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Überleben in freier Natur: die genialen Fähigkeiten indigener Völker

Foto: Imago / blickwinkel

Überleben in freier Natur: die genialen Fähigkeiten indigener Völker

Viele indigene Völker sind in ihren angestammten Siedlungsgebieten bedroht, etwa durch die Abholzung der Regenwälder oder den rücksichtslosen Abbau von Bodenschätzen. Dabei verfügen sie über einen enormen Wissensschatz, um in freier Natur zu überleben, der uns längst verloren gegangen ist.

Über Jahrtausende haben sie durch genaues Beobachten gelernt Wild zu jagen, Wurzeln und Beeren zu sammeln, Veränderungen im Klima wahrzunehmen, die Bewegung der Eisschichten, die Rückkehr der Zugvögel oder die Blütezeit der Fruchtbäume vorherzusagen: Durch die enge Verflechtung mit ihrer Umwelt haben viele indigene Völker ein ausgeprägtes Gespür für die feinen Hinweise der Natur entwickelt. Doch viele Ureinwohner sind in ihren traditionellen Gebieten bedroht, durch den Raubbau der modernen Menschen an Land und Natur.

Jagd, Spurenlesen und Navigation

Ihre anspruchsvollen Techniken bei der Jagd, beim Spurenlesen, Ackerbau und bei der Navigation sind die genialen Antworten indigener Völker auf die Herausforderungen unterschiedlicher, oft feindlicher, Umgebungen.

Die Entwicklung ihrer feinen Beobachtungsgabe und Fähigkeiten ist nicht nur ein Beleg für die Kreativität des Menschen und seine außergewöhnliche Fähigkeit sich anzupassen. Sie garantiert auch, dass indigene Völker, die auf ihrem angestammten Land leben und die seit Generationen weitergegebenen Techniken einsetzen können, ein typischerweise gesundes, autarkes und glückliches Leben führen.

Viele indigene Völker wissen vielleicht noch immer besser als die meisten Menschen, dass die zerbrechliche Balance zwischen Mensch und Natur nur über Jahrtausende gewahrt wurde, weil man ihre Grenzen respektierte. Es scheint auch kein Zufall, dass viele der biologisch vielfältigsten Regionen der Erde von indigenen Völkern bewohnt sind.

So hinterlassen etwa die Awá kaum andere Spuren als aufgewühlte Lianenblätter und Markierungen an Baumstämmen, wenn sie im Wald unterwegs sind. Das Gift, mit dem die Yanomami fischen, zersetzt sich rasend schnell im Wasser und hinterlässt keine Verunreinigung. Die Innu heben die Knochen getöteter Rentiere auf und hängen die Geweihe hoch in die Bäume, um den Tieren Respekt zu zollen.

Wertvolles Menschheitswissen

Verantwortung und Wechselseitigkeit sind Grundvoraussetzungen für das Überleben: Mehr zu nehmen als gebraucht wird oder die Erde auszulaugen, ist selbstzerstörerisch. Doch ohne die Rechte an ihrem angestammten Land, für die sich die internationale Menschenrechtsorganisation Survival International seit 1969 einsetzt, werden indigene Völker nicht überleben.

Die Organisation will mit ihrer Arbeit indigene Völker dabei unterstützen, ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. So soll auch sichergestellt werden, dass die außergewöhnlichen Fähigkeiten und das wertvolle Wissen indigener Völker, heute relevanter denn je, nicht verloren gehen.

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