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Mythos Mars: Warum der Rote Planet so fasziniert

Foto: iStock / MR1805

Mythos Mars: Warum der Rote Planet so fasziniert

Ein seltenes Himmelschauspiel ereignet sich am Morgen des 8. Dezember 2022. Frühaufsteher können um 06:07 Uhr miterleben, wie sich der Vollmond für ca. eine Stunde vor den Mars schiebt.

Er ist unser nächster Nachbarplanet, seine Oberfläche ist besser erforscht als die des Mondes: Seit jeher hat der Mars die Menschen fasziniert. Doch wie ist es Wissenschaftlern gelungen, so viel über den Roten Planeten herauszufinden?

Bekannt ist der Rote Planet den Menschen schon seit Jahrtausenden – doch seine Erforschung begann erst Anfang des 17. Jahrhunderts mit der Erfindung des Fernrohrs. Galileo Galilei betrachtete 1609 den Mars erstmals in 20-facher Vergrößerung – allerdings sah er noch nicht viel mehr als eine kleine rote Kugel im All.

Mit der Verbesserung der Teleskope gab der Mars immer mehr von seiner Oberfläche preis: So gelang es Wilhelm Herschel 1781 die Polkappen des Planeten als weiße Eiskappen zu identifizieren. 1877 veröffentlichte dann der Italiener Giovanni Schiaparelli die erste Karte vom Mars. Durch sein Teleskop hatte er Strukturen auf der Oberfläche erkannt, die er für Kanäle hielt. Viele Zeitgenossen betrachteten diese als das Werk von Marsbewohnern – die Legende vom Leben auf dem Mars war geboren. 

„Mars Express“ entdeckte als erste Sonde Wasser

Heutige Superspäher wie das Weltraumteleskop Hubble liefern längst weitaus schärfere Bilder vom Roten Planeten. Noch mehr Aufschlüsse über den Mars gaben und geben uns allerdings Sonden, die den Planeten aus nächster Nähe mit hoch auflösender Optik fotografieren oder mit anderen Instrumenten erforschen. Europas „Mars Express“ hat mit der Stereo-Kamera des DLR faszinierende Aufnahmen gemacht und vergangenes Jahr sogar fließendes Wasser entdeckt. Jetzt haben Forscher mit Hilfe der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter sogar einen gewaltigen Wasservorrat unter der Mars-Oberfläche entdeckt.

Das Wasser liegt nur ein bis zehn Meter unter der Oberfläche – künftige Mars-Astronauten könnten daraus sogar ihren Wasserbedarf decken. Das Vorkommen ist zwischen 80 und 170 Meter dick und besteht zu 50 bis 85 Prozent aus Wassereis, wie die Forscher berichten. Insgesamt entspricht das hier gespeicherte Wasservolumen dem des drittgrößten Sees der Erde, dem Lake Superior, einem der Großen Seen in Nordamerika.
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