An dieser Studie nahmen 3000 Menschen im Alter zwischen 25 und 65 Jahren teil. Es zeigte sich deutlich, dass Männer in den wärmeren Monaten von März bis September 17 Prozent mehr Nahrung zu sich nahmen als in der übrigen Zeit des Jahres. Die Kalorienaufnahme von Frauen blieb dagegen unverändert.
UV-A-Strahlung und das Hormon Ghrelin als Auslöser
Daraufhin stellten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine Probandengruppe im Alter von 18 bis 55 Jahren zusammen, die täglich 25 Minuten lang UV-B-Strahlung ausgesetzt wurden.
Die Männer verspürten nach der Behandlung deutlich Hunger, die Frauen nicht. Die Untersuchung der Blutproben ergab, dass bestimmte Fettzellen vermehrt das „Hungerhormon“ Ghrelin ausschütten. Das männliche Hormon Testosteron verstärkt diesen Effekt noch. Das weibliche Hormon Östrogen hingegen hemmt die Ausschüttung.
Auch Mäuse-Männchen werden von Sonneneinstrahlung hungrig
Die Wissenschaftlergruppe vertiefte ihre Forschungen daraufhin mit Experimenten an männlichen und weiblichen Mäusen. Es stellte sich heraus, dass der Ghrelinspiegel im Blutplasma männlicher Mäuse signifikant anstieg, nachdem diese UV-B-Strahlung ausgesetzt waren.
Die männlichen Mäuse machten sich zudem eher die Mühe, eine Treppe hinunterzusteigen, um sich Futter zu holen. Dieses Verhalten ließ auf echten Heißhunger bei den männlichen Mäusen schließen.
Bringt der sonnige Heißhunger der menschlichen Spezies einen Vorteil?
Welchen evolutionären Vorteil die Auswirkungen von Sonnenlicht und Testosteron auf die Grelin-Produktion haben, ist jedoch noch unklar. Forscher vermuten, dass es bei manchen Spezies Vorteile bringt, wenn bei Sonneneinstrahlung mehr Spermazellen produziert werden.