Welt der Wunder

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Spektakuläre Faultier-Rettung

Da staunten die zu Hilfe gerufenen Mitarbeiter der Welttierschutzgesellschaft (WTG) nicht schlecht: Auf einer Stromleitung fand ein Dreifingerfaultier in Paramaribo, der Hauptstadt Surinames, seine letzte Zuflucht. Die Retter befreiten das völlig verängstigte Faultier von der Stromleitung und behandelten anschließend seine schweren Verletzungen.

Immer häufiger geraten Faultiere in Gefahren, auf die sie sich in den Millionen von Jahren, die sie bereits auf diesem Planeten leben, nicht vorbereiten konnten. Wenn beispielsweise ihr Waldgebiet von Holzfällern beseitigt wird, finden sie insbesondere in stadtnahen Gebieten keinen alternativen Lebensraum. So irren sie umher, werden Opfer des Straßenverkehrs oder zur Beute von Hunden.

Im konkreten Fall aber hatte das Faultier Glück im Unglück: Nachdem das Tier seinen angestammten Lebensraum verlassen hatte und in das Siedlungsgebiet gelangte, wurde es von einem Hund angefallen und schwer verletzt. Der Hundebesitzer konnte sein Tier von dem Faultier trennen, so dass dieses Gelegenheit zur Flucht hatte und sich auf die Stromleitung retten konnte. 

Als die Mitarbeiterinnen der WTG-Partner vom Green Heritage Fund Suriname (GHFS) dem Hilferuf folgend am Ort des Geschehens eintrafen, leiteten sie die Rettung des Tieres aus seiner erneut misslichen Lage umgehend ein. Doch das verletzte und stark gestresste Faultier- Männchen von dort zu befreien, stellte sich auch angesichts des offensichtlichen Schockzustandes des Tieres als Herausforderung dar: Mit letzter Kraft klammerte es sich mit den Krallen an der isolierten Leitung fest. 

Aufgepäppelt für die Auswilderung 

Mit Geduld und Geschick gelang die Rettung und das Faultier konnte in Sicherheit gebracht werden. Dort tauften es unsere Partner Krishna, weil die Straße am Fundort den Namen dieser hinduistischen Gottheit trägt, die in Suriname von einer großen Bevölkerungsgruppe verehrt wird. Doch in der Tierarztpraxis angekommen, zeigte sich, dass das Dreifingerfaultier besonders schwere Verletzungen rund um die Augen davongetragen hatte und seinen Kiefer nicht richtig bewegen konnte. Ohne die Hilfe der Tierschützerinnen und Tierschützer wären seine Überlebenschancen gering gewesen. 

In professioneller Obhut aber erhielt Krishna über mehrere Tage spezielles Weichfutter und wurde intensiv aufgepäppelt. Als es dann wieder begann, selbstständig zu fressen, war der Zeitpunkt der Auswilderung gekommen. Nachdem es die Tierschützerinnen und Tierschützer aus seiner Transportbox entließen, eilte Krishna im Faultiertempo zurück in den Regenwald, in dessen Schutz es jetzt sein lebensgefährliches Abenteuer hinter sich lassen kann.

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