Ein lebenseinschränkendes Nervenleiden
Parkinson-Erkrankungen werden häufig mit Senioren in Verbindung gebracht. Zwar tritt die Nervenkrankheit im hohen Alter häufiger auf, doch auch Menschen unter 40 Jahren sind betroffen. Parkinson führt zu einer Zerstörung von Nervenzellen im Gehirn, die besonders für Bewegungen wichtig sind. Bestimmte Symptome der Krankheit können Ärzte früh erkennen und dadurch bereits in einem Anfangsstadium medikamentös behandeln. Besonders prominente Parkinson-Kranke wie Schauspieler Michael J. Fox oder Kabarettist Ottfried Fischer machen öffentlich auf das Nervenleiden aufmerksam.
Die Entdeckung der „Schüttellähmung“
Bereits 1817 beschreibt ein britischer Arzt verschiedene Krankheitszeichen in einer Monographie, welche er damals „Versuch über die Schüttellähmung“ betitelt. James Parkinson war der erste Mensch, der die Symptome richtig deutete – deshalb wurde die Nervenkrankheit auch nach seinem Entdecker benannt. Der Brite deutete die Auffälligkeiten der Krankheit zwar richtig, doch wo genau sie entstehen, konnte er nicht herausfinden. Erst 100 Jahre später entdeckte der russische Forscher Konstantin Tretiakoff, dass es bei Parkinson-Patienten zu Veränderungen in einer bestimmten Kernregion des Gehirns kommt. Diese Region wird als Substantia nigra bezeichnet, da sie sich bereits kurz nach der Geburt des Menschen schwarz färbt. Tretiakoff fiel auf, dass die Region bei Menschen mit Parkinson jedoch ausgeblichen war.
Die fehlende Kommunikation zwischen Zellen
Der Botenstoff Dopamin ist dafür verantwortlich, Nachrichten von einer Zelle in die nächste zu transportieren – nur auf diese Weise können Nervenzellen miteinander kommunizieren. Das Absterben der Zellen, die Dopamin freisetzen, hat somit zur Folge, dass Nachrichten aus dem Gehirn nicht an den restlichen Körper weitergeleitet werden. Morbus Parkinson ist weder ansteckend noch erblich. Zudem gibt es keine direkten Ursachen für die Krankheit. Vermutet wird, neben der willkürlichen Erscheinung, der langjährige Umgang mit Pestiziden, wie beispielsweise in der Landwirtschaft. In Frankreich wurde Parkinson deshalb bereits als Berufskrankheit unter Bauern anerkannt. Durchschnittlich erkranken Menschen mit über 60 Jahren am häufigsten an Parkinson – unter allen Kranken sind fünf bis zehn Prozent jünger als 50. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Ein weiter Weg bis zur Erkenntnis
Die Krankheit existierte bereits vor der Entdeckung des Briten James Parkinson, doch wurde sie nur äußerst selten diagnostiziert. Grund dafür war die damals geringe Lebenserwartung des Menschen und die häufig erst im hohen Alter beginnenden Symptome der Erkrankung. Erst in den 1960er Jahren konnte schließlich erforscht werden, dass ein Mangel des Botenstoffes Dopamin für die wesentlichen Symptome der Erkrankung verantwortlich ist.
Was verursacht Parkinson?
Der Botenstoff Dopamin ist dafür verantwortlich, Nachrichten von einer Zelle in die nächste zu transportieren – nur auf diese Weise können Nervenzellen miteinander kommunizieren. Das Absterben der Zellen, die Dopamin freisetzen, hat somit zur Folge, dass Nachrichten aus dem Gehirn nicht an den restlichen Körper weitergeleitet werden. Morbus Parkinson ist weder ansteckend noch erblich. Zudem gibt es keine direkten Ursachen für die Krankheit. Vermutet wird, neben der willkürlichen Erscheinung, der langjährige Umgang mit Pestiziden, wie beispielsweise in der Landwirtschaft. In Frankreich wurde Parkinson deshalb bereits als Berufskrankheit unter Bauern anerkannt. Durchschnittlich erkranken Menschen mit über 60 Jahren am häufigsten an Parkinson – unter allen Kranken sind fünf bis zehn Prozent jünger als 50. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Woran erkenne ich Parkinson?
Morbus Parkinson wirkt sich auf die physikalischen, kognitiven und psychologischen Fähigkeiten eines Menschen aus. Ein erstes mögliches Symptom, welches häufig noch vor allen anderen eintritt, ist der Verlust des Geruchssinnes. Parkinson entwickelt sich nicht plötzlich, sondern schleichend über Jahre hinweg. Weitere Anzeichen sind Müdigkeit ohne Grund, leiseres Sprechen oder die Veränderung der eigenen Handschrift. Viele Erkrankten verlieren zudem häufig den Faden beim Sprechen oder sie sind ohne offensichtlichen Grund gereizt und depressiv. Auch Schlafstörungen mit stark ausgeprägten Traumphasen sind möglich. Viele Patienten beklagen zudem, dass sie sich schlapper fühlen und langsamer als gewohnt bewegen.
Wie geht es weiter?
