Am Morgen des 17. März 1945 springen britische Fallschirmjäger über einem Salzbergwerk in der Nähe von Bad Aussee in Österreich ab. Vor dem Eingang der Salzmine patrouillieren 17 SS-Leute – sie bewachen Hitlers größte Schätze, geraubt aus den Museen und bedeutendsten Kunstsammlungen Europas. Mehr als 1.000 Meisterwerke liegen hier, darunter die österreichischen Kronjuwelen. Sie sollen das Herz der Privatsammlung Hitlers werden.
Doch Hitler hat auch einen Plan B: Sollte Deutschland den Krieg verlieren, würde er die Salzmine mit den Kunstwerken in die Luft sprengen. Um das zu verhindern, sind die britischen Kommandosoldaten gekommen. Lautlos überwältigen sie die SS-Wachen – und beenden Hitlers Traum von der größten Kunstsammlung der Welt. Dass es diese Mission überhaupt gab, war lange streng geheim – und wurde erst kürzlich durch die Veröffentlichung eines Geheimdossiers bekannt. Es ist das gleiche Dossier, das nun einen anderen Mythos wiederaufleben lässt: die Legende, dass Hitler die „Mona Lisa“ stehlen ließ.
Wo ist das wahre Meisterwerk?
Tatsächlich findet sich das Gemälde auf der Inventarliste der Briten, die sie nach der Bergung der Kunstschätze anfertigten. Für viele Experten ein eindeutiger Beweis. Dennoch versichern die französischen Behörden bis heute, die „Mona Lisa“ habe Frankreich nie verlassen. 1939 sei das Gemälde aus dem Louvre ausgelagert und abwechselnd an fünf verschiedenen Orten versteckt worden. Und das Bild aus der Mine auf der Inventarliste der Briten?
„Eine Kopie aus dem 16. Jahrhundert“, teilt der Louvre nach langem Zögern mit. Auf den Vorwurf, das Bild im Louvre sei möglicherweise die Kopie und das Original in Wahrheit während des Zweiten Weltkriegs verlorengegangen, geht man derweil nicht ein. Merkwürdig ist jedenfalls, dass bis heute kein unabhängiger Kunsthistoriker die Gelegenheit bekommen hat, das vermeintliche Originalgemälde mit modernen Methoden zu untersuchen.