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Tatsächlich sind Farben eine bloße „Erfindung“ unseres Gehirns. Wenn Sonnenlicht auf einen Gegenstand fällt, wird es dort reflektiert und dann von der Netzhaut im Auge erfasst. Als Farbreiz gelangt die Information weiter ins Gehirn, wo sie zu unserer Empfindung von Farbe umgewandelt wird.
Ob ein Gegenstand uns nun rot oder blau erscheint, hängt vor allem von der Beschaffenheit seiner Oberfläche ab. Denn diese bestimmt, welche Lichtwellen zurückgeworfen und welche „verschluckt“ werden. Weil Licht aus elektromagnetischen Wellen mit unterschiedlichen Abständen besteht, hat jede Farbe eine andere Wellenlänge.
Vögel sehen noch mehr Farben
Dass wir Gelb, Rot und Blau unterscheiden können, liegt an den Sinneszellen im Auge, den sogenannten Zapfen. Die drei unterschiedlichen Zapfentypen des menschlichen Auges können jeweils eine bestimmte Wellenlänge empfangen – und damit eine der drei Grundfarben. Wird also Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen von einem Gegenstand reflektiert, entsteht eine Farbmischung. Trifft zum Beispiel Licht mit den entsprechenden Wellenlängen für Gelb und Rot auf die Netzhaut, wird vom Gehirn die Farbe Orange wahrgenommen.
Für die meisten Vögel ist die Welt übrigens noch bunter als für uns, da sie gleich vier Zapfentypen besitzen und sogar UV-Licht sehen können. Wahrscheinlich hat der Umstand evolutionäre Gründe: So reflektieren einige Früchte UV-Licht, sobald sie reif sind.
Wie Tiere Farben wirklich wahrnehmen, bleibt allerdings unklar. Forscher können bei ihnen zwar die Reaktion auf Farbreize messen, nicht aber ihr Farbempfinden im Gehirn. So wie die Schönheit der Welt liegen also auch ihre Farben in den Augen des Betrachters.