Mundhygiene
Die Putzergarnele hat sprichwörtlich einen Putzfimmel. Selbst vor der gefährlichen Muräne macht sie nicht Halt: Geduldig öffnet der Fisch sein Maul und lässt die flinke Garnele ihre Arbeit erledigen. Dafür hat sie sich einen Schlafplatz in der Höhle der Muräne verdient und natürlich reichlich Nahrung – denn alles, was sie aus dem Maul der Muräne fischt, darf sie verspeisen.
Sicherer Schlafplatz
Die Koralle bleibt von schädlichen Pflanzen verschont und die Korallengrundel erhält dafür einen sicheren Schlafplatz. Das Zusammenspiel beider geht sogar noch weiter: Forscher vermuten, dass die in den Pflanzen enthaltenen giftigen Substanzen die Grundelfische davor schützen, von Räubern gefressen zu werden, die das Gift nicht vertragen.
Saft und Schutz
Ameisen, die sich eine Herde Mini-Milchkühe halten? Das gibt es wirklich: Blattläuse scheiden einen süßlichen Saft aus, auf den es die Ameisen abgesehen haben. Als Gegenleistung werden sie vor ihren Erzfeinden, den Marienkäfern, beschützt.
Gemütlicher Schlafplatz
Kannenpflanzen sind die Dschungel-Biotoilette der Fledermaus: Das fleischfressende Gewächs ist normalerweise ganz schön hinterlistig und lockt seine Opfer mit einem süßlichen Duft an, der sich unglücklicherweise als ätzender Verdauungssaft entpuppt. Bei der Fledermaus macht sie aber eine Ausnahme: Die darf in ihrem Trichter übernachten; zum Dank lässt die Fledermaus ihren nährstoffreichen Kot zurück.
Große Bodyguards
Der afrikanische Madenhacker-Vogel macht seinem Namen alle Ehre und befreit zum Beispiel das Nashorn von lästigem Ungeziefer wie Maden, Milben und Zecken. Mit einem lauten Pfiff warnt der Vogel die Nashorn-Mütter sogar vor drohenden Gefahren. Dafür braucht sich der Vogel um nichts mehr zu sorgen: Mit einem Nashorn als Bodyguard kann ihm keiner etwas zuleide tun.
Bedrohliches Schneckenhaus
Auch wenn sie aussehen wie farbenfrohe Unterwasserblumen, sind Seeanemonen gefährliche Tiere. Fische oder Krebse, die sich der Anemone nähern, werden mit ihren giftigen Stacheln betäubt oder getötet. Der Einsiedlerkrebs macht sich diese Eigenschaft zu Nutze und rüstet sein Schneckenhaus einfach mit dem bedrohlichen Blumentier auf. Die Anemone erhält dafür reichlich zu fressen.
Giftige Waffe
Auch die Boxerkrabbe weiß das Gift der Seeanemone zu schätzen: Nähert sich ein Feind, wird die Anemone zur lebenden Waffe umfunktioniert. Mit seinen speziell dafür geformten Scheren hält der Krebs die Anemone fest und fuchtelt drohend umher, bis der Feind das Weite sucht.
Sicherer Ort für schlechte Schwimmer
Clownfische sind keine besonders guten Schwimmer, deshalb suchen sie Zuflucht zwischen den Tentakeln der Anemone. Damit dies nicht tödlich für sie endet, benetzen sie ihren Körper mit der Schleimschicht der Anemone und werden dadurch nicht als Angreifer erkannt. Als Gegenleistung befreien die Fische die Blumentiere von Parasiten und verbessern durch das ständige Hin- und Herschwimmen die Wasserzirkulation zwischen den Tentakeln.
Langsame Wohnstätte
Im dichten Fell der Faultiere gedeiht ein ausergewöhnlicher Gast: Algen. Diese färben das Fell grün und sorgen so für einen perfekten Tarnmantel im Baumlaub. Doch im Fell verstecken sich noch andere Organismen: Zecken, Milben und bis zu einhundert Motten, die sich von den Hautschuppen des Faultiers ernähren. Die Freifahrt auf dem Faultierrücken hat für die Motten einen weiteren Vorteil: Beim wöchentlichen Toilettengang des Faultiers auf dem Waldboden legen sie ihre Eier in den nährstoffreichen Kot.
Knallkrebs mit Wachhundfisch
Der Knallklrebs gräbt lange Gänge und die Wächtergrundel bewacht den Ausgang. Aufmerksam hält sie nach Raubfischen Ausschau, während der Krebs im gemeinsamen Heim buddelt. Lauert Gefahr, schlägt die Grundel Alarm und beide verstecken sich in der Höhle. Doch auch für den Ernstfall ist der Krebs gewappnet: Er kann mit seinen Scheren eine Unterdruckblase erzeugen, die beim Zerplatzen den Gegner tötet.
Mutige Putzer
Schiffshalter sind mit einer speziellen Saugplatte ausgestattet, die sich an ihrem Kopf befindet. Damit können sich die Fische an große Meeressäuger anheften und diese von Parasiten befreien. Sogar vor dem Maul des Mantarochens macht die Putzkolonne nicht Halt; denn die riesigen Rochen ernähren sich ausschließlich von Plankton. Nach beendeter Putzarbeit werden die Schiffshalter einfach wieder ausgespuckt.
Riesiges Nahrungsangebot
Auf den Galapagosinseln ist das Nahrungsangebot für eine dort lebende Finkenart begrenzt. Da ist Raffinesse gefragt: Die einheimische Riesenschildkröte verbirgt zahlreiche Zecken und andere Parasiten unter ihren tiefen Hautfalten. Nähert sich ein Fink, reckt die Schildkröte ihren Hals und strafft ihre Haut, damit der Vogel sein Reinigungsprogramm beziehungsweise seine Mahlzeit beginnen kann.