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Versicherungsschutz: Was zählt wirklich?

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Versicherungsschutz: Was zählt wirklich?

Heutzutage kann man sich für fast jeden Fall der Fälle absichern. Aber nicht alles, was Versicherungen anbieten, ist am Ende auch sinnvoll und praxistauglich. Hier gibt's einen kleinen Überblick…
Versicherer und Assekuranzmakler werden nicht müde, auf die Bedeutung eines soliden Versicherungsschutzes hinzuweisen. Aber hilft jede Versicherung den Geschädigten aus der Patsche, wenn es hart auf hart kommt? In welchen Bereichen sollte man sich auf jeden Fall absichern? Beispiel Brillenversicherung: Einige der am Markt verfügbaren Tarife arbeiten mit so umfangreichen Ausschlussklauseln, dass sich Haushalte den Beitrag fast sparen können. Dagegen gibt es aber auch viele Versicherungslösungen, die in den Augen von Verbraucherorganisationen unbedingt dazu gehören. Eine dieser Policen ist die private Haftpflichtversicherung. Hier werden Schadenersatzansprüche gegen den Versicherten reguliert – und das in Millionenhöhe.

Hintergrund: Jede Person muss in Deutschland – nach § 823 BGB – für Schäden geradestehen, und zwar unbegrenzt. Dieses finanzielle Risiko sollte kein Haushalt eingehen. Und doch verzichten einige Familien immer noch auf diese Police. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) fehlte die Haftpflichtversicherung 2014 in circa 15 Prozent der bundesdeutschen Haushalte. Diese Lücke kann teuer und ärgerlich werden. Besonders wenn Haushalte ihre Aufmerksamkeit auf Tarife richten, die Risiken von untergeordneter Bedeutung abdecken. Was bringt die Laptopversicherung, wenn der Hausrat sich in Rauch auflöst – aber keine Versicherung den Schaden deckt?

Spezial-Versicherungen richtig abschließen

Versicherungen haben ihre Berechtigung. Familien und Singles müssen Wert darauf legen, die richtige Police zum passenden Zeitpunkt abzuschließen. Immer in den Versicherungsordner gehören:

  • Privat-Haftpflichtversicherung,
  • Hausratversicherung,
  • Einkommensschutz (BU-Versicherung/Erwerbsunfähigkeitstarife),
  • Risiko-Lebensversicherung (Familien).
Letztere ist speziell für Familien mit Kindern interessant und Haushalte, die höhere Verbindlichkeiten (etwa aus dem Immobilienerwerb) absichern möchten. Auf diese Weise sinken die finanziellen Risiken für Hinterbliebene deutlich.

Alle anderen Policen – wie die Rechtsschutzversicherung oder Unfalltarife – sind an die persönliche Lebenssituation anzupassen und häufig nicht zwingend nötig. Gleiches gilt für die Spezial-Versicherungen. Jeder Haushalt sollte sich von der Devise leiten lassen: Zuerst die existenziellen Risiken absichern – und dann den Rest! Dabei sollte jeder schauen, was er wirklich braucht und was am Ende doch entbehrlich ist.
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Fluggeräteversicherung: Wichtig für Modellpiloten

Der Flugmodellsport hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Angetrieben durch Drohnen – auch als Quadrocopter bezeichnet – interessieren sich Jugendliche und Erwachsene für Flugmodelle. Und die Stunts der Profis sind mitunter mehr als beeindruckend. Aber: Wer mit Flugmodellen unterwegs ist, kann schnell in verschiedene Fettnäpfchen tappen.

Unter anderem ist der Abschluss einer entsprechenden Versicherung vorgeschrieben, welche Schadenersatzansprüche deckt. Verankert ist diese Pflicht im Luftverkehrsgesetz (LuftVG). Modellpiloten müssen – wie richtige Hobbypiloten – eine Fluggeräte- oder Flugzeugversicherung abschließen. Und Modellflieger sollten an einen weiteren Punkt denken. Unter Umständen kann eine Aufstiegserlaubnis erforderlich sein. Wo diese fehlt, drohen Bußgelder in bis zu fünfstelliger Höhe.

Wichtig: Auch bei der Fluggeräteversicherung sollten Verbraucher einen genaueren Blick auf die Versicherungsbedingungen werfen. Nur so lässt sich sicherstellen, am Ende auch gegen alle wichtigen Problemfälle entsprechend abgesichert zu sein.

Fahrradversicherung: Nur bedingt lohnenswert

Viele Familien radeln am Wochenende gemeinsam – oder Beschäftigte werktags zur Arbeit. Ist das Fahrrad dann plötzlich nicht mehr da, wo man es am Morgen abgestellt hat, ist der Schreck groß. Fahrraddiebstahl ist ein sehr häufiges Delikt in den Polizeistatistiken. Und die Versicherer haben die Lösung: Fahrradversicherungen.

Letztere können einen Versicherungsschutz umfassen, den viele Haushalte von der Kaskoversicherung fürs Auto kennen. Gezahlt wird nicht nur bei Diebstahl, sondern auch bei Vandalismus, Unfällen oder Reparaturen. Allerdings sind die Policen mit einem so weitgehenden Schutz nicht gerade billig. Schnell kommen mehr als 100 Euro Jahresprämie zusammen. Und Versicherer schreiben Kunden gern vor, wie der Drahtesel zu sichern ist. Die Fahrradversicherung rechnet sich daher oft nur für sehr teure Räder – wie E-Bikes oder Spezialräder.

Hinweis: In vielen Hausratversicherungen ist der Fahrraddiebstahl nur dann versichert, wenn das Fahrrad beispielsweise aus dem Keller gestohlen wird. Ein herkömmlicher Fahrraddiebstahl in der Öffentlichkeit ist jedoch ausgeschlossen.
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Handyversicherung: Für High-End-Geräte sinnvoll

Mittlerweile benutzen Millionen auch in Deutschland das Smartphone. Die Preisspanne ist bei den Geräten sehr breit. Modelle, die bereits seit zwei Jahren am Markt sind, gibt es teils für 200 Euro bis 250 Euro. Teure High-End-Geräte, die Hersteller erst vor Wochen am Markt platziert haben, kosten schnell mal 700 Euro.

Ärgerlich, wenn nach wenigen Monaten das Display zersprungen ist oder sogar ins Wasser gefallen ist. Handyversicherungen sorgen dafür, dass sich der finanzielle Schaden von:
  • Diebstahl,
  • Sturz,
  • Wasserschaden,
  • und Bedienfehlern
in Grenzen hält. Allerdings müssen Verbraucher schon sehr genau hinschauen. In den Tarifen werden nicht alle Schadensarten gleich gut abgedeckt. Auch Aspekte wie Mindestvertragslaufzeit oder Selbstbeteiligung spielen für die Entscheidung eine wichtige Rolle.

Haustierkrankenversicherung: Arzneimittel & OP

Haustiere haben inzwischen einen besonderen Stellenwert bei den Deutschen. In einigen Fällen sind Hunde und Katzen ganz offensichtlich Familien- und Partnerersatz.

Entsprechend groß ist das Engagement, wenn der Vierbeiner erkrankt. Mittlerweile hat die Tiermedizin einen Standard erreicht, wie er vor einigen Jahren in der Humanmedizin üblich war. Und Halter schrecken auch mehrere tausend Euro heute nicht mehr davon ab, eine Operation durchführen zu lassen. Versicherer haben natürlich auch für dieses Segment mehrere Versicherungslösungen entwickelt.

Die Haustier-OP-Versicherung deckt nur finanzielle Risiken ab, welche aus den Eingriffen beim Tierarzt entstehen. Alle anderen Leistungen gehen zulasten der Halter. Wer sich davor schützen will, greift einfach zur Krankenversicherung für den Vierbeiner. Hier können sogar Vorsorgeleistungen inklusive sein. Aber: Bevor Halter wirklich so weit gehen, gehört der eigene Versicherungsschutz auf den Prüfstand. 

Fazit: Spezial-Versicherungen müssen mitunter sein

Hausratversicherung, Privat-Haftpflicht oder Berufsunfähigkeitspolice sind Standardprodukte im Portfolio vieler Haushalte. Allerdings zeigt ein detaillierter Blick auf den Markt, dass Versicherer inzwischen viele Sonder- und Spezial-Versicherungen anbieten. In einigen Fällen werden sich Verbraucher fragen, warum sie Tarife abschließen sollen, wenn nicht garantiert wird, dass die Versicherung den Schaden übernimmt.  Auf der anderen Seite existieren Policen am Markt, deren Abschluss – wenn die Rahmenbedingungen es zulassen – nicht nur nützlich ist. Gerade das Thema Flugdrohne und Modellsport zeigt, dass es Situationen gibt, in denen die Spezialtarife sogar vorgeschrieben sind. Eines muss aber immer gelten: Zunächst sollte der Grundschutz für den Versicherten und dessen Haushalt auf einer soliden Basis ruhen – erst dann sollte man sich nach Ergänzungen umsehen. Und dazu gehören nun einmal Hausratversicherung und die Privat-Haftpflichtversicherung.
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