Gibt es eine Wespenkönigin?
Weltweit gibt es 61 Wespenarten. In Mitteleuropa ist die Deutsche Wespe am weitesten verbreitet. Die Königin ist mit 20 Millimetern deutlich größer als ihre Untertanen, die nur auf 16 bis 17 Millimetern kommen. Während alle Arbeiterinnen und die männlichen Drohnen zum Jahresende sterben, verabschiedet sich die Wespenkönigin am Ende des Jahres zum Winterschlaf in alten Baumstümpfen oder Vogelkästen, um im nächsten Jahr einen neuen Staat zu gründen. Dass die Königinnen besonders giftig sind, ist ein Märchen. Nichtsdestotrotz haben auch sie einen Stachel, den sie einsetzen, sobald sie sich bedroht fühlen.
Warum sind Wespen im Spätsommer so aggressiv?
Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, fällt auf, dass die lästigen Wespen aggressiver sind als zu Beginn des Jahres. Aber warum ist das so? Bis September haben sich die Wespen vermehrt und die Population ist jetzt am größten, so dass wir uns von ihnen noch mehr belästigt fühlen als in den Monaten zuvor. Hinzu kommt, dass sie kaum noch Nahrung finden und unter den sinkenden Temperaturen leiden. Grundsätzlich sind die Tierchen aber nicht darauf aus, uns zu stechen. Sie sind nur auf der Suche nach Nahrung und wehren sich, wenn man sie schlägt oder wegpustet.
Stechen Wespen oder beißen sie?
Wenn sich Wespen verteidigen müssen, tun sie im Zweifelsfall beides. Die Bisse sind in der Regel ungefährlich, sofern beim Betroffenen keine Insektenallergie vorliegt. Dasselbe gilt bei einem Wespenstich.
Was tun bei einem Wespenstich?
Den Stachel vorsichtig untersuchen und ggf. entfernen, um weitere Reizungen zu vermeiden. Kühlen Sie anschließend die Einstichstelle für etwa 10 bis 15 Minuten mit einem kalten, feuchten Tuch oder einer Kompresse, um Schwellung, Schmerz und Rötung zu reduzieren. Behandeln Sie die Einstichstelle mit einer milden antiseptischen Lotion oder einer kühlenden Salbe, um den Juckreiz zu lindern. Vermeiden Sie Kratzen, um Infektionen zu vermeiden. Achten Sie auf mögliche allergische Reaktionen wie starke Schwellung, Atemnot, Schwindel, Übelkeit oder Hautausschlag, der sich über die Einstichstelle hinaus ausbreitet. Suchen Sie bei solchen Symptomen sofort einen Arzt auf, da es sich um eine allergische Reaktion handeln kann.
Was unterscheidet einen Wespenstich von Hornissen- und Bienenstichen?
Wespen stechen häufiger zu, aber die Stiche von Bienen können um das Zehnfache giftiger sein. Die Hornisse als die größte Wespenart hat einen größeren Stachel als ihre kleinen Verwandten. Dadurch ist ein Hornissenstich entsprechend schmerzhaft. Hinzu kommt, dass die Hornisse den Stoff Acetylcholin absondert, der nicht im Bienen- oder Wespengift zu finden ist. Diese Substanz brennt und ruft somit einen stärkeren Schmerz hervor. Ihr Gift ist aber ebenfalls weniger gefährlich als das von Bienen.
Sterben Wespen, nachdem sie gestochen haben?
Im Gegensatz zu Bienen verlieren Wespen ihren Stachel nicht, wenn sie zugestochen haben. Das bedeutet auch, dass sie ihren Angriff überleben und mehrmals zustechen können. Man müsste die Frage eigentlich umgekehrt stellen: Stechen Wespen noch, wenn sie tot sind? Die Antwort lautet: ja! Bis die Totenstarre eintritt, können Reflexe Giftreste aus dem Stachel drücken.
Wovon ernähren sich Wespen?
Wespen ernähren sich hauptsächlich von Nektar, Pollen, Pflanzensäften und Insekten. In der Zeit, wo sie auf Nahrungssuche für ihre Nachkömmlinge gehen, kann es aber auch mal ein Stückchen Fleisch sein, was sie sich von unserem Teller stibitzen. Aber auch Süßes, wie Fallobst, Saft oder Kuchen steuern sie an. Papierwespen sind essenstechnisch eine Besonderheit: Die Kannibalen verzehren neben Aas und toten Insekten auch ihre Artgenossen.
Können Wespen Pflanzen bestäuben?
Bestäuben ist zwar nicht die Hauptaufgabe von Wespen – nichtsdestotrotz transportieren auch sie ein paar Pollen von Blüte zu Blüte, die an ihren Körpern hängen bleiben. Eine Ausnahme ist die Feigenwespe: Ihre Aufgabe ist es, die Feigenpflanzen mit Feigenpollen zu beliefern.
Produzieren Wespen Honig?
Es gibt tatsächlich eine Wespenart, die Honig produziert: Es ist die – na, klar – Honigwespe. Sie ernährt sich ausschließlich vegetarisch von Pollen und Nektar. Weltweit gibt es 210 Arten der Honigwespe, in Deutschland lebt nur eine Art: die Celonites abbreviatus.
Woraus besteht ein Wespennest?
Jeder weiß, dass Bienen ihre Nester aus Wachs bauen, doch wie machen es Wespen? Zwar stabilisieren sie das Innenleben ihrer Nester ebenfalls in der Wabenform, wie man sie von den klassischen Honigwaben kennt. Allerdings besteht das Nest aus Holz oder einem papierartigen Holzverbund. Das Insekt steuert dafür verschiedene Holzquellen an, die „vergraut“ sind, also nur noch aus Zellulose bestehen. Sie finden sich beispielsweise an der verwitterten Oberfläche von Brettern. Die kleinen Bauarbeiter nagen die Fasern mit ihrem Oberkiefer heraus und speicheln sie ein. So entstehen kleine Pappmaché ähnliche Klümpchen, die die fleißige Wespe zu ihrem Nest bringt und dort anheftet.
Wie groß ist die größte Wespe der Welt?
Die größte Wespe ist eine Hornisse, der man in seinem Leben nie begegnen möchte: die Asiatische Riesenhornisse. Die Königin kann bis zu 55 Millimeter groß werden, also fünfmal so groß wie unsere heimischen Wespen. Ein Stich dieser Hornissenart soll ziemlich schmerzhaft sein. Zuhause ist sie in Ost- und Südostasien. Eine Begegnung mit dem riesigen Insekt ist vor allem in ländlichen Regionen Japans wahrscheinlich. Hier sterben im Durchschnitt etwa 40 Menschen im Jahr am Stich der Riesenhornisse – meist aufgrund einer allergischen Reaktion.
Könnte man Wespen als Drogenfahnder einsetzen?
Wie die Zeitschrift National Geographic Deutschland im Jahr 2006 berichtete, können Wespen auch Drogen und Sprengstoff aufspüren. Ein Team an der Universität Georgia dressierte die Insekten auf bestimmte Gerüche. Das Training dauerte nur etwa fünf Minuten, der Ausbilder kann trotzdem keine Pause machen, denn: Die kleinen Wespen der Gattung Microplithis croceipes werden nur 22 Tage alt.
Darf man ein Wespennest entfernen?
Wer ein Wespennest auf dem Balkon oder Haus hat, sollte nicht auf die Idee kommen, es selbst zu entfernen. Zum einen ist die Entfernung nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, zum anderen geht man die Gefahr ein, von den Insekten angegriffen zu werden. Man muss sogar mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Die Entfernung ist nur erlaubt, wenn es ganz bestimmte Gründe gibt, wenn also eine konkrete Gefahr besteht, weil sich das Nest beispielsweise am Kinderzimmerfenster befindet. Wer sich auf einen bestimmten Grund berufen kann, muss eine Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragen. Doch Achtung: diese stellen Rechnungen von bis zu 500 Euro aus.