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Legionellen im Trinkwasser: Risiken und Maßnahmen

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Legionellen im Trinkwasser: Risiken und Maßnahmen

Schwere Lungenentzündungen und das Pontiac-Fieber können durch spezifische Bakterien aus unseren Trinkwasserleitungen ausgelöst werden: die Legionellen. Steht das Wasser in Rohren, weil wir den Hahn selten verwenden, breiten diese sich schnell aus. Das können Sie dagegen tun:

Die mikroskopisch kleinen Legionellen besiedeln das Grundwasser und Oberflächengewässer und gelangen auf diese Weise über die Trinkwasserinstallation, Kläranlagen und Rückkühlwerke in das Leitungswasser. Gefährlich werden die unliebsamen Mitbewohner vor allem für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ein geschwächtes Immunsystem aufweisen.

Doch was passiert im Körper, wenn Legionellen in den menschlichen Organismus gelangen? Wer sollte sich schützen und welche Maßnahmen bieten einen effektiven Schutz vor Legionellen?

Was sind Legionellen?

0,5 – 0,8 Mikrometer (µm) – so klein sind Legionellen. Die Stäbchenbakterien aus der Familie „Legionellaceae“ und der Gattung „Legionella“ sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen.

Erfasst sind bisher 79 Spezies von Legionellen (Serogruppen), die sich im Wasser, im Zellinneren des menschlichen Organismus und in menschlichen Makrophagen – eine Unterart weißer Blutkörperchen – vermehren können. Deswegen werden die Legionellen auch als fakultativ intrazelluläre Parasiten bezeichnet. In Europa infizieren sich die meisten Menschen mit Legionalla pneumophila, der Serogruppe 1.

Im Trinkwassersystem wächst die Legionellen-Population schnell an, wenn die Wassertemperatur zwischen 25 Grad Celsius und 45 Grad Celsius beträgt. Dies ist der Fall, wenn etwa der Durchlauferhitzer zu niedrig einstellt wird, um Strom zu sparen.

Legionellen vermehren sich vor allem in stehendem Wasser

Auch selten verwendete Wasserhähne im Haushalt und in Gewerbeimmobilien können dazu führen, dass sich Legionellen im Trinkwasser befinden. Denn in diesem Fall entsteht Stagnationswasser. Stehendes Wasser bietet den Legionellen optimale Wachstumsbedingungen.

Legionellenfilter für die Dusche schützen allerdings effektiv vor einer Infektion mit Legionellen. Somit sinkt das Risiko, an der Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie) und dem Pontiac-Fieber zu erkranken. In Europa werden im Durchschnitt jährlich 1,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet. In Deutschland beläuft sich die Zahl auf 1,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Info: Legionärskrankheit und Pontiac-Fieber

Die Legionärskrankheit ist eine schwere Form der Lungenentzündung, die auch als Legionellen-Pneumonie bezeichnet wird. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Husten, hohes Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Wird die Legionärskrankheit nicht oder falsch behandelt, kann diese tödlich verlaufen.

Das Einatmen von Legionellen-reichem Wasser kann auch das Pontiac-Fieber auslösen. Der Fieber-Infekt geht mit grippeähnlichen Symptomen wie Brust- und Gliederschmerzen, einem trockenen Husten und Kopfschmerzen einher. Die Inkubationszeit beläuft sich auf 5 Stunden bis 3 Tage. In den meisten Fällen tritt nach wenigen Tagen eine Besserung ein.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass viele Legionelleninfektionen unentdeckt bleiben und nicht gemeldet werden. Der Grund: Derzeit gibt es keine zuverlässige Diagnosemethode, um eine Legionelleninfektion nachzuweisen. Daher werden Beschwerden beim Arzt nicht immer auf Legionellen zurückgeführt.

Ein geschwächtes Immunsystem als Risiko

Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, die an Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Herz-/Lungenerkrankungen leiden und Medikamente wie Kortikosteroide (Entzündungshemmer) einnehmen. Auch Säuglinge, Kinder und ältere Menschen haben ein geschwächtes Immunsystem. Dasselbe gilt für Raucher. Auch Schwangere können Vorkehrungen treffen, um sich und das ungeborene Kind vor Legionellen zu schützen.

Im Durchschnitt erkranken mehr Männer als Frauen. In bis zu 10 Prozent der Fälle führt die Infektion mit Legionellen zum Tod. Der Großteil der Menschen steckt sich dabei ambulant an. Nur 5 Prozent der Legionelleninfektionen lassen sich auf Krankenhausaufenthalte zurückführen.

Im Jahr 2010 kam es zu einem großen Legionellenausbruch in Ulm. In den Folgejahren meldeten weitere Bundesländer Legionellenbefälle. In der Regel werden diese jedoch durch mit Legionellen angereichertes Trinkwasser aufgenommen, sodass es sich häufig um kleine Geschehen handelt, die keine mediale Aufmerksamkeit gewinnen.

Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) sind Legionellen-Erkrankungen seit 2001 meldepflichtig. Seit Einführung der Meldepflicht sind steigende Fallzahlen zu verzeichnen. Dies kann u.a. auf klimatische Veränderungen, eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung und ein zunehmendes Bewusstsein für die Gefahren der Bakterien zurückgeführt werden.

Wie werden Legionellen übertragen?

Legionellen gelangen über vernebeltes, zerstäubtes Wasser in den menschlichen Körper. Die Aerosole verbreiten sich beim Duschen und Co. durch die Raumluft. Atmen wir die kontaminierten Aerosole etwa beim Duschen, beim Zahnarzt oder im Schwimmbad ein, können wenig später Symptome auftreten. Auch Luftbefeuchter bergen das Risiko einer Legionelleninfektion in den eigenen vier Wänden.

Das Trinken von erregerhaltigem Wasser führt in der Regel nicht zu einer Infektion. Die Magensäure tötet die aufgenommenen Legionellen im Magen ab. Durch Verschlucken beim Trinken können Legionellen in die Luftröhre gelangen und dort Infektionen verursachen. Dies ist besonders gefährlich für Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes oder Herzerkrankungen.

Legionellen vorbeugen: Wie kann ich mich schützen?

Jeder Bach, jeder See und auch das Grundwasser weisen Legionellen auf. Eine geringe Legionellenkonzentration kann von unserem Immunsystem neutralisiert werden. Enthält das kontaminierte Wasser beim Duschen nur wenige Legionellen, verzeichnen wir im Idealfall keine Symptome.

Das Immunsystem kann jedoch aus unterschiedlichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft geschwächt sein. Funktioniert die Immunabwehr nicht in ausreichendem Maße und nehmen wir Wasserdampf mit einer hohen Legionellenkonzentration ein, besteht das Risiko, am Pontiac-Fieber oder Legionärskrankheit zu erkranken.

In Großanlagen öffentlicher Gebäude oder Mietshäuser sind die Betreiber dazu verpflichtet, die Trinkwasserqualität zu überprüfen und einen Legionellenbefall auszuschließen. Die Wasserproben müssen in regelmäßigen Abständen erfolgen. Werden Legionellen nachgewiesen, muss die Population abgetötet werden. In der Zwischenzeit kann das Unternehmen wie ein Schwimmbad oder der Vermieter eines Mietshauses Maßnahmen wie ein Duschverbot ergreifen. Das Gesundheitsamt wird informiert, das über weitere Schritte entscheidet.

Doch wie kann man sich zu Hause wirksam vor Legionellen schützen? Im Handel sind hochwertige Wasserfiltersysteme erhältlich, die in die Dusche eingebaut werden. Die Legionellenfilter für Dusche und Wasserhahn eliminieren die Stäbchenbakterien zuverlässig und verhindern, dass wir sie einatmen.

Legionellen mit Wasserfiltersystemen entfernen

In Deutschland genießen wir eine hohe Trinkwasserqualität. Dennoch kann unser Leitungswasser Umweltkeime, Medikamentenrückstände, Pestizide und vieles mehr enthalten. Bakterien verbreiten sich vor allem dann, wenn Wasserleitungen unregelmäßig genutzt werden. Die Legionellenkonzentration steigt innerhalb kurzer Zeit an, wenn sich Stagnationswasser bildet. Das Gleiche gilt, wenn Verbraucher ihre Wasserhähne mit kaltem Wasser unter 55 Grad betreiben oder das Trinkwasser nicht täglich mehrere Minuten bei hohen Temperaturen durchlaufen lassen.

Beim Duschen atmen wir die Legionellen über Aerosole ein. Diese können das Pontiac-Fieber oder die Legionärskrankheit auslösen. Abhilfe schaffen Wasserfilteranlagen. Die Legionellenfilter auf dem Markt haben eine Membran, die die Bakterien nicht passieren können. So können wir mit gutem Gewissen duschen oder baden und müssen uns keine Sorgen über eine mögliche Gefährdung machen.

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