Die meisten Patienten erkennen erst, dass etwas nicht stimmt, wenn sie beginnen, in Ruhephasen zu zittern. Dieses starke Zittern der Hände, welches auch Tremor genannt wird, ist vielen Menschen bekannt als auffälligstes Parkinson-Syndrom. Oftmals ist vorerst nur eine Körperseite betroffen, doch ändert sich dieser Zustand mit dem Fortschreiten der Krankheit. Je mehr Zellen im Gehirn absterben, desto eingeschränkter wird die Bewegungsmöglichkeit. Es kommt zu Muskelsteife, zu Störungen in der Körperhaltung und zu Bewegungsarmut – das bedeutet, dass man bewusste Bewegungen nur sehr langsam durchführen kann. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Demenz, zu starken Gedächtnisproblemen oder einem verlangsamten Denken. Menschen im hohen Alter werden häufig bettlägerig oder sind auf einen Rollstuhl angewiesen.
Was hilft gegen Parkinson?
Durch verschiedene Tests beim Arzt ist es möglich, Parkinson zu diagnostizieren. Dabei muss kein MRT des Schädels gemacht werden. Zwar ist eine Heilung der Krankheit nicht möglich, doch können ihre Symptome behandelt werden. Das wirksamste Medikament, welches bereits in den 60er Jahren entdeckt wurde, heißt Levo-Dopa – auch als L-Dopa bekannt. Durch das Medikament können die Nervenzellen Dopamin herstellen. Der Botenstoff selbst kann nicht in reiner Form verabreicht werden, da der Körper nicht fähig ist, reines Dopamin aus dem Blut ins Gehirn zu transportieren. Manche Menschen leben mit L-Dopa sogar für sehr lange Zeit komplett beschwerdefrei. Trotzdem kann das Medikament das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten. Über die Zeit hinweg müssen zur Behandlung deshalb höhere Dosen verabreicht werden. Nebenwirkungen von L-Dopa können Erbrechen, Unruhe, Abfallen des Blutdrucks und auch starke Bewegungsstörungen sein.
Was ist wichtig bei Parkinson?
Um die Vitalität zu fördern, empfehlen viele Ärzte auch andere begleitende Maßnahmen, wie spezielle Formen der Physiotherapie. Darüber hinaus wird bei Sprachproblemen eine Zusammenarbeit mit Logopäden empfohlen. Menschen, die an Parkinson erkranken, erleiden häufig Depressionen. Sie ziehen sich zurück, bekommen Ängste und werden unsicher – deshalb ist es wichtig, dass Angehörige sie gut pflegen und Kranke nicht aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen werden. Auch Selbsthilfegruppen können eine Hilfe sein. Denn die Lebenserwartung von Parkinson-Kranken ist nicht geringer als bei gesunden Menschen. Doch lastet auf ihnen ein enormer psychischer Druck, besonders, wenn die körperlichen Beschwerden verstärkt auftreten. Vital bleiben, das Gehirn fordern, den Körper nutzen – so kann eine mögliche Erkrankung verzögert werden. Sowohl die Deutsche Parkinson Gesellschaft, als auch das europäische Pendant (EPDA) dazu, bieten auf ihren Webseiten viele Informationen für Erkrankte und Angehörige.
Wissenswertes über Parkinson
Laut der Deutschen Parkinson Gesellschaft leben in Deutschland etwa 300.000 Menschen mit Parkinson. Weltweit sollen es 6,3 Millionen sein. Aufgrund der immer älter werdenden Gesellschaft soll auch die Anzahl an Kranken in Zukunft weiter ansteigen. Parkinson ist nicht tödlich, aber kann das Leben einschränken. Treffen kann es jeden, da die Ursachen der Krankheit bisher nicht genau erforscht werden konnten. Am Welt-Parkinson-Tag, der 1997 am Geburtstag des Namensgebers eingeführt wurde, soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie ein Leben trotz Krankheit lebenswert gestaltet werden kann.
Parkinson in der Forschung
Internationale Teams forschen weltweit an Parkinson – dabei erzielten sie bereits Erfolge. Hirnforschern aus Tübingen und Münster ist es gelungen, eine bestimmte Parkinson-DNA-Mutation humaner Stammzellen in einem Reagenzglas zu korrigieren. Dabei handelt es sich um die G2019S-Mutation im LRRK2-Gen. Sie ist die häufigste genetische Mutation bei Patienten. Die Forscher konnten die Zellen im Reagenzglas so weit korrigieren, dass sie sich letztendlich wie gesunde Zellen verhielten. Peu à peu kommt man so den absterbenden Nervenzellen auf die Spur.
Parkinson in der Öffentlichkeit
Einige Prominente haben bereits in der Öffentlichkeit über ihre Parkinson-Erkrankung gesprochen. Darunter der ehemalige Papst Johannes Paul II oder Boxer-Legende Muhammad Ali. Einer der prominentesten Stars mit Parkinson ist Schauspieler Michael J. Fox, der durch die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“ weltweit bekannt wurde. Nach seiner Erkrankung, die bei ihm bereits im Alter von 30 Jahren festgestellt wurde, gründete er eine Stiftung für Parkinson-Forschung. Fox hat zudem eine Autobiografie geschrieben, in welcher er den Umgang mit der Krankheit und ihren Verlauf genau beschreibt. Auch bekannte Staatsmänner wie Mao Tsetung oder Wilhelm von Humboldt litten an der Nervenkrankheit. In Deutschland hat die Parkinson-Erkrankung von Schauspieler Ottfried Fischer für Schlagzeilen gesorgt.