Erfinderin: Tarana Burke
Die Ursprünge
Hollywood macht die Debatte bekannt
Du bist nicht allein
„Wenn du sexuell belästigt oder angegriffen wurdest, schreibe „Me too“ als Antwort auf diesen Tweet“, schrieb Alyssa Milano (Bild) am 15. Oktober 2017. Der Vorschlag zu diesem Aufruf kam von Charles Clymer, einem Freund der Schauspielerin. Dieser hatte ihr einen Screenshot zugeschickt, den Milano in ihrem Tweet verwendete.
Ein Hashtag geht viral
Bekannte Opfer
Bekannte Beschuldigte
Aber auch über die Vorwürfe gegen Harvey Weinstein hinaus nutzten viele Menschen die Gelegenheit, um ihre Erfahrungen zu teilen. Diese reichen von unangemessenen Verhalten, über Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bis hin zur Belästigung, Gewalt oder Vergewaltigung. In Zuge dessen wurden weitere Männer der sexuellen Belästigung beschuldigt. Darunter der frühere US-Präsident George Bush Senior, Hollywood-Schauspieler Kevin Spacey, Donald Trump und der deutsche Regisseur Dieter Wedel. Der amerikanische Dokumentarfilmer Morgan Spurlock (bekannt aus "Super Size Me") gab sogar von sich aus sexuelle Übergriffe zu: „Ich bin Teil des Problems“, formulierte er in einem Statement.
Für was steht MeToo heute?
Die Bedeutung reicht von unangebrachten Komplimenten gegenüber Frauen bis hin zur Vergewaltigung. In dem konkreten Fall kritisiert es, dass Standards fehlen, wie mit Sexismus, sexueller Belästigung und Missbrauch umgegangen werden soll – eine Debatte, die immer noch anhält, und das weltweit.
Protestaktionen in China: spät und leise
MeToo verbreitete sich in 85 Nationen – darunter auch China. Nachdem die nationalen Medien der Volksrepublik sexuelle Belästigung zunächst als ein ausländisches Problem bezeichneten und chinesische Männer als „aufgeklärt“ und „fürsorglich“ beschrieben hatten, gingen die Protestaktionen Anfang 2018 dann doch los. Auslöser war der Fall eines Professors an der Pekinger Universität, der Studentinnen zum Sex aufgefordert haben soll. Wie die Tagesschau berichtet, werden jedoch in China kritische Online-Postings zum Thema immer noch systematisch zensiert.
Metoo in der Kunst, …
Die Debatte zur Gleichstellung von Frauen erreichte sogar die Kunstszene. Das Gemälde Hylas and the Nymphs von John William Waterhouse (Bild) aus dem 19. Jahrhundert beispielsweise wurde für eine Woche aus der Manchester Art Gallery entfernt. Diese Aktion sollte die Darstellung von nackten Frauen in den Sammlungen der Kunstmuseen infrage stellen. Darüber hinaus diskutierten die Medien darüber, ob Kunst von umstrittenen Künstlern in Museen eine Fußnote erhalten sollen. Anlass war der Vorwurf gegenüber dem amerikanischen Maler Chuck Close: Mehrere Modelle warfen ihm vor, sie unsittlich berührt zu haben.
… im Sport, …
Dass es sexuelle Gewalt auch im Sport gibt, bewies der Missbrauchsskandal im österreichischen Ski-Leistungssport, den betroffene Skifahrerinnen kurz vor den Olympischen Winterspielen in Südkorea ins Rollen brachten. Sie beschuldigten einflussreiche Trainer und Funktionäre, sie in Leistungskadern und Ski-Internaten belästigt und sogar vergewaltigt zu haben. Und auch in den USA wurde ein Fall unglaublichen Ausmaßes bekannt: Der frühere Teamarzt der US-Turnerinnen, Larry Nassar, soll mehr als 260 Frauen und Mädchen missbraucht haben. Sein Vorwand war stets die Behandlung einer Sportverletzung.