Am 22. September sind Tag und Nacht überall auf der Welt gleich lang: Wir erleben die Tag-und-Nacht-Gleiche. Diese läutet gleichzeitig die dunklere Jahreszeit ein. Der Herbst beginnt. Prof. Thomas W. Kraupe vom Planetarium Hamburg erklärt gemeinsam mit der Welt der Wunder Redaktion, was den Wechsel der Jahreszeiten bedingt. Außerdem geht er darauf ein, welcher besondere Vollmond den Himmel ziert.
Die Nacht dominiert den Tag
Um 21:21 Uhr am 22. September erreicht die Sonne ihren Herbstpunkt und kreuzt die Äquatorebene der Erde südwärts. „Es kommt zur Tag-und-Nacht-Gleiche. Wir nennen sie auch Äquinoktium, englisch Equinox“, sagt Prof. Kraupe. „Zu diesem Zeitpunkt halten sich Tag und Nacht weltweit die Waage. Anschließend überwiegen auf der Nordhalbkugel die dunklen Stunden, der Herbst beginnt. Ganz anders auf der Südhalbkugel. Denn hier freuen sich die Menschen über den anbrechenden Frühling. Im kommenden März, zur nächsten Tag-und-Nacht-Gleiche, ist es dann genau andersherum.“
Die Erdachse machts
Die unterschiedlichen Jahreszeiten auf unserem Planeten werden von der Schrägstellung der Erdachse verursacht. Denn durch diese verändert sich im Jahresverlauf der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. Bei der Tag-und-Nacht-Gleiche sind Nord- und Südhalbkugel gleich weit zur Sonne geneigt. Wir erleben dies einmal im September, zum hiesigen Herbstanfang und einmal im März zum Frühlingsbeginn. Dann sind Tag und Nacht überall auf der Welt gleich lang. Nun nimmt das Tageslicht hierzulande bis zum 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, immer weiter ab. Es kommt zur Wintersonnenwende, unserem Winteranfang. Danach geht es wieder aufwärts mit dem Tageslicht. Das Hoch findet dann logischerweise zur hiesigen Sommersonnenwende, unserem Sommeranfang, statt.
„Spot on“: Erntemond
Vom 20. auf den 21. September wird unser Himmel die ganze Nacht von einem runden „Erntemond“ erhellt. Seinen Namen verdankt der Septembervollmond seiner Nähe zum Herbstanfang. „Früher war dieser Vollmond besonders wichtig für die bäuerliche Ernte“, sagt Prof. Kraupe. „Dank seines hellen Lichts konnten die Arbeiten auf den Feldern bis tief in die Nacht fortgesetzt werden. Das galt auch für die Folgenächte. Denn der Aufgang des Mondes im September verzögert sich von Tag zu Tag nur um wenige Minuten. So steht er auch hier bereits zu Beginn der Dunkelheit und fast genauso hell wie in der Vollmondnacht am Firmament.“