Welt der Wunder

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Der Geburtsort des britischen Empire

Foto: Chris McAuley / Wikimedia / CC BY-SA 2.0

Als die mächtigste Monarchie der Welt auf Pevensey Bay geboren wurde

Historiker bezeichnen die normannische Eroberung Englands als eines der wichtigsten Ereignisse in der europäischen Geschichte. Dabei verdankte es Wilhelm I. einem Zufall, dass er die entscheidende Schlacht gegen seinen Rivalen gewann.

Verwundert lässt Wilhelm der Eroberer – der damals noch Wilhelm der Bastard gerufen wurde – seinen Blick über den verlassenen Kieselstrand schweifen. Der Herzog der Normandie hat fest mit einem militärischen Empfangskomitee gerechnet, als er am Morgen des 28. September 1066 am Pevensey Bay Beach landet. Immerhin ist er doch hier, um England zu erobern und seinen Rivalen, den Angelsachsen Harald II., vom Thron zu stürzen.

Tatsächlich hat er schon früher mit seiner 10.000 Mann und 2000 Pferde starken Invasionsflotte in Südengland eintreffen wollen, doch die Winde waren so ungünstig, dass er sechs Wochen warten musste. Was er nicht ahnt: Diese ungeplante Verzögerung wird ihm den entscheidenden Vorteil im Kampf um den englischen Thron sichern. Der Grund: Sein Widersacher hat seine Garnison gerade erst abziehen müssen, um sie gegen die Norweger ins Feld zu schicken, die in Nordengland eingefallen sind.

Ein welthistorisches Ereignis

Der Normanne braucht also nichts weiter zu tun, als sich zu verschanzen und abzuwarten, während Harald II. nach seinem Sieg gegen die Norweger gezwungen ist, die Reste seiner Armee in einem Gewaltmarsch 350 Kilometer nach Süden zu führen. Am 14. Oktober 1066 kommt es bei Hastings zur Entscheidungsschlacht, aus der Wilhelm als Sieger hervorgeht – auch weil Haralds Männer völlig entkräftet sind.

Die Auswirkungen sind von welthistorischem Ausmaß: Nicht nur, dass England der Einflusssphäre der Norweger entrissen und mit dem lateinisch geprägten Mitteleuropa verbunden wird. Der neue König Wilhelm I. begründet auch eine Monarchie, die später zum größten Kolonialreich der Geschichte aufsteigt, das sich über ein Viertel der Landfläche der Erde erstreckt.

Der Historiker Richard Huscroft bezeichnet die normannische Eroberung Englands daher als „eines der wichtigsten Ereignisse in der europäischen Geschichte“ – das nur möglich wurde, weil Wilhelm später als geplant am Pevensay Bay Beach landete.

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