Ein unverkennbarer Duft, die rötliche Maserung des Holzes und auffallende Nadeln – die Zirbe, auch die „Königin der Alpen“ genannt, wächst unter besonders schwierigen Bedingungen. Kein Wunder, dass ihr Eigenschaften wie Kraft, Beständigkeit und Ausdauer zugeschrieben werden. Wie sie auf unseren Organismus einwirkt?
Gesunde Entschleunigung
Die Zirbe wirkt sich nachweislich entschleunigend auf den Menschen aus. So haben Studien der Joanneum Research ergeben, dass der Kontakt mit Zirbenholz die Pulsfrequenz pro Tag um etwa 3.500 Schläge verringert. Kurz gesagt: Zirbenholz nimmt unserem Herzen pro Nacht eine Stunde Arbeit ab.
Auch der besondere Duft der Zirbe ist für seine schlaffördernde Wirkung bekannt. Zirbenbetten, Kissen aus Zirbenspänen und vieles mehr erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Aber auch tagsüber kann die Zirbe das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Das Holz vermindert die Wetterfühligkeit, harmonisiert und stabilisiert den Kreislauf und sorgt dafür, dass wir uns erholt und ausgeruht fühlen. Gut zu wissen: Eine Untersuchung am Institut für Genetik und allgemeine Biologie der Universität Salzburg hat im Zirbenholz dazu eine hohe antibakterielle Wirkung gefunden. So können Lebensmittel ohne Sorge in Zirbenholzschalen liegen. Auch Motten scheuen die Zirbe. Mottensicher wird Kleidung zum Beispiel in einem Zirbenholzschrank, mit Duftsäcken aus Zirbenholzspänen oder mit einigen Tropfen Zirbenöl.
Universell einsetzbar
Einer der größten Zirbenbestände Europas ist im südsteirischen Zirbenland beheimatet. Hier ist auch die Heimat vieler selbsternannter „Zirbenforscher“. Denn wie kaum an einem anderen Ort beschäftigt man sich hier im Kleinen wie im Großen mit den Nadeln, dem Holz und den Zapfen der Pinus Cembra.
Nur wenige andere Pflanzen sind so universell einsetzbar wie die Zirbe. Zwischen Schnaps, Betten, Kosmetik oder leckeren Speisen lässt sich aus der Zirbe vieles herstellen. Mehr als 70 regionale Betriebe bieten Besuchern in der Tourismusregion Zirbenland Dienstleistungen und auch ausgefallene Produkte wie Zirben-Seifen, Zirben-Schokolade oder gar Zin, einen Gin aus Zirben an.
Nachhaltig gut
Wer beim Holz Wert auf Nachhaltigkeit legt, wird bei der Zirbe fündig. Nicht nur die steirischen Schnitzer und Tischler im Zirbenland greifen gerne auf das besondere regionale Holz zurück, das für seine wohltuende Wirkung, einfache Bearbeitung und Widerstandfähigkeit bekannt ist. Hier sind die Transportwege kurz und Zirbenwälder, wie zum Beispiel das Zirbenland Steiermark, kann dazu einen enormen Holzzuwachs aufweisen, der weit über dem Verbrauch liegt.
Sogar die Pflanzung der Bäume ist in der Steiermark nachhaltig. Denn, der dort beheimatete Tannenhäher ist der nachhaltigste Zirbenpflanzer! Ein Tannenhäher versteckt in einem guten Blütejahr emissionslos bis zu 100.000 Zirbelnüsse und lässt zehntausende davon wachsen. Und dafür muss man ihn noch nicht einmal entlohnen.