Viele Auslöser wirken zusammen
Der Ausbruch einer Allergie ist das Resultat eines Immunsystems, das außer Kontrolle geraten ist. Den einen, singulären Grund gibt es nicht, sondern ein Bündel an Ursachen. Zusammen überfordern diese Faktoren das Immunsystem, sodass es unangemessen reagiert und eine Allergie entwickelt.
Harmlose Substanzen werden als Feind angesehen
Unser Immunsystem hat die Aufgabe, Viren, Bakterien und andere Schädlinge mit seinen Abwehrzellen zu bekämpfen. Wird es dauerhaft durch zu viele Schadstoffe, Stress, übertriebene Hygiene oder einen angeschlagenen Darm belastet, kann es überreagieren. Und harmlose Stoffe als Feind einstufen und attackieren.
Nicht mit der Hygiene übertreiben
Wie kann man die Gefahr minimieren, eine Allergie zu entwickeln? Ein Patentrezept gibt es nicht, doch Erfolg versprechende Maßnahmen. So ist es etwa sinnvoll, es mit der Körperhygiene nicht zu übertreiben. Mehrfach täglich zu duschen, antibakterielle Haushaltreiniger großräumig einzusetzen, Hygienespray nach jeder kleinsten Aktivität zu versprühen – diese Aktivitäten sind kontraproduktiv. Die fast keimfreie Existenz irritiert das Immunsystem und kann das Fehlverhalten Allergie auslösen.
Bedenkliches Fast Food
Das so beliebte Fast Food macht nicht nur dick, sondern erhöht auch das Risiko, eine Allergie herauszubilden. Wissenschaftliche Studien haben diesen Zusammenhang aufgedeckt. Kinder und Jugendliche, die drei Mal die Woche Burger, Pommes oder Ähnliches essen, erkranken laut dieser empirischen Erkenntnisse häufiger an Allergien. Lieber öfter selber kochen, das schont nicht nur den Geldbeutel und die Figur.
Antibiotika können riskant sein
Ein gesunder Darm ist ein Schutzwall gegen Allergien, weil das Immunsystem von einer intakten Flora im Verdauungsorgan profitiert. Die Einnahme von Antibiotika greift alle Darmbakterien an, nicht nur pathogene, sondern auch gesundheitsfördernde. Deswegen bedroht eine Therapie mit Antibiotika die Darmflora massiv. In schweren Fällen kann sich das Verhältnis zwischen nützlichen und pathogenen Darmbakterien krankhaft verändern. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Immunsystem im Darm.
Höheres Risiko durch Kaiserschnitt
Bereits bei der Geburt eines Kindes können die Weichen hin zu einem starken oder schwachen Immunsystem gestellt werden. Studien beweisen, dass ein Kaiserschnitt das Risiko für das Kleinkind erheblich erhöht, an Allergien zu erkranken. Bei einer vaginalen Entbindung nimmt das Baby im mütterlichen Geburtskanal schützende Bakterien aus der Scheidenflora auf. Das führt zu einem starken Immunsystem der Kleinkinder und hoher Widerstandskraft gegen Allergien.
Stillen als Trumpfkarte
Auch direkt nach der Geburt können die Eltern dafür sorgen, dass das Baby ein möglichst geringes Allergierisiko entwickelt. Stillen ist eine große Hilfe für das Neugeborene, sich gegen diese Gefahr zu schützen. Mediziner raten dazu, die Säuglinge in den ersten vier Monaten voll zu stillen, um das Immunsystem zu stärken. Wenn das nicht möglich ist, sollten gefährdete Kleinkinder hydrolysierte Säuglingsnahrung mit aufgespaltenem Milcheiweiß bekommen.
Umstrittene Impfungen
Impfungen sind ein heiß diskutiertes Thema, bei dem oft starke Emotionen ins Spiel kommen. Die empirischen Befunde geben keine einheitliche Auskunft, ob Impfungen das Risiko für eine Allergie erhöhen. Eine Langzeitstudie des Robert Koch-Instituts hat Hinweise geliefert, dass ungeimpfte Kinder seltener an Allergien erkranken. Andere Untersuchungen können hingegen keinen Zusammenhang zwischen Impfung und Allergiehäufigkeit feststellen.
Darm durch Ernährung gesund erhalten
Ein intakter Darm ist von eminenter Bedeutung für ein stabiles Immunsystem. Die Darmschleimhaut sorgt dafür, dass nur Nährstoffe ins Blut gelangen, keine schädlichen Substanzen wie Bakterien, Pilze oder unverdaute Nahrung. Wenn die Schleimhaut jedoch in ihrer Funktion beeinträchtig oder verletzt ist, kann es zum so genannten Leaky Gut-Syndrom kommen. Dann geraten Schadstoffe ins Blut, Allergien als Folge davon können entstehen. Glutenhaltiges Getreide wie Gerste, Hafer, Roggen, Dinkel oder Grünkern und Kuhmilch können dazu beitragen, dass ein Leaky Gut-Syndrom ausbricht.
Pflege der Psyche als Prophylaxe
Körper und Psyche sind eine untrennbare Einheit – auch beim Thema Allergien. Seelische Belastungen können allergische Reaktionen auslösen oder verstärken. Heftigere Allergiesymptome wiederum belasten nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Daraus kann sich ein Teufelskreis entwickeln. Deswegen sind Entspannungstechniken wie Autogenes Training sowie Achtsamkeitsübungen und Sport empfehlenswerte Mittel, um das Ausbrechen einer Allergie zu verhindern.