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Nulldiät: Wie viel kann man an einem Tag abnehmen?

Foto: Envato / cait00sith

Nulldiät: Wie viel kann man an einem Tag abnehmen?

Wie viel kann man an einem Tag abnehmen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die gern ein paar Kilo abspecken würden. Die Ernährung umstellen und Sport treiben ist vielen zu lästig und langwierig. Ein paar Tage einfach nichts zu essen, wirkt da vergleichsweise einfach. Aber funktioniert eine solche Nulldiät wirklich?

So viele Kilokalorien benötigen wir täglich

Damit unser Körper arbeiten kann, braucht er aus Nahrung gewonnene Nährstoffe. Diese werden im Körper verbrannt und die resultierende Energie wird für die Funktionen des Körpers verwendet. Dazu gehören die Muskelbewegungen, die Gehirnaktivität, die Verdauung und das Aufrechterhalten der Körpertemperatur.

  • Eine 75 Kilogramm schwere Frau mit 175 cm Körpergröße benötigt bei leichter körperlicher Aktivität rund 2200 Kilokalorien pro Tag.
  • Ein 75 Kilogramm schwerer Mann mit 175 cm Körpergröße benötigt bei leichter körperlicher Aktivität rund 2500 Kilokalorien pro Tag.

Nehmen wir zu viele Kalorien zu uns, bilden sich Einlagerungen von Fettgewebe zwischen der Haut und den darunterliegenden Organen – in der Alltagssprache Fettpolster genannt.

Rund 580 Gramm Gewichtsabnahme sind das Maximum bei einer Nulldiät

Bekommt der Körper allerdings zu wenig Nahrung, greift er auf solche Reserven zurück und wandelt diese in Energie um. Etliche Studien haben ergeben: Wer nichts isst und nur Wasser trinkt, kann pro Tag bis zu 580 Gramm Gewicht verlieren.

Nulldiäten schaden oft mehr, als sie nützen

Eine derart extreme Drosselung der aufgenommenen Nährstoffe führt allerdings zu einigen Problemen. Bekommt der Organismus weniger Energie als gewohnt, nimmt seine Leistung ab. Zudem schaltet er seinen Stoffwechsel auf Sparflamme, weil er immer weniger Nährstoffe zum Verbrennen erhält. Da dem Körper durch eine längere Nulldiät auch Eiweiß fehlt, muss er auf die Reserven in den Muskeln zugreifen. Das Resultat ist ein Abbau der Muskelmasse, umgangssprachlich als Muskelschwund bezeichnet.

Registriert der Körper infolge einer Diät eine Unterversorgung an Kalzium, deckt er seinen Bedarf, indem er die eigene Knochensubstanz abbaut. Zudem verliert der Körper durch Schwitzen lebenswichtige Salze und Mineralstoffe. Die Folgen von Mangelernährung sind somit Kraftlosigkeit, Konzentrationsstörungen, ein geschwächtes Immunsystem, brüchige Nägel und Haarausfall.

Nulldiäten führen nicht unbedingt zum Fettabbau

Zudem gibt es keinen Garant dafür, dass der Körper überhaupt Fett abbaut. In vielen Fällen verliert er stattdessen im Körper angesammelten Zucker. Dieser wird als Glykogen mithilfe von Wasser entweder in der Leber oder der Muskulatur gespeichert. Ferner nimmt der Körper bedingt durch den heruntergefahrenen Stoffwechsel nach mehreren Tagen Nulldiät oft kaum noch ab.

Als maximale Zeit, die ein gesunder Erwachsener ohne Nahrung überleben kann, gibt die Medizin 60 Tage an. Nach einer derart langen Zeit ohne Nahrungszufuhr arbeitet der Körper nur noch auf Sparflamme. Schließlich baut er sogar die eigenen Organe ab, um Energie zur Lebenserhaltung zu schöpfen. Letzten Endes tritt der Tod durch Kreislaufversagen ein.

Fasten statt Nulldiät

Wer seine Gesundheit schonen will, sollte daher auf Nulldiäten verzichten und stattdessen eine Fastenkur wählen. Das klassische Heilfasten bedeutet zwar ebenso einen Verzicht auf feste Nahrung. Jedoch sorgt es für eine Zufuhr wichtiger Vitamine und Mineralien durch Säfte, Kräutertees und Gemüsebrühe.

Noch empfehlenswerter ist, zwischen 500 und 700 Kilokalorien täglich einzusparen und sich sonst gesund mit magerem Fisch und Fleisch, Vollkorn, Gemüse und Obst zu ernähren. So schwinden die Pfunde zwar langsamer, doch die Gefahr eines Jo-Jo-Effekts ist geringer. Ferner ist ausreichend Sport zur Bekämpfung der Fettpolster wichtig. Körperliche Betätigung verbrennt nicht nur zusätzliche Kalorien, sondern sorgt ebenso für gesunde Muskeln.

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