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Lichtverschmutzung: Das sind die Auswirkungen und das hilft dagegen

Foto: Envato / yongkiet

Lichtverschmutzung: Das sind die Auswirkungen und das hilft dagegen

In unseren Städten machen bunte, helle Lichter die Nacht zum Tag. Das ist für uns Menschen sehr bequem, stört aber den natürlichen Rhythmus von Tieren und Pflanzen – und sogar den des Menschen. Diese Art von Lichtverunreinigungen nennt sich Lichtverschmutzung. Diese Auswirkungen hat Lichtverschmutzung und so kann sie gestoppt werden.

Lichtverschmutzung schadet nachtaktiven Tieren

Vor allem nachtaktive Tiere leiden darunter, wenn es nachts nicht mehr dunkel wird. Viele Fledermausarten sind lichtempfindlich und meiden Lichtquellen. Wird es nachts immer heller, können sie in immer kleineren Gebieten nach Futter jagen.

Feldhamster etwa nehmen die kürzer werdenden Tage wahr und stellten so Mitte Juli ihre biologische Jahresuhr um. Bei künstlichem Licht wird diese Umstellung gestört und damit auch der Reproduktionsrhythmus der Tiere.

Auch Vögel, Insekten und Pflanzen sind von Lichtverschmutzung betroffen

Künstliche Lichtquellen wirken auf nachtaktive Insekten extrem desorientierend. Viele von ihnen umkreisen daher helle Laternen und Lampen, bis sie völlig erschöpft sind – oder sie die Glühbirnen berühren und verbrennen.

Die Gefährdung nachtaktiver Insekten durch künstliches Licht wirkt sich auch auf Pflanzen aus. Sie haben dadurch weniger Chancen, bestäubt zu werden. Bäume reagieren auf zu helle Nächte mit früherem Blattaustrieb und späterem Blattabwurf. Dadurch müssen sie viel mehr Energie aufwenden, wodurch sie früher absterben.

Und auch Rotkehlchen, deren Gesang eigentlich in die frühe Dämmerung fällt, singen bei heller Beleuchtung manchmal die ganze Nacht. Auf diese Weise verschiebt sich mit der Zeit der gesamte Lebensrhythmus der Vögel. Forscher vermuten, dass die Vögel dadurch früher einen Partner finden und deshalb auch früher brüten. Das kann dazu führen, dass sie bereits im Winter Nachwuchs bekommen – und diesen dann kaum ernähren können.

Lichtverschmutzung macht auch den Menschen krank

Auch Menschen richten ihre innere Uhr am Hell-Dunkel-Rhythmus aus, sagen Wissenschaftler der Berliner Universitätsklinik Charité. Wenn unsere Augen Licht wahrnehmen, orientiert sich unsere innere Uhr daran. Je heller es nachts durch Lichtverschmutzung wird, desto schwerer fällt es auch uns, Ruhe zu finden.  

Zudem unterdrückt zu viel künstliches Licht die Bildung des Hormons Melatonin, das den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus regelt. Das führt dazu, dass der Organismus nicht zur Ruhe kommt und bei der Regeneration behindert wird. Auf lange Sicht kann ein gestörter Schlafrhythmus zu Diabetes, Fettleibigkeit und Bluthochdruck führen. Zudem steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- oder Krebserkrankungen sowie Depressionen.

Das hilft gegen Lichtverschmutzung

Auf gezielt gerichtetes Licht achten

Kugelleuchten, die in alle Richtungen strahlen, gehören zu den größten Verursachern von Lichtverschmutzung. Das Licht sollte durch spezielle Lampenschirme nur das zu beleuchtende Objekt anstrahlen. Alles andere ist schlecht für die Umwelt.

Bewegungsmelder als effektive Sparmaßnahme

Auch Dauerlicht ist an vielen Stellen reine Verschwendung. Bewegungsmelder sorgen dafür, dass die Umgebung nur erhellt wird, wenn wir es wirklich benötigen.

Weißes Licht setzt sich besonders weit in alle Richtungen fort

Weißlicht streut durch seinen hohen Blauanteil besonders stark. Setzen Sie stattdessen warmweißes Licht mit einem möglichst niedrigen Blauanteil ein.

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