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Verliert man Knochenmasse durch zu viel Salz?

Foto: iStock / _iStock diane39

Verliert man Knochenmasse durch zu viel Salz?

Ein Erwachsener benötigt etwa sechs Kilo Salz im Jahr. Es versorgt den Körper mit den wichtigen Mineralstoffen Natrium und Chlorid. Doch was passiert, wenn man zu viel Salz isst?
Nicht mehr als sechs Kilo Salz darf man auf das Jahr verteilt zu sich nehmen. Klingt viel, ist es aber nicht. Denn vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertiggerichten stecken große Mengen von dem kristallinen Pulver. So kommt im Durchschnitt jeder Mann auf 10 Gramm und jede Frau auf 8,4 Gramm im Jahr. Doch was passiert bei übermäßigem Konsum?

Salzkonsum erhöht das Kalzium im Urin

Zu viel Salz lässt den Körper austrocknen und gleichzeitig den Blutdruck in die Höhe schnellen. Dadurch steigt das Risiko für einen Schlaganfall, Arteriosklerose oder Herzinfarkt um ein Vielfaches. Aber nicht nur das: Zahlreiche Studien belegen, dass eine Überdosis an Salz auch den Knochenabbau fördert. So machen die weißen Körner die Knochen weicher: Ein Teelöffel Natrium pro Tag reiche schon aus, um die Knochendichte zu verringern.

Der Grund: Das Zuviel an Natrium wird in der Regel mit dem Urin ausgeschieden. Aufgrund der Funktionsweise unseres Stoffwechsels kann Natrium jedoch nur mit Kalzium ausgeschieden werden. Es geht also mehr Kalzium verloren, was dann den Knochen nicht mehr zur Verfügung steht. Aber nicht nur das: Auch eine dadurch verursachte Übersäuerung des Körpers aktiviert die knochenabbauenden Zellen.

Studien in der Schwerelosigkeit

Erste Erklärungsansätze für den Speichermechanismus und die Auswirkungen von Salz lieferten bereits Experimente aus den Neunzigerjahren, die eigentlich darauf abzielten, den Stoffwechsel in der Schwerelosigkeit zu untersuchen. So stellte man fest, dass Astronauten während eines Raumfluges zu viel Salz im Körper eingelagert hatten. Der Grund: Weil der Geschmackssinn in der Schwerelosigkeit abstumpft, tendierten die Raumfahrer dazu, ihre Speisen mit übermäßig viel Salz aufzupeppen. Diese Überdosis konnte der Körper aber nicht über die Niere im Urin ausscheiden, wie es normalerweise der Fall ist. Es lagerte sich unter der Haut ein und erhöhte den Blutdruck des Probanden. 

Folgestudien zum Salzhaushalt des menschlichen Körpers deckten daraufhin nicht nur den Zusammenhang von Salzzufuhr und Bluthochdruck auf, sondern auch dass die Knochen abgebaut werden. Dabei konnten die Wissenschaftler, darunter DLR-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Petra Frings-Meuthen zeigen, „dass der Knochenabbau bei sehr hoher Salzzufuhr um bis zu 50 Prozent erhöht war.“
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