Liebeskummer lässt uns Stresshormone ausschütten
Die Auswirkungen von Liebeskummer lassen sich sogar medizinisch nachweisen: In emotionalen Ausnahmesituationen wird der Körper von Stresshormonen überflutet. Diese beeinflussen unsere Gehirnstruktur und unseren Blutdruck. Auch unsere Herzfunktion kann, ähnlich wie bei einem Infarkt, beeinträchtigt werden. In seltenen Fällen kann das sogar zu einem kompletten Stillstand des Herzens führen.
Das Broken-Heart Syndrom
Als „Broken-Heart-Syndrom“ bezeichnet man eine seltene und plötzlich einsetzende Herzmuskelschwäche. Das rätselhafte Syndrom wurde Anfang der neunziger Jahre in Japan entdeckt und erstmals als Krankheitsbild beschrieben. Mittlerweile ist es international bekannt – aber extrem selten.
Experten schätzen, dass auf eine Million Menschen etwa zwei bis zehn kommen, die im Laufe ihres Lebens daran erkranken. Dabei stehen die Chancen auf Heilung für die Patienten gut: Während bei einem Infarkt Herzgewebe unwiderruflich zerstört wird, erholen sich gebrochene Herzen meist von selbst.
Die genaue Ursache des Broken-Heart-Syndroms ist bis heute nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass die Überflutung des Körpers mit Stresshormonen zu einer vorübergehenden Funktionsstörung des Herzens führen, insbesondere bei Menschen, die bereits anfällig für Herzprobleme sind.
Frauen sind anfälliger für Broken-Heart-Syndrom
Interessanterweise sind Frauen nach den Wechseljahren öfter betroffen als Männer. Forscher vermuten, dass der Rückgang des Hormons Östrogen, welches eine schützende Wirkung auf das Herz hat, ein Grund dafür sein könnte.
Trotz der ernsten Symptome ist die Prognose für Patienten mit Broken-Heart-Syndrom in den meisten Fällen gut. Mit einer angemessenen medizinischen Betreuung und Stressbewältigungsstrategien können die Betroffenen meist innerhalb weniger Wochen oder Monate vollständig genesen. In der Medizin wird das Syndrom daher als Beispiel für die Regenerationsfähigkeit des menschlichen Körpers angesehen.
Interessant ist auch, dass das Broken-Heart-Syndrom häufig auch nach intensiven emotionalen Erlebnissen wie dem Verlust eines geliebten Menschen, einer Scheidung oder sogar einem großen finanziellen Verlust auftritt. Diese Auslöser verdeutlichen, wie stark psychischer Stress und körperliche Gesundheit miteinander verwoben sind. Es zeigt sich, dass eine stabile psychische Gesundheit nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch für die körperliche Herzgesundheit von entscheidender Bedeutung ist.