Dass Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln nicht unbedingt gesund sind, wissen wir. Doch die Gefahr, die tatsächlich von Würzmittel, Vitaminanreicherungen und Farbstoffen ausgeht, ist weit größer, als manch einer glaubt. Die Produkte greifen in unseren Hirnstoffwechsel ein, schädigen unser Denkvermögen und können im schlimmsten Fall Alzheimer und Krebs auslösen. Doch es sind nicht unbedingt immer künstliche Stoffe, die negative Konsequenzen für Körper und Geist mit sich bringen - sogar natürliche Zutaten wie Zucker können Schäden verursachen, wie eine US-Studie feststellte.
Zucker
Zu viel Zucker über einen langen Zeitraum schadet den Gehirnzellen. Vor allem das klare Denken und das Erinnerungsvermögen werden durch den hohen Konsum des Süßungsmittels beeinträchtigt. Besonders in Phasen, in denen wir uns etwas merken, beziehungsweise lernen müssen, ist „Süßes“ unvorteilhaft. Das haben Forscher der Universität Los Angeles anhand eines Versuches mit Ratten herausgefunden. Dabei erhielt die eine Gruppe von Ratten über sechs Wochen lang fruchtzuckerhaltige Lösung anstatt Wasser; die andere Gruppe bekam Omega-3-Säure. Das Ergebnis: Die Ratten, die sich von Zucker ernährten, brauchten mehr Zeit, um ein Labyrinth zu durchqueren und konnten sich zudem schlechter den Weg merken.
Falsche Fette
Psychische Erkrankungen? Ein niedriger IQ? Funktionsstörungen im Gehirn? Dafür kann ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren verantwortlich sein. Wer zu wenig pflanzliche Öle, Fisch oder Nüsse verzehrt, riskiert schwerwiegende mentale Probleme - bis hin zu Alzheimer. In großangelegten Studien zeigte sich, dass zum Beispiel Depressionen durch die zusätzliche Gabe von Omega-3-Fettsäuren nicht nur gelindert, sondern zum Teil komplett geheilt werden konnten.
Falsche Fette
Omega-3-Fettsäuren können aber von unserem Körper nicht selbst hergestellt werden. Deshalb ist eine entsprechende Ernährung unverzichtbar.
Farbstoffe
Die schöne bunte Welt der Süßigkeiten! Ob Limonade, Gummibärchen oder Eis, ihre bunte Farbe erhalten die Leckereien in der Regel von Zusatzstoffen mit der Bezeichnung E 102 bis E 180. Doch die sogenannten Azofarbstoffe wie Tartrazin, Gelborange S oder Allurarot sind gefährlich: Sie können Hyperaktivität, Ruhelosigkeit und Leistungsschwäche auslösen. In Norwegen dürfen sie in Lebensmitteln nicht verarbeitet werden. Bei uns dagegen hat sich ein solches Verbot noch nicht durchgesetzt. Skurril allerdings: Für Tiernahrung dürfen die Zusatzstoffe nicht verwendet werden.
Farbstoffe
Azofarbstoffe sind oft auch in Speisen enthalten, denen man das Farbmittel nicht gleich ansieht, etwa in Käse, Dosenobst oder Margarine. Es lohnt sich also, auch bei unscheinbaren Produkten einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.
Glutamat
Glutamat ist der am häufigsten verwendete Zusatzstoff in Lebensmitteln. Als Geschmackszusatz E620 bis E625 gibt vor allem Fertiggerichten eine herzhaft-deftige Note. Mononatrium-Glutamat, wie der Stoff mit vollem Namen heißt, ist aber mehr als ein Würzmittel - es ist auch ein Botenstoff, der bereits in natürlicher Form in unserem Körper vorhanden ist und der eine wichtige Rolle beim Zellstoffwechsel in unserem Gehirn spielt. Auch in zahlreichen Lebensmitteln wie etwa Schinken oder Tomaten kommt er in natürlicher Form vor.
Glutamat
Nehmen wir Glutamat in geringer Menge zu uns, ist das unbedenklich. Doch wer häufig Fastfood, Tütensuppe, Chips oder Fertigpizza isst, läuft Gefahr, nimmt schnell - und vor allem völlig unbemerkt - eine schädliche Überdosis zu sich. Der Geschmacksstoff wirkt dann wie ein Nervengift. Glutamat hat zerstörerische Wirkungen auf die Hirnzellen, warnt der der Lebensmittel-Experte Hans-Ulrich Grimm. Vor allem über die langfristigen Folgen ist noch viel zu wenig bekannt. Möglicherweise tötet Glutamat nicht nur Hirnzellen ab, sondern löst sogar Demenz aus. Und Vorsicht: Vielfach enthalten Fertiggerichte heute kein Glutamat mehr, sondern nur noch „Hefeextrakt - doch darin ist ebenfalls Glutamat enthalten. Auch Bezeichnungen wie Würze oder Aroma können auf Glutamat hinweisen.
Süßstoff
Aspartam ist ein Süßstoff, der vor allem in zuckerfreien Bonbons und Kaugummis, aber auch in Light-Getränken und Diät-Produkten Verwendung findet. Der Stoff wurde 1965 von der Firma G.D Searle and Company entdeckt – doch es dauerte 15 Jahre, bis er auf den Markt kam. Der Grund: Aspartam stand im Verdacht, Hirntumore auszulösen, und ist bis heute als Zusatzstoff umstritten. Es besteht aus Phenylalanin, Asparaginsäure sowie dem giftigen Methanol. Sogar die Industrie stand dem Stoff lange Zeit skeptisch gegenüber.
Süßstoff
Warum erhielt Aspartam also trotzdem seine Zulassung? Vielleicht mag dabei eine Rolle gespielt haben, dass der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld 1977 Vorstandsvorsitzender von G.D Searle and Company wurde und seine Beziehungen spielen ließ. Fest steht jedenfalls, dass er die Firma damit aus den roten Zahlen herausbrachte - und Aspartam bis heute Verwendung findet.
Vitamine
Ein Vitaminmangel schadet dem Körper. Viele Menschen greifen deshalb zu ACE-Drinks, Zusatzpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln, im Glauben, dass ihnen die Extraportion Vitamin A, Vitamin D oder E ihnen gut täte. Doch das Gegenteil ist der Fall: In künstlicher Form verabreicht schaden solche Vitamine mehr, als dass sie nützen. Reizbarkeit, geistige und körperliche Entwicklungsstörungen sowie Krebs sind nur einige der möglichen Nebenwirkungen. Grund dafür ist, dass die synthetischen Stoffe wie freie Radikale agieren und unseren Organismus angreifen, statt ihn zu unterstützen. Gefährlich wird es, wenn unser Körper die überschüssige Menge nicht mehr schnell genug ausspülen kann. Das betrifft vor allem einige fettlösliche Vitamine. Sie reichern sich dann in Organen und Geweben an.
Vitamine
Den größten Gefallen tun wir unserem Körper deshalb nach wie vor mit natürlichen Vitaminen, etwa aus frischem Obst - und der richtigen Dosierung. Warum uns die natürliche Form guttut, künstliche Vitamine aber schaden, konnten Forscher bislang nicht herausfinden. Vermutlich liegt es am Zusammenspiel vieler Stoffe, von denen wir einen Großteil noch nicht kennen.
Zitronensäure
Nicht nur Limonaden, auch Konfitüren, Backwaren und zahlreiche Fertiggerichte enthalten Zitronensäure. Die Fruchtsäure heißt so, weil sie erstmals aus Zitronensaft isoliert wurde. Sie kommt in zahlreichen Pflanzen, pflanzlichen Produkten und Mikroorganismen vor, wird für die industrielle Produktion aber künstlich hergestellt. Als Zusatzstoff ist sie an dem Kürzel E330 zu erkennen.
Zitronensäure
Zitronensäure fördert die Aufnahme von Metallen ins Blut - darunter auch von Aluminium, das die Entstehung von Alzheimer begünstigt. Das Metall, das wir sonst einfach wieder ausscheiden würden, kann im Zusammenspiel mit Zitronensäure die Blut-Hirn-Schranke passieren und sich so in unserem Kopf ablagern.