Parasiten sind tierische Schädlinge, die sich im menschlichen Körper niederlassen. Einige dieser Schädlinge kommen vor allem in den Tropen vor und gelangen über den Magen-Darm-Trakt in den Darm des Menschen – etwa über verunreinigte Nahrung. Sie können aber auch über die Haut eindringen, wenn wir zum Beispiel barfuß über einen Boden laufen, in dem viele Larven leben oder unser Körper mit kontaminiertem Wasser in Berührung kommt.
Parasiten können unser Immunsystem manipulieren
Tückisch bei einem Parasitenbefall ist, dass unser Immunsystem keine Antikörper bilden kann. Manche Parasiten verändern die Biochemie des Immunsystems derart, dass unser Körper nicht weiß, dass ein Befall vorliegt. Ist der Körper dagegen in der Lage, Antikörper zu entwickeln, reichen diese oft nicht aus, um den Befall zu bekämpfen. Des Weiteren können Parasiten Gänge in unserem Körper verschließen – wie etwa den Darm, aber auch die Gallengänge, den Gehörgang, den Intimbereich oder die Blase.
Die Folge ist eine Fehlfunktion im Körper und somit der Auslöser vieler Krankheiten. Dazu gehören Entzündungen und toxische Stoffwechselproduktionen, die wiederum zu Autoimmunerkrankungen und Allergien führen können.
Bei der Fortpflanzung innerhalb des Wirts kann es geschehen, dass ein Teil der befruchteten Parasiteneier durch die Blasen- und Darmwand dringt und damit in den Blutkreislauf gelangen kann. Von dort ist jedes Organ potenziell gefährdet, seien es die Lymphgefäße, die eine große Schwellung im Bauch bewirken können, oder das Gehirn.
Welche Parasiten kommen am häufigsten vor?
Wer glaubt, er sei hierzulande vor Parasiten sicher, der irrt. In Deutschland kommt der sogenannte Kinderbandwurm, auch Enterobius vermicularis genannt, sehr häufig vor. Dieser ist in Wirklichkeit ein Fadenwurm und wird etwa einen Zentimeter lang. Dieser Parasit macht sich in Form von Durchfall, Bauchkrämpfen, Müdigkeit und leichtem Fieber bemerkbar. Sehr häufig kommt es auch zu einem starken Juckreiz in der Nähe des Afters, weil die Kinderbandwurm-Weibchen dort ihre Eier ablegen.
Besteht ein Verdacht auf einen Befall, ordnet der Hausarzt eine Stuhlprobe an. Anhand dieser lassen sich unter einem Mikroskop die Eier oder Larven erkennen. Auch eine erhöhte Konzentration an eosinophilen Granulozyten im Blut gibt Arzt und Patienten Gewissheit, dass sich der Kinderbandwurm eingenistet hat.
Es gibt sehr viele Parasiten, die sich vorwiegend im Darm niederlassen. Folgende Arten kommen sehr häufig vor:
- Darmegel
- Fadenwürmer
- Spulwürmer
- Kindermadenwürmer
- Peitschenwürmer
- Zwergfadenwürmer
- Amöben
- Pärchenegel
- Hakenwürmer
- Kryptosporidien (Cryptosporidium parvum)
- Blastozysten (Blastocystis hominis)
Was kann man gegen Parasiten tun?
Ein Parasitenbefall kommt viel häufiger vor, als man denkt, und sollte nicht unterschätzt werden. Mittlerweile gibt es aber ganzheitliche und naturheilkundliche Behandlungen, die zum einen vorbeugend wirken und zum anderen bereits vorhandene Schädlinge stoppen können. Der Hausarzt verschreibt in einem solchen Fall zumeist antiparasitäre Produkte. Liegen Darmparasiten vor, kann zudem auch ein Darmreinigungsprogramm sehr sinnvoll sein.
Übrigens leiden gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem nur sehr selten unter einem Parasitenbefall. Daher ist es sehr wichtig, die körpereigene Abwehr immer wieder bei ihrer Arbeit zu unterstützen, indem man beispielsweise rund zweimal jährlich eine Darmreinigung durchführen lässt. Diese Reinigung entfernt nicht nur die Parasiten, sondern stärkt auch das Immunsystem. Darüber hinaus sind in der Apotheke spezielle Antiwurmmittel erhältlich, die bei einem akuten Befall für Linderung und eine Besserung der Beschwerden sorgen.
Wie kam es zu dem Wurm im Gehirn einer 64-jährigen Australierin?
Vor Kurzem entfernten Ärzte in einem Krankenhaus in Canberra, Australien, lebenden Wurm aus dem Gehirn einer 64-jährigen Frau. Sie hatte über starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Depressionen und Taubheitsgefühle im Gesicht geklagt. Das Erstaunliche: Der 10 cm lange Wurm gehörte zu einer Art, die normalerweise in Schlangen vorkommt, mit dem wissenschaftlichen Namen Ophidascaris robertsi.
Wie genau der Wurm in das Gehirn der Australierin gelangte, ist noch unklar. Die Wissenschaftler vermuten jedoch, dass sich die Frau infizierte, nachdem sie mit Schlangenkot verunreinigte, essbare Pflanzen sammelte. Der Schlangenkot könnte Eier des Parasiten enthalten haben, die dann in den Körper der Frau gelangten. Der vorliegende Parasit kommt normalerweise in Pythons vor, die in der Nähe des Wohnortes der Frau leben. Dies ist der erste bekannte Fall, in dem der Parasit Ophidascaris robertsi das Gehirn eines Menschen befallen hat.