Die staatliche Ölfirma Maldives National Oil Company (MNOC) plant, vor den heimischen Atollen nach Erdöl zu suchen. Betroffen wären einige der letzten mehrheitlich intakten Unterwasserwelten. Ölsuche und Ölförderung bringen Umweltprobleme mit sich, die sowohl die Meerestiere als auch das fragile Ökosystem der Malediven ernsthaft bedrohen.
„Das Gleichgewicht dieses Unterwasserparadieses im Indischen Ozean hängt an einem seidenen Faden. Die Riffe sind bereits durch Übernutzung und Klimawandel stark unter Druck“, so Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare. Der Lärm der Erdölsuche stelle nun eine weitere Gefahr für die Delphine, Schildkröten, Fische und anderen Meerestiere rund um die Malediven dar.
Notruf aus den Malediven
Tatsache ist, dass das deutsche Forschungsschiff „Sonne“ bereits erste Voruntersuchungen zum Ölvorkommen vor dem Inselstaat durchgeführt hat. Gemäß dem Fischereiminister Mohamed Shainee habe man dabei Gestein aus Kohlenwasserstoffen gefunden. „Es ist zynisch, dass eine Region, die so stark durch die globale Erwärmung bedroht ist, selbst fossile Brennstoffe erschließen möchte“, kritisiert die OceanCare-Präsidentin.
OceanCare lanciert heute die weltweite Protestkampagne „Notruf aus den Malediven“. Damit informiert die Organisation als Initiantin der internationalen Koalition „Silent Oceans“ über die drohende Gefahr und animiert zum E-Mail-Protest an die Adresse des Tourismus-Ministers der Malediven. Die Suche nach Öl in der Region muss umgehend eingestellt werden.