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Sternschnuppen zum Jahresbeginn: die Quadrantiden

Foto: KI-generiert / Envato

Sternschnuppen zum Jahresbeginn: die Quadrantiden

Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht mit Wünschen ins neue Jahr startet. Wie gut, dass uns Anfang des Jahres ein Meteorschauer erwartet. So sagt doch der Brauch, dass Menschen, die eine Sternschnuppe erblicken, einen Wunsch frei haben. Gemeinsam mit dem Astrophysiker und Direktor des Planetarium Hamburg, Prof. Thomas W. Kraupe, erklärt Welt der Wunder, was es mit den kosmischen Leuchtspuren auf sich hat und wann sich der Blick zum Himmel lohnt.

Auch wenn die Vorstellung, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen können, natürlich keine naturwissenschaftliche Grundlage hat, so ist es doch eine schöne Tradition, die uns vielleicht ein wenig Zuversicht schenkt. Wer sich also etwas wünschen möchte, sollte zu Beginn des neuen Jahres geduldig in den Nachthimmel schauen.

Die Quadrantiden sind Überreste eines Kometen

„Alljährlich rast unsere Erde durch eine Wolke von Staubpartikeln, die ein ehemaliger Komet, der jetzige Asteroid 2003 EH1, verstreut hat. Hoch über uns, in etwa 90 Kilometern Höhe, verglühen diese winzigen Staubkörner beim Aufprall auf die Erdatmosphäre zu wunderschönen Leuchtspuren“, sagt Prof. Kraupe. „Die besten Chancen, eine solche Sternschnuppe zu entdecken, haben wir in der zweiten Nachthälfte vom 3. auf den 4. Januar. Denn dann erreichen die Quadrantiden ihr Maximum und kein Mondschein stört die Sicht.“

Der „Große Wagen“ ist eine der bekanntesten Sternenformation am Nachthimmel. Wer den Radianten der Quadrantiden sucht, ihren scheinbaren Ausstrahlungspunkt, schaut zu einer Gegend nahe seiner Deichsel. Hier befindet sich das nicht heute mehr gebräuchliche Sternbild „Mauerquadrant“, dem die alljährlichen Sternschnuppen ihren Namen verdanken.

„Interessierte suchen sich am besten einen dunklen Ort fern der Lichter der Stadt und lassen ihren Augen mindestens zwanzig Minuten Zeit, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen“, so Prof. Kraupe weiter. „Mit Glück lassen sich bei sternenklarem Himmel bis zu hundert Sternschnuppen in der Stunde beobachten. Allerdings sind die meisten eher lichtschwach.“

Die Quadrantiden eignen sich gut für Astrologie-Anfänger

Die Quadrantiden gehören zu den beeindruckendsten Meteorschauern des Jahres, auch wenn sie oft weniger bekannt sind als die Perseiden oder Geminiden. Ihr Name geht auf das alte Sternbild „Quadrans Muralis“ (Mauerquadrant) zurück, das heute nicht mehr als eigenständiges Sternbild anerkannt ist.

Die Leuchtspuren der Quadrantiden erscheinen, als würden sie aus einem Punkt nahe der Deichsel des Großen Wagens austreten – ihrem sogenannten Radianten. Aufgrund ihrer kurzen, aber intensiven Aktivitätsperiode, die nur wenige Stunden dauert, gilt es, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um dieses Naturschauspiel in seiner vollen Pracht zu erleben.

Die Quadrantiden bieten eine spannende Gelegenheit, den Nachthimmel in Ruhe zu betrachten und mehr über die Himmelsmechanik zu lernen. Neben ihrer außergewöhnlichen Anzahl von Meteoren pro Stunde beeindrucken sie auch durch ihre oft kräftigeren Lichtspuren, die gelegentlich farbig aufleuchten können. Für Hobbyastronomen und Nachthimmel-Enthusiasten ist dieser Meteorschauer ein Höhepunkt der kalten Jahreszeit, der Geduld und Vorbereitung erfordert. Warme Kleidung, eine gemütliche Decke und ein guter Thermosbecher mit Tee oder Kakao machen das Erlebnis unter dem funkelnden Sternenhimmel zu einem unvergesslichen Start ins neue Jahr.

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