Viele Kunden stören sich am aufgezwungenen Weihnachtsfeeling – greifen aber trotzdem zu
Gemäß einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey aus Berlin empfinden 62 Prozent der Deutschen es als störend, wenn bereits im September Lebkuchen in den Supermarktregalen liegen. Das scheint der Nachfrage trotzdem keinen Abbruch zu tun: Laut des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie naschen die Deutschen im Schnitt 1 Kilo Lebkuchen pro Jahr.
Aus der Wirtschaft – und von den Supermärkten selbst – heißt es, dass die Nachfrage der Kunden definitiv vorhanden ist. Dass es monatelang keine Lebkuchen gegeben hat, soll ebenso die Nachfrage erhöhen. Zwar passen Lebkuchen, Zimtsterne und Co. nicht wirklich in die Saison. Da sich viele Naschkatzen nach Schoko-Lebkuchensternen zur heißen Schokolade für einen verregneten Sonntag gesehnt haben, greifen sie eben doch zu. Dazu freuen sich viele Kunden bereits jetzt auf Weihnachten.
Manche Fachleute dagegen argumentieren pragmatisch: Supermärkte können mit dem frühen Verkauf saisonaler Süßwaren mehr Gewinn erzielen. Je länger die verführerischen Süßigkeiten erhältlich sind, desto höhere Verkaufszahlen sind theoretisch möglich.
Lebkuchen machen den Anfang, Weihnachtsmänner folgen etwas später
Die weit verbreitete Annahme, dass im August die gesamte Palette an Weihnachtssüßigkeiten auf den Markt kommt, ist jedoch falsch. Vielmehr erfolgt der Verkauf solcher Saisonartikel gestaffelt – die Auswahl wird üblicherweise Schritt für Schritt ergänzt.
Zwar sind Ende August bereits Lebkuchen und Spekulatius an der Reihe und Baumkuchen Anfang September. Marzipan, Pralinen, Weihnachtsmänner und auch Adventskalender verkaufen die meisten Supermärkte jedoch erst ab Oktober.
Zudem beweisen viele Supermärkte auch hier, dass sie das Kaufverhalten und die Resonanz ihrer Kunden genau beobachten. Manche Filialen verkaufen inzwischen Anfang September einige typisch weihnachtliche Süßigkeiten als „Herbstgebäck“.