Man sagt, dass Nepal der Geburtsort Buddhas ist. Trotzdem sind 80 % der Bevölkerung Hindus und nur 10 Prozent Buddhisten. Der hinduistische Glaube an die Götter bestimmt die Kultur Nepals und zieht sich durch den Lebensalltag der Bevölkerung. So gibt es auch verschiedene Gepflogenheiten. Beispielsweise unterscheidet man in Nepal zwischen rein und unrein. Die Füße, die linke Hand und mit dem Mund berührtes Essen und Gegenstände gelten als unrein. Kuhmist wiederum gilt als rein, denn Kühe sind in Nepal heilig. Deshalb ist das Nationaltier Nepals die Kuh.
Außerdem wird in Nepal eine beachtliche Anzahl an Festen gefeiert. Wer bei einer Reise nach Nepal eines der vielen Festivals sehen möchte, der muss sich nach dem Mondkalender richten. Denn die meisten hinduistischen Festivals orientieren sich nicht an einem exakten Datum, sondern an den Mondphasen. Der Mondkalender bezieht sich auf die verschiedenen Phasen des Mondes und umfasst 12 Monate, aber nur 354 Tage. Ein neuer Monat beginnt somit bei jedem Neumond.
Die Götterverbundenheit der Nepalesen kann man besonders an der Vielzahl an Tempeln sehen. Schon beim Landeanflug auf den internationalen Flughafen Tribhuvan kann man eine der gigantischsten Wahrzeichen Nepals sehen: der Boudha-Stupa. Dieser Stupa gilt als größte Stupa des Kathmandu-Tals. Ein Stupa war ursprünglich der Bestattungsort von Herrschern und dient als Bauwerk des Friedens. Man sagt, dass es Glück bringt, wenn man sie dreimal im Uhrzeigersinn umrundet.
In Kathmandu kann man an jeder Ecke Tempel, Klöster und Stupas entdecken. Am bekanntesten ist der Pashupatinath-Tempel und der Taleju-Tempel. Der Pashupatinath-Tempel liegt am Ufer des heiligen Flusses Bagmati. Dieser Hindutempel wird in Nepal am meisten verehrt. Für Touristen ist der Hauptkomplex nicht zugänglich, nur von den Terrassen auf der anderen Seite des Flusses können Nicht-Hindus den Tempel bewundern. Eines der wichtigsten Feste vor Ort ist Shivaratri. Anhänger aus ganz Nepal und Indien pilgern zum Tempel, um einen Blick auf den heiligen Shiva zu werfen. Shivaratri ist die Nacht, in der sich Lord Shiva selbst erschuf. Shiva gehört zu den Hauptgöttern der Hindus und verkörpert Neubeginn sowie Zerstörung.
Der Taleju-Tempel befindet sich im Kathmandu Durbar Square. Als Durbar Square wird in Nepal der Platz vor dem Königspalast bezeichnet. In Kathmandu befindet sich die historische Stätte im Zentrum der Stadt. Im 4. Bis 8. Jahrhundert wurde der Durbar Square gebaut und im 17. Jahrhundert erweitert. Noch heute beeindruckt er Besucher mit kunstvollen Schnitzereien und einer reichen Geschichte. Der Platz wird auch „Museum der Tempel“ genannt, da er mit über 50 Tempel n die höchste Dichte an alten Gebäuden beheimatet. Darunter befindet sich auch der Kumari-Tempel. Der „Tempel der Lebenden Göttin“ ist die offizielle Residenz der Göttin Kumari von Kathmandu. Besucher können bei der lebenden Göttin um Segen bitten. Ende August wird Kumari beim Indra Jatra durch die Stadt paradiert. Das Festival ist das größte und lebendigste Fest in Kathmandu.
Im Nordwesten des Kathmandutals liegt die Swaymbhunath Stupa. Aufgrund des schwer auszusprechenden Namens wird der Tempel meist „Affentempel“ genannt. Der Stupa ist eine der heiligsten und ältesten buddhistischen Stupas in Nepal. Er steht für Harmonie, da auch hinduistische Tempel und Götter in der Stätte integriert sind. Buddhisten und Hinduisten erklimmen zusammen den Gipfel, auf dem der Schrein steht, und beten zu ihren Gottheiten. Bei einer Reise nach Nepal kann man diverse hinduistische und buddhistische Bauwerke entdecken und sich selbst ein Bild von den verschiedenen Gottheiten und der Lebensweise der Nepalesen machen. Hier gibt es weitere Informationen zu Reisen nach Nepal.