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Titanic Museum Belfast: neue Fakten zum Mythos Titanic und nie gesehene Exponate

Foto: Christian Bonk

Titanic Museum Belfast: neue Fakten zum Mythos Titanic und nie gesehene Exponate

Die sagenumwobene Tragödie um das Luxusschiff Titanic ist eine, die Menschen auf der ganzen Welt berührt. Im Titanic Museum Belfast zeigen vier neue Themenräume bisher unbekannte Fakten und Details zum berühmtesten Schiff der Welt – nicht nur für Titanic-Fans eine Ausstellung, die aufwühlt, mitnimmt und fasziniert.

Das seinerzeit größte Schiff der Welt galt als unsinkbar und war 1912 von der Reederei White Star Line Dienst gestellt worden, um transatlantische Schiffspassagen in jedweder Hinsicht auf ein neues Niveau zu hieven. Der tragische Untergang der Titanic am 14. April 1912 markiert eine noch bis heute beispiellose Katastrophe auf offener See.

Maßlose Selbstüberschätzung ihrer Erbauer und Konstrukteure im Dienst der Belfaster Großwerft Harland & Wolff, die Unberechenbarkeit des Ozeans, eine unzureichende Ausstattung mit Rettungsbooten und nicht zuletzt ein weltweites Sicherheitsnetzwerk, das noch in den Kinderschuhen steckte, führten zur brutalen Havarie mit 1514 Toten und nur knapp 700 geretteten Schiffbrüchigen – und zur weltweiten Reform von Sicherheitsstandards in der Seefahrt.

Titanic Museum Belfast: eine weltbewegende Tragödie als ganzheitliches Erlebnis

Das Titanic Museum Belfast wurde um beeindruckende, multimediale Ausstellungräume erweitert, die im März 2023 nach langer Bauzeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Dazu werden in der neuen Ausstellung Artefakte gezeigt, die bisher noch niemand zu Gesicht bekommen hat.

Neben den klassischen Ausstellungsbereichen, die sich mit dem Bau der Titanic und ihrer Schwesterschiffe sowie ihrer technischen Ausstattung widmen, werden in den neuen Ausstellung-Ebenen neue Blickwinkel geschaffen, die den Mythos Titanic auf eine emotionale und intensive Art und Weise in Szene setzen. Die vier neuen Räume heißen „Nie wieder“, „Ballards Suche“, „das Schiff der Träume“ und „Das bleibende Vermächtnis“.

Nie wieder: Wie die Titanic die Schifffahrt veränderte

Nie wieder: Wie die Titanic die Schifffahrt veränderte
Foto: Christian Bonk

Das neue museale Erlebnis beginnt, wenn die Besucher den Ausstellungsbereich „The Sinking“ verlassen, und plötzlich vor einer haushohen Wand stehen, auf der alle Passagiere des Luxusschiffs verzeichnet sind, gerettete wie verstorbene, mit Details zu jeder und jedem einzelnen. Vor diesen Namen ist eine von nur zwölf verbliebenen Titanic-Rettungswesten der Welt positioniert, die erste der neuen Artefaktsammlung, die noch nie zuvor ausgestellt worden ist.

Ballards Suche: Es ist ein Kessel! Das Wrack ist gefunden

„Es ist ein Kessel!“ So lautete der wohl befreiende Ausruf der Crew um Robert Ballard nach langen, entbehrungsreichen Wochen des Suchens, als sie das Wrack schließlich auf dem Meeresgrund entdeckten. Es war der 1. September 1985 und gleichzeitig mit der überwältigenden Freude beschlich die Crew die traurige Gewissheit, nicht nur das bekannteste Wrack der Welt gefunden zu haben, sondern auch einen legendären Friedhof mit über 1500 Ertrunkenen, die hier ihre unfreiwillige letzte Ruhestätte in der eisigen See des Nordatlantiks gefunden haben.

Zwar wurden seinerzeit diverse Überlegungen angestellt, wie der Luxusliner aus seiner Grabstätte in über 3800 Meter Meerestiefe zu heben sei, aber keine der abenteuerlichen technischen Manöver erwies sich als praktikabel. So wird die Titanic an ihrem Schicksalsort verbleiben, während im Museum faszinierende Bilder der Hightech-Unterwasserkameras zu sehen sind, die Robert Ballard und sein Team am Fundort gemacht haben. Als Zuschauer erlebt man das Spannungsfeld zwischen dem sensationellen Fund und der sich immer wieder aufdrängenden Frage, warum ein so prachtvolles Schiff auf seiner Jungfernfahrt ein solches Schicksal ereilen musste.

Das Schiff der Träume: die Titanic als Symbol für ein Leben in Freiheit

Das Schiff der Träume: Die Titanic als Symbol für ein Leben in Freiheit
Foto: Christian Bonk

 Die „Ship-of-Dreams-Galerie“ nimmt die Besucher mit in die Gedanken- und Gefühlsweltwelt der Titanic-Passagiere. Viele, vor allem in der sogenannten 3. Klasse, befanden sich im Aufbruch in ein neues Leben, ein Leben in Freiheit und Wohlstand, wie es sich auch nach der großen Auswandererwelle des 19. Jahrhunderts so viele noch immer wünschten.

In der Mitte der Projektionen schwebt ein immer neu illuminiertes Schiffsmodell der Titanic als Sinnbild der an den Wänden projizierten Träume und Hoffnungen.

Sensationelle Exponate: Artefakte, die die Welt noch nie gesehen hat  

Originale Rettungsweste

Neu in der Ausstellung ist originale Fosbery-Rettungsweste, die von einem unbekannten Titanic-Opfer geborgen wurde. Von insgesamt über 3500, die an Bord des Schiffes waren, gibt es weltweit nur noch zwölf Rettungswesten.  

Der Schlüssel für die Fernglasbox

Diese Schlüssel gehörten dem Zweiten Offizier David Blair, der erst kurz vor der Jungfernfahrt der Titanic auf ein anderes Schiff versetzt worden war. Durch seine übereilte Abreise behielt er versehentlich die Schlüssel in der Tasche, von denen einer zur Fernglasbox gehörte. Lookout Fred Fleet, der überlebte, sagte der offiziellen Untersuchung, dass sie den Eisberg früher gesehen hätten, wenn sie ein Fernglas gehabt hätten. Auf die Frage, wie viel früher, antwortete Fleet: „Genug, um auszuweichen.“ 

Originalfotos vom Start der Titanic

Zu sehen ist eine kleine, bisher unbekannte Serie von fünf Fotografien, die den Start der Titanic in Belfast am 31. Mai 1911 zeigen. Diese Bilder wurden von einem örtlichen Geschäftsmann aufgenommen und zeigen den Rumpf, der sich die Hellingen hinunter bewegt, die große Brücke und die Startplattform. 

Das bleibende Erbe: die Titanic und ihr Einfluss auf die nordirische Gesellschaft  

Das Ende der beeindruckenden Ausstellung entführt die Museumsgäste in die heutige Welt und die multimediale Beschäftigung der Nachwelt mit dem Mythos. Sie können ihr Wissen über die Titanic durch ein interaktives Quiz testen. Und sicher wird es sich kein Besucher nehmen lassen, die Titanic-Szene schlechthin mit „Rose und Jack“ nachzustellen, um ein Selfie mit nach Hause zu nehmen und aus voller Brust aus dem Hollywood-Klassiker Titanic zu rezitieren: „Ich fliege!“

Das bleibende Erbe: Die Titanic und ihr Einfluss auf die nordirische Gesellschaft
Foto: Christian Bonk
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