell und wie lange die einzelnen Bananen reifen sollen.
Wie uns Bananen glücklich machen
Bananen sind gesund. Ihr hoher Anteil an Fruchtzucker macht sie zu einem perfekten Energielieferanten. Ihr Energiegehalt ist fast doppelt so groß wie der von Äpfeln oder Birnen. Doch zusätzlich versorgen die gelben Früchte unseren Körper auch mit den Vitaminen A, B, C und E sowie mit dem Mineral Kalium.
Kalium ist wichtig für den Muskelaufbau und den Flüssigkeitshaushalt unseres Körpers. Zudem beugt es gegen Herzbeschwerden, Müdigkeit und Überreiztheit vor. Ihr hoher Magnesiumanteil hilft zusätzlich, Wadenkrämpfe zu verhindern. Und nicht zuletzt: Bananen machen glücklich. Grund dafür ist eine Aminosäure namens Tryptophan, die im Gehirn die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin anregt.
Und warum ist die Banane nun eigentlich krumm? Ganz einfach: Jede Bananenstaude braucht viel Platz. Mindestens 2,5 Meter muss der Abstand zur nächsten Staude betragen, sonst können sich die bis zu einem halben Meter großen Blätter nicht entfalten.
Nach neun Monaten treibt dann der Fruchtstand aus. Zunächst wachsen die Bananen tatsächlich nach unten, doch mit der Zeit biegen die Früchte die Blätter nach außen. Der Grund: Sobald sie unter den Blättern hervorlugen, biegen sie sich der Sonne entgegen. So entsteht die charakteristische krumme Form. Würde die Banane von Anfang an gleichmäßig von Licht beschienen, würde die Banane tatsächlich gerade wachsen.