Der Auslöser waren Forschungen mit dem Kohlgewächs Arabidopsis thaliana, das auf Äckern vorkommt und mit Chinakohl, Brokkoli, Kresse und Raps verwandt ist. Hier stellten die Forscher und Forscherinnen fest, dass die Pflanze bei starker Sonneneinstrahlung die chemische Verbindung 2-C-Methyl-D-erythritol-2,4-cyclopyrophosphat (MEcPP) produziert.
MEcPP wurde zudem bereits in Bakterien und Malaria-Parasiten nachgewiesen. Auch bei Dürre und Insektenbefall wird die Produktion von MEcPP in den Zellen der Pflanzen angeregt.
Die in den Zellen erzeugte Substanz zum Schutz der Pflanze ähnelt Aspirin
Erhöht sich die Konzentration von MEcPP in den Zellen, löst dies die Produktion von Salicylsäure aus. Hierauf setzen sich mehrere Schutzmaßnahmen innerhalb der Zellen der Pflanze in Gang. Diese helfen ihr beim Schutz ihrer Chloroplasten, in denen sie die für ihr Überleben zentral wichtige Photosynthese betreibt.
Auch der Mensch macht sich die Eigenschaften von Salicylsäure inzwischen zunutze. Wir benutzen diese zur Herstellung von Acetylsalicylsäure, besser bekannt als Aspirin.
Widerstandsfähigere Pflanzen könnten den Kampf gegen den Klimawandel erleichtern
Die Forscher haben nun vor, die Untersuchungsergebnisse anzuwenden, um in Zukunft widerstandsfähigere Nutzpflanzen zu züchten. Diese könnten als Reaktion auf negative Umwelteinflüsse eine höhere Menge Salicylsäure bilden. Auf diese Weise würden Pflanzen gezüchtet werden, die höheren Temperaturen besser standhalten und somit die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels abmildern.
Die Forscher zogen zudem einen Vergleich mit der menschlichen Haut. Diese produziert durch starke Sonneneinstrahlung und sonstigen Umweltstress spezielle Sauerstoffradikale. Derartige Moleküle fördern einerseits die Bildung von Sommersprossen und lösen Sonnenbrand aus, verringern andererseits aber die Hautkrebsgefahr.