Eintagsfliege – Star für einen Moment
Die Eintagsfliege ist das wohl bekannteste unter den kurzlebigen Tieren. Von den über 3.000 Arten gibt es einige, die kaum älter als eine halbe Stunde werden. Der Hochzeitsflug der langlebigsten unter ihnen dauert immerhin bis zu vier Tage. Mangels Gelegenheit besitzen sie nicht einmal funktionstüchtige Mundwerkzeuge. Dem frühen Tod sind immerhin zwei bis vier Jahre im Larvenstadium vorausgegangen.
Flaschentierchen – kurzer Auftritt unter Wasser
Sie sind nur zwischen 0,06 und 1,5 Millimeter groß und bevölkern alle Arten von Gewässern: Bauchhärlinge oder Flaschentierchen sind weit verbreitete Vielzeller, die maritime Schlammschichten, Sand und auch Pflanzenoberflächen lieben. Dazu bleibt ihnen allerdings wenig Zeit, denn einige Arten leben nur drei Tage, nachdem sie aus dem Ei geschlüpft sind.
Fruchtfliege – Schnellstarter aus gutem Grund
Bereits einen Tag nach dem Ausschlüpfen aus dem Ei sind Frucht- oder Taufliegen geschlechtsreif. Sie müssen sich aber auch ranhalten. Nach zwei bis acht Wochen ist das süße Leben schon wieder vorbei. Männchen halten sogar nur 10 Tage durch. Ihre besonderen genetischen Eigenschaften haben die Fliege zu einem bevorzugten Versuchstier der Wissenschaft gemacht.
Grundeln – Geschlechtertausch unter Zeitdruck
Grundeln sind auf dem Boden des Lago Maggiore ebenso anzutreffen wie auf dem des Polarmeers. Aber vor allem Korallenriffs haben es ihnen angetan. Dort bildet je ein Männchen eine Gemeinschaft mit mindestens zwei Weibchen. Wird das Männchen von einem Raumfisch verspeist, wechselt eines der Weibchen einfach sein Geschlecht. Die Pygmäengrundel lebt aber so oder so nur höchstens 59 Tage.
Stubenfliegen – Sterben wie die Fliegen
Was ist eigentlich dran an diesem geflügelten Wort? Nun, Stubenfliegen nerven nur zwei bis vier Wochen, dann strecken sie auch schon die dünnen Beinchen in die Luft. Weibchen summen auch schon mal zehn und mehr Wochen und stecken überall ihren Rüssel rein – vor allem aber legen sie in dieser Zeit Pakete mit insgesamt bis zu 1.000 Eiern.
Ameisen – Fleiß zahlt sich nicht aus
Sie rackern sich von früh bis spät ab – und was ist der Lohn? Ein Leben, das nur wenige Monate oder höchstens ein Jahr währt. Das gilt für Arbeiterinnen. Männliche Ameisen segnen bereits kurz nach dem Hochzeitsflug das Zeitliche. Eine Königin hingegen überlebt mit bis zu 20 Jahren so manches scheinbar robustere Tier.
Chamäleon – keine Tricks gegen frühen Tod
Chamäleons gelten als Meister der Tarnung, haben eine flinke Zunge und stellen sich gegenüber Fressfeinden gerne tot. Es gibt Arten, die sich dafür nicht einmal groß anstrengen müssen: nach nur vier bis fünf Monaten sterben manche Chamäleons in Madagaskar, womit sie die kurzlebigsten Landwirbeltiere sind.
Rotkehlchen – Singen gegen das Altern
Rotkehlchen gehören zu den Singvögeln, die wohl jeder erkennt. Dabei kommt aus ihrem kleinen Schnabel oft weniger melodisches Zwitschern als markante Alarmlaute. Das auf dem Globus weit verbreitete Vögelchen hat nur eine Lebenserwartung von einem Jahr, weil viele Nestlinge den Start ins Leben nicht überstehen. Ist das erste Jahr aber geschafft, können daraus auch schon mal vier werden.
Zwergmaus – live fast, die young, be wild
Ob als Wild- oder Haustier – kleine Nager wie Hausmäuse, Rennmäuse oder Goldhamster – leben meist nur 1,5 bis 2,5 Jahre. Dagegen brachte es die genmutierte Zwergmaus „Yoda“ auf vier Jahre. Der sorglos in einem keimfreien Käfig lebende Mäuserich erreichte damit ein Alter, das 136 Jahren beim Menschen entspricht.
Küken – Geschreddert oder vergast
Hühner leben etwa fünf Jahre. Es sei denn, sie kommen mit dem Menschen in Kontakt. Wenn sie als männliches Küken unter fabrikmäßigen Bedingungen das Licht der Welt erblicken, werden sie nach nur einem Tag lebend geschreddert oder vergast. In Deutschland sind das 45 Millionen – jeden Tag über 126.000. Ihr Weiterleben wäre für die Brütereien zu unrentabel und kostete nur Platz.