Auch wenn der Gedanke, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen können, natürlich keine naturwissenschaftliche Grundlage hat, handelt es sich doch um eine schöne Tradition, die uns vielleicht etwas Zuversicht verschafft. Wer sich etwas wünschen möchte, blickt also zu Beginn des neuen Jahres geduldig zum Nachthimmel. „Alljährlich rast unsere Erde durch eine Wolke von Staubpartikeln, die ein ehemaliger Komet, der jetzige Asteroid 2003 EH1, verstreut hat. Hoch über uns, in etwa 90 Kilometern Höhe, verglühen diese winzigen Staubkörner beim Aufprall auf die Erdatmosphäre zu wunderschönen Leuchtspuren“, sagt Prof. Kraupe. „Die besten Chancen, eine solche Sternschnuppe zu entdecken, haben wir in der zweiten Nachthälfte vom 3. auf den 4. Januar. Denn dann erreichen die Quadrantiden ihr Maximum und kein Mondschein stört die Sicht.“
Der „Große Wagen“ ist eine der bekanntesten Sternenformation am Nachthimmel. Wer den Radianten der Quadrantiden sucht, ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt, schaut zu einer Gegend nahe seiner Deichsel. Hier befindet sich das nicht heute mehr gebräuchliche Sternbild „Mauerquadrant“, dem die alljährlichen Sternschnuppen ihren Namen verdanken.
„Interessierte suchen sich am besten einen dunklen Ort fern der Lichter der Stadt und lassen ihren Augen mindestens zwanzig Minuten Zeit, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen“, so Prof. Kraupe weiter. „Mit Glück lassen sich bei sternenklarem Himmel bis zu hundert Sternschnuppen in der Stunde beobachten. Allerdings sind die meisten eher lichtschwach.“