Ähnlichkeit zum Elternteil
Wer als Kind ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte, möchte die guten Erfahrungen wiederholen und sucht nach Ähnlichem. Zu groß darf die Übereinstimmung von Vater bzw. Mutter und Partner jedoch nicht sein: Dafür sorgt das Inzesttabu, das in unserem Unterbewusstsein schlummert. Wie dies entstanden ist, ist umstritten. Freud vermutet, dass es mit der Gewissensbildung und Sozialisation zusammenhängt.
Der Charakter zählt
Jemanden zu finden, der in das eigene Beuteschema passt und bei dem es "Klick" macht, ist nur der erste Schritt. Ob eine Partnerschaft dann auch langfristig gelingt, hängt davon ab, wie gut der Charakter der Partner miteinander harmoniert. Und dies merkt man erst, wenn man sich richtig kennenlernt.
Auswahlkriterien
Haarfarbe, Statur und Körpergröße werden häufig dem gegengeschlechtlichen Elternteil entsprechend ausgewählt. Während Männer Ausschau nach einer Partnerin halten, die außerdem einen ähnlichen Bildungsstand hat wie ihre Mutter, orientieren Frauen sich hauptsächlich an der Optik. Wie eine Studie ungarischer Forscher für die Londoner Royal Society, bei der die Proportionen von 300 Gesichtern untersucht wurden, zeigte, gab es Zusammenhänge zwischen den Gesichtszügen des Elternteils und des Partners.
Schutz vor schlechten Erfahrungen
Laut Beziehungsberater Christian Thiel suchen etwa zwanzig Prozent der Menschen einen Partner aus, der sie kein bisschen an den gegengeschlechtlichen Elternteil erinnert. So versucht man wohl unbewusst, sich vor weiteren schlechten Erfahrungen zu schützen.
Eingeschränkte Auswahl
Ein festes Schema kann die Auswahl potenzieller Partner stark einschränken. Schon ein kurzer Blick reicht aus, um das weitere Schicksal einer Bekanntschaft zu besiegeln: Wie Forscher herausfanden, braucht man nur Bruchteile von Sekunden, um jemanden auszusortieren.
Entstehung in der Kindheit
Laut Beziehungsberater Christian Thiel entsteht ein bestimmtes Beuteschema schon in der Kindheit. Hatte jemand ein gutes Verhältnis zu seinem gegengeschlechtlichen Elternteil, fühlt er sich zu Partnern hingezogen, die diesem ähneln.
Erfahrungen lassen sich nicht vorhersagen
Das kann jedoch ein Trugschluss sein: Denn allein anhand der Optik lässt sich nicht vorhersagen, ob man mit seinem neuen Partner gute oder schlechte Erfahrungen machen wird. Völlig unabhängig davon, ob man jemanden auswählt, der einem Elternteil ähnelt oder nicht.
Gegenteilige Wahl
Wer als Mann mit einer großen, dunkelhaarigen Mutter schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird sich als Partnerin dann eher eine kleine Blondine suchen. Analog wählen auch Frauen oppositionell, wenn die Beziehung zum Vater enttäuschend war.
Prominente mit Beuteschema
Wie die Partnerwahl nach Beuteschema funktioniert, lässt sich bei einigen Prominenten gut beobachten. Bekanntestes Beispiel ist wohl Boris Becker, dessen Frauen (fast) alle ein ähnlicher, dunkler Typ sind. Auch Leonardo DiCaprio hatte schon auffällig viele blonde Model-Freundinnen.
Schlechte Kindheitserfahrungen
Doch nicht immer orientiert sich das Beuteschema an der Ähnlichkeit zum gegengeschlechtlichen Elternteil. Hat jemand in der Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht, sucht er später das Gegenteil.
Was ist ein Beuteschema?
Ob klein und dunkelhaarig oder groß und blond: Bei der Partnerwahl sind viele Menschen auf einen besonderen Typ festgelegt. Wer nicht ins Suchmuster passt, wird aussortiert. Auch, wenn dieses Verhalten oberflächlich klingt – den Betreffenden ist es manchmal durchaus bewusst: Bei jemandem, der nicht ins Profil passt, funkt es eben nicht.
Liebe auf den ersten Blick?
Ebenso kann ein Blick schon ausreichen, um sich zu seinem Gegenüber hingezogen zu fühlen. Das, was viele Menschen als "Liebe auf den ersten Blick" bezeichnen, ist dann eher die erotische Anziehungskraft, die jemand schlagartig verspürt. Dabei spielt auch der Körpergeruch eine Rolle: Menschen erkennen daran unbewusst, ob das Erbgut des möglichen Partners zum eigenen passt. Wirkliche Liebe benötigt mehr Zeit.