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Die Geschichte der Dinosaurier
Sie waren die größten Landtiere aller Zeiten, doch die Dinosaurier herrschten auch im Wasser und in der Luft. Seit im Jahr 1858 in Nordamerika das erste fast komplette Dinosaurierskelett entdeckt wurde, kamen in aller Welt immer neue Fossilienfunde hinzu. Inzwischen sind rund 800 Arten bekannt, jährlich werden neue Spezies ausgebuddelt und beschrieben. |
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Der Körperbau
Eines steht fest: Viele Dinos waren echte Giganten. Nach Expertenschätzungen wog der Durschnitts-Dinosaurier zwischen einer und zehn Tonnen, die größten brachten es auf mehr als 70 Tonnen. Einige der riesigen Pflanzenfresser wogen also so viel wie zwei oder drei Lastwagen zusammen. Und brutale Fleischfresser wie der Tyrannosaurus Rex setzten mit nur einem tödlichen Biss wahre Superkräfte frei.
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Die Welt der Dinosaurier
Während den Erdzeitaltern Trias, Jura und Kreide waren die Saurier die unangefochtenen Herrscher des Planeten – über 190 Millionen Jahre lang. Andere Lebewesen, etwa Säugetiere, führten lediglich ein Schattendasein. Im warmen Klima dieser Epochen fanden sie üppige Nahrung und erreichten gewaltige Körpermaße. Doch vor 65 Millionen Jahren war alles vorbei: Bei einem Meteoritencrash, so die aus heutiger Sicht schlüssigste Vermutung, fanden die Dinosaurier ein jähes Ende. Dieses fünfte Massensterben der Erdgeschichte machte die Bühne frei für neue Lebensformen – dennoch, oder vielleicht auch gerade deswegen, gibt uns die Welt der Dinosaurier bis heute zahlreiche Rätsel auf ...
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Das Zeitalter der Monster
Das Mesozoikum oder Erdmittelalter war das Zeitalter der Dinosaurier. Es begann vor 250 Millionen Jahren und endete vor 65 Millionen Jahren. Die Erdoberfläche hing damals noch zusammen, als Superkontinent Pangäa. Auf diesem riesenhaften Land herrschte heißes, trockenes Klima vor, wüstenartige Regionen beherrschten das Landschaftsbild. Nur an den Küsten und in den Tälern der Flüsse breitete sich eine üppige Pflanzenwelt aus. Hier gab es Nahrung im Überfluss für die Dinos. Als der Ur-Kontinent auseinanderdriftete, fanden die Saurier sich auf allen Erdteilen wieder, wie die Fossilienfunde in aller Welt belegen. Die Erde wurde zur Spielwiese und zur Arena für den Kampf der Giganten.
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Schreckensherrscher der Dino-Zeit
Er war so groß wie ein Lastwagen, und mit nur einem Biss konnte er bis zu siebzig Kilo Fleisch aus seinen Opfern herausreißen: Der Tyrannosaurus Rex war nicht nur einer der größten landlebenden Fleischfresser, sondern offenbar noch grausamer als bislang gedacht. Bei seinem Biss wirkte eine Kraft von drei Tonnen auf seine Opfer. Mit seinem extrem beweglichen Kiefer zermalmte er seine Beutetiere zu Knochensplittern.
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Das Skelett des Tyrannen
Der brutale König der Saurier konnte sechs bis acht Tonnen schwer werden – und war damit eines der größten Landraubtiere aller Zeiten. Das größte bislang gefundene Tyrannosaurus-Skelett der Welt trägt den Namen „Sue". Es ist 12,8 Meter lang und steht im Field Museum of Natural History in Chicago. Sehr wahrscheinlich wurden andere Raubsaurier noch größer, doch von ihnen wurden bisher höchstens Einzelteile gefunden.
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Kampf der Giganten
Der Spinosaurus machte sogar dem Tyrannosaurus Konkurrenz: Nach Knochenfunden aus Afrika vermuten Forscher, dass er der größte Fleischfresser war, der jemals auf unserem Planeten lebte. Mit seinem krokodilartigen, über anderthalb Meter langen Kopf, seinem imposanten Rückensegel, seinem bis zu 18 Meter langen Körper war der Spinosaurus zweifellos eine der beeindruckendsten Erscheinungen der Kreidezeit. Er machte nicht nur an Land, sondern gern auch im Wasser Jagd auf Beute, Fisch war wohl seine bevorzugte Kost.
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Riesiger Vegetarier
Ein sanfter Gigant war der Brachiosaurus: Über 60 Tonnen schwer und 23 Meter lang konnte er werden und das als reiner Vegetarier. Seine Hauptnahrung war wohl Schachtelhalm, den er im Uferbereich von Gewässern abweidete und wahrscheinlich unzerkaut verschlang. Auch Blätter standen auf dem Speiseplan, doch konnte er nicht wie die mit ihm verwandten Brontosaurus und Diplodocus auf den Hinterbeinen stehen, um oben in den Baumkronen zu fressen.
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Brachiosaurus-Skelett in Berlin
Das Brachiosaurus-Skelett in der Haupthalle des Museums für Naturkunde in Berlin ist einer der Besuchermagneten des Hauses. Kein Wunder, mit zwölf Metern Höhe und einer Länge von 22,5 Metern ist der Riesen-Dino einfach überwältigend. Das ausgestellte Skelett wurde aus den Knochen mehrerer Individuen zusammengesetzt, die ungefähr gleich groß waren.
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Knochenplatten mit Doppelfunktion
Schwer gepanzert und äußerst wehrhaft: Durch seine charakteristischen Knochenplatten auf dem Rücken zählt auch der Stegosaurus zu den bekanntesten Dinos und Lieblingen in den Naturkundemuseen der Welt. Die Knochenplatten dienten im mutmaßlich sowohl zur Verteidigung als auch zur Regulierung seiner Körpertemperatur. Der Pflanzenfresser wurde neun Meter lang und vier Meter hoch.
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Tödliche Stacheln
Der ebenfalls zur Familie der Stegosaurier gehörende Kentrosaurus hatte extrem spitze Stacheln. Sein Name bedeutet übersetzt „stachlige Echse". Die Stacheln auf seinem hintern Rücken und dem Schwanz waren eine exzellente Hieb- und Stichwaffe zur Verteidigung. Auch wenn er recht unbeholfen wirkt, war der Kentrosaurus wohl äußerst wendig und konnte seine Feinde blitzschnell niederschmettern. Schon ein einziger Schlag mit der Schwanzspitze konnte tödlich sein.
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Nashornartiges Urviech
„Gesicht mit drei Hörnern" so lässt sich der Name Triceratops übersetzen. Er ist der bekannteste Vertreter der Ceratopsiden oder Horn-Dinosaurier. Sie hatten Ähnlichkeiten mit den Nashörnern, rein äußerlich und auch in der Lebensweise. Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze war er neun Meter lang. Ihre schnabelähnliche, gebogene Schnauze war ein charakteristisches Merkmal der Ceratopsiden. Zusätzlich zu ihrem Horn auf der Schnauze hatten die meisten von ihnen noch mehrere Hörner auf Kopf, Wangen und ihrer Halskrause.
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Horn-Saurier gegen Krallen-Killer
Mit ihren Waffen konnten die Horn-Dinosaurier sich gegen die meisten Angreifer wehren. So brauchte etwa der Pentaceratops mit seinen fünf Hörnern den räuberischen Velociraptor kaum zu fürchten. Dieser auf zwei Beinen laufende Fleischfresser war zwar nur etwa zwei Meter lang, dafür aber extrem flink und wenig. Seine auffällige Sichelkralle diente ihm als tödliche Jagdwaffe.
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Urzeit-Flieger
Flugechsen wie die Pterosaurier konnten tatsächlich durch die Lüfte segeln und waren mit ihren Flughäuten in der Lage, präzise Flugbewegungen auszuführen. Die Haut der Flügel war äußerst dünn, ähnlich den Flügen von Fledermäusen. Wie viele Flugsaurier ernährten sich die Pterosaurier von Fischen. Wegen ihrer Größe werden sie oft mit den heutigen Albatrossen verglichen.
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Die Kuh der Dinosaurierzeit
Das Iguanodon oder Leguanzahn wird auch als die „Kuh der Dinosaurierzeit" bezeichnet. Weil man ursprünglich glaubte, dass diese Saurierart meist auf vier Beinen unterwegs war und wahrscheinlich in Herden lebte, kam es zu diesem Beinamen. Iguanodon war einer der ersten Dinosaurier, die entdeckt wurden. Heute geht man allerdings davon aus, dass der etwa zehn Meter lange Pflanzenfresser meist auf den Hinterbeinen unterwegs war.
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Dinos unter Wasser
Auch im Wasser lebten Dinosaurier – etwa Plesiosaurus oder Elasmosaurus. Auch die Ichthyosaurier waren vollständig an das Leben im Wasser angepasst. Sie ähnelten vom Erscheinungsbild den heutigen Delfinen und lebten ausschließlich im Meer. Rund achtzig Arten dieser Dinosaurierfamilie sind bisher beschrieben. Das erste komplette Ichthyosaurier-Skelett wurde 1811 in England entdeckt.
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Sanfter Riese mit Kopfschmuck
Die Hadrosaurier („Entenschnabel-Dinosaurier") trugen oftmals exotisch anmutende Kämme auf dem Kopf, die allerdings bei jeder Art unterschiedlich aussahen. Sie gehören zu den Dinosauriern, die erst relativ spät auf der Bildfläche erschienen und in der Mitte der Kreidezeit auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung standen. Ein Vertreter dieser Gruppe ist der Parasaurolophus – ein sanfter Riese, der mit Vorliebe Zapfen und Zweige von Nadelbäumen oder Blätter verspeiste.
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Spuren der Vergangenheit
Dinosaurier und die Geschichte ihres Lebens und Verschwindens haben die Menschen fasziniert, seit im 19. Jahrhundert die ersten Funde gemacht wurden. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der beschriebenen Dinosaurierarten rasant angestiegen. Ihr Wissen über Dinosaurier erhalten Paläontologen durch die Ausgrabung und Untersuchung von Fossilien. Knochenfunde spielen dabei eine maßgebliche Rolle.
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Spuren lesen für Experten
Wertvolle Hinweise auf Lebensweise und Verhalten der Dinos liefern Spurenfossilien – also beispielsweise Zahn-, Haut- oder Schwanzabdrücke. Vor allem fossile Fußspuren werden häufig entdeckt. Auch aus fossilen Eiern und Nestern können Forscher wertvolle Informationen über Leben und Verhalten der Dinos gewinnen.
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Ende mit Schrecken
Über rund 190 Millionen Jahre hinweg bevölkerten die Dinosaurier unsere Erde. Von riesig groß bis winzig klein brachte, von extrem gefährlich bis absolut harmlos brachte die Evolution die vielfältigsten Arten hervor. Vor 65 Millionen Jahren, an der Grenze zwischen den Erdzeitaltern Kreidezeit und Tertiär, kam dann das Ende mit Schrecken und sie verschwanden von der Erdoberfläche. Bis zu drei Viertel aller Tier- und Pflanzenarten wurden beim fünften Massensterben der Erdgeschichte vernichtet – vermutlich durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag. Diese Katastrophe ermöglichte die weitere Entwicklung der Säugetiere, die bis dahin nur in Nischen-Lebensräumen überleben konnten. So wurde auch schließlich die Bühne frei für uns Menschen. Im „Jurassic Park" hätten wir wohl kaum Überlebenschancen gehabt